Hallo,
ich bin neu hier und möchte von meinen Erfahrungen mit der GM-Entfernung berichten.
Nachdem bei mir die Blutungen immer stärker und länger wurden und sich auch nicht mehr von der Pille beeindrucken ließen, habe ich mich quer durchs Internet gegoogelt und bin auf dieses Forum gestoßen.
Die vielen Berichte hier haben mir sehr geholfen.
Die Entscheidung zur GM-Entfernung fiel mir nicht so schwer, da sie Ihre Aufgabe erfüllt hat. Ich habe nach 2 Bilderbuchschwangerschaften ohne irgendwelche Probleme 2 gesunde Kinder.
Ich habe mich also mehr auf das Danach konzentriert. Da mein Mann die ganze Woche beruflich unterwegs ist, habe ich mir anhand der Hinweise hier, was nach der OP alles verboten ist bzw. schwer fällt, Gedanken gemacht, wie ich alleine trotz Schonung mit Haus, Garten und Hund klarkomme. Ich habe mir z.B. überlegt, welche Runde ich mit meinem Hund gehen kann, wo Bänke stehen und wo ich mich ggf. ausruhen könnte, oder was aus oberen Schrankfächern runter muß, falls ich mich nicht strecken kann usw.
Als ich vom 23. zum 24. Januar dann wieder einmal die ganze Nacht auf der Toilette verbracht hatte und die Blutungen nun schon wieder fast 3 Wochen gingen, hat mich mein Mann kurzerhand in die Klinik gefahren. Dort wurden dann viele
Myome (ich wußte nur von 3) festgestellt und eine
Ausschabung vorgenommen. Es wurde mir aber mitgeteilt, daß das wahrscheinlich aufgrund der sehr vielen, auch großen Myome nicht viel bringen wird.
Als ich 10 Tage später zur Nachuntersuchung bei meiner Frauenärztin war, waren die Blutungen nach der Ausschabung (die hätten nach 4-5 Tagen aufhören sollen), immer noch nicht weg. Meine Frauenärztin war ganz schön überrascht über die innerhalb von 9 Monaten so stark gewachsenen und sich vermehrten Myome. Wir einigten uns auf die Entfernung der GM und zwar möglichst bald, da ich durch die hohen Blutverluste schon
Eisenmangel hatte, der mit Tabletten behandelt wurde. Sie machte für mich gleich einen Termin für den 07.02.2011 aus.
Am 07.02. waren alle Voruntersuchungen, wobei der Chefarzt mir von der OP per
Bauchspiegelung ab- und zu einer vaginalen Entfernung riet. Er meinte, die vaginale Entfernung sei am schonendsten und ich am schnellsten wieder fit. Er erklärte mir auch, daß, wenn mit einer Bauchspiegeln operiert wird und es Probleme gibt, dann hilft nur noch der Bauchschnitt, bei Problemen bei der vaginalen Entfernung könne man noch mit Bauchspiegelung unterstützen. Außerdem meinte er, manche Kliniken würden die OP per Bauchspiegelung auch deshalb vorziehen, weil sie teurer ist und mehr Gewinn bringt.
Ich habe also seinem Rat vertraut und der vaginalen Entfernung zugestimmt.
Am 08.02 nachmittags war es dann soweit. Nach der OP war ich noch etwas durch den Wind, hatte Mühe, den angebotenen Tee drin zu behalten und hab fast nur geschlafen. Abends um 21.00 Uhr hab ich dann noch eine Suppe gegessen. Das war für mich wichtig, denn am Vortag gab es nur noch 2 Minisüppchen und am OP-Tag gar nichts mehr zu essen und zu trinken und ich wußte, daß mir sonst mit leerem
Magen übel werden und ich nicht auf die Beine kommen würde.
Am 09.02. früh um 5 hieß es dann Aufstehen und waschen, während das Bett neu bezogen wurde – das ging schon ganz gut. Dann noch ein bißchen schlafen bis zum Frühstück. Zum Frühstück habe ich 2 Brötchen gegessen, Kaffe und Tee getrunken (sonst esse ich ein Brötchen und trinke Tee), damit ich wieder zu Kräften komme.
Ich bekam auch noch eine Infusion. Bis Mittag wurden dann Tamponage, Blasenkatheder und Infusion entfernt und von da an konnte ich mich frei bewegen. Und das ging alles prima! Ich konnte mich bücken, strecken, laufen, aus dem Bett aufstehen (ich mußte mir Mühe geben, nicht wie ein Klappmesser aufzustehen - das ging nämlich ohne Schmerzen) – keinerlei Probleme, keine Schmerzen, nichts!
Am Nachmittag bin ich schon durchs Krankenhaus gelaufen, eine Treppe runter, draußen meinen Hund begrüßt und dann mit Mann und Sohn in der Cafetria Kaffe getrunken.
Anschließend die Treppe wieder hoch – keinerlei Probleme.
Ich war auch nicht schnell k.o. oder müde, wahrscheinlich weil der Eisenmangel, der oft zu Schlaffheit und Antriebslosigkeit führt, vorher schon festgestellt und behandelt wurde.
Am nächsten Tag habe ich die Visite-Ärztin gefragt, wie lange ich spazieren gehen darf und sie sagte, so lange ich will, bis es weh tut. Also bin ich nachmittags mit Mann und Hund 1 Stunde spazieren gegangen – ohne Probleme, ohne Schmerzen!
Am 11.02. bin ich dann auf eigenen Wusch nach Hause. Bei der Abschlußuntersuchung sagte die Ärztin, ich solle nicht heben, alles andere soll ich ausprobieren und aufhören, wenn es weh tut. Als Beispiel erwähnte sie Staubsaugen!
Also das Staubsaugen habe ich gern 2 Wochen lang meinem Mann überlassen, schon weil unser Haus 3 Etagen hat und ich den Staubsauger nicht die Treppen hoch tragen wollte. Danach hab ich dann auch gesaugt und mein Mann hat nur den Staubsauger die Treppen hoch getragen. Alles andere, wie Staub wischen, Bäder putzen usw. habe ich nach ein paar Tagen wieder gemacht, allerdings habe ich alles etwas langsamer und ruhiger angehen lassen (bin sonst eher von der fixen Sorte) und hab auch zwischendurch Pausen gemacht. Die Fliesen über der Wanne hab ich z.B. nicht durch Beugen über die Wanne geputzt, sondern ich bin mit einem Fuß in die Wanne gestiegen, um den Bauch zu entlasten.
Ich bin auch ab dem Entlassungstag jeden Tag mindestens 1 Stunde am Stück mit meinem Hund spazieren gegangen (die ersten Tage vorsorglich etwas langsamer) – ohne irgendwelche Probleme!
In der ersten Woche nach der OP bin ich mit meiner Tochter einkaufen gefahren, aber als ich gemerkt habe, daß auch das Einkaufswagenschieben keine Probleme macht, bin ich in der nächsten Woche allein einkaufen gefahren und hab die Einkäufe nur von meiner Tochter ins Haus tragen lassen.
Ab 6 Wochen nach der OP hab ich dann auch alles allein rein getragen, allerdings verteilt auf mehrere Taschen.
Ich war und bin so froh, daß ich keinerlei Probleme nach der OP hatte, ich konnte mich bücken, strecken, laufen, Treppen steigen, ich hatte zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Beschwerden oder Schmerzen.
Die ersten 14 Tage nach der OP hatte ich noch Blähungen, da der Darm sich ja neu positionieren mußte – aber dagegen hatte ich schon in der Klinik Tropfen bekommen.
Blutungen und Wundfluß hatte ich die ersten 4 Wochen – aber nur sehr wenig.
Nach 6 Wochen Schonzeit wurde auch das Wetter besser und die Gartensaison ging los - da gab es für mich kein Halten mehr: Hecken und Bäume wurden geschnitten, Kübelpflanzen umgetopft, Terrasse geschrubbt und neu geölt, Zaun gestrichen – das volle Programm! Und alles ohne Probleme!
Also für mich war die GM-Entfernung der einzig richtige Schritt, das hat mir auch einer der OP-Ärzte bestätigt. Er sagte, daß bei den vielen Myomen die Entscheidung, die GM zu entfernen, die einzig richtige gewesen sei. Ich habe mich wochenlang im Internet informiert und Erfahrungsberichte gelesen, so daß meine Entscheidung langsam reifen konnte. Als dann die Beschwerden zu stark wurden, brauchte ich keine Bedenkzeit mehr. Auch der Zeitpunkt war für mich perfekt, da ich bis zur Gartensaison wieder fit sein würde. Daß es mir gleich nach der OP so gut gehen würde, damit hatte ich nach den ganzen Berichten nicht gerechnet.
Ich denke, man sollte auf die OP-Ärzte hören, die können anhand der persönlichen Gegebenheiten und dem Verlauf der OP beurteilen, wie weit man sich schonen muß und was man machen darf. Mir wurde außer schwer heben alles bis zur Schmerzgrenze erlaubt.
Ich war trotzdem vorsichtig – man muß die Schmerzgrenze ja nicht unbedingt erreichen!
Übrigens sagte der eine Arzt, daß die weit verbreitete Meinung, daß Myome in den
Wechseljahren von allein verschwinden, nicht immer stimmt, manchmal tritt auch das Gegenteil ein, sie wachsen und werden mehr – war bei mir wohl auch so.
So, nun habe ich einen ganze Roman geschrieben, aber vielleicht hilft er anderen Betroffenen weiter, so wie mir die ganzen Schilderungen hier sehr geholfen haben.
Eine Übersicht über mögliche Beschwerden und Nebenwirkungen nach der GM-Entfernung wäre sicher sehr hilfreich, damit man sich und die Familie besser auf die Zeit der Schonung vorbereiten kann. Wenn man sich auf maximale Schonung und Beschwerden vorbereitet, kann es nur besser werden. Das ist besser, als wenn man die OP auf die leichte Schulter nimmt und dann gibt es doch Beschwerden und man braucht mehr Ruhe und Schonung – dann ist man frustriert.