Hallo liebe Forumsteilnehmer,
mein Mann hatte am 31.1.09 eine Dissektion der Aorta thoracica, ruptiert. Was dies für eine Form ist kann ich nicht sagen. Muß mich erst mit dieser Thematik auseinandersetzen. Es begann am 30.01.in der Nacht um 22.00 Uhr mit einem plötzlichen Schmerz im Rücken.
Mein Mann verlangte den Notarzt (wenn er den Notarzt verlangt, dann weiß ich, daß es schlimm ist). Anfangs konnte er noch bis zur Toilette und zurücklaufen. Der Rettungsdienst war in 10 Minuten da, der Notarzt in 20 Minuten. Haben Gott sei Dank die richtige Diagnose gestellt und sind in die Klinik gefahren. Bin dann ebenfalls um 0.30 h in der Klinik angekommen, wo er schon für eine OP vorbereitet wurde. Zunächst
Bypass für das rechte Bein, was er sonst verloren hätte. Um 13.00 h habe ich im Krankenhaus mal angerufen, wie die OP verlief, da bekam ich die Antwort, daß gerade der Aortenbogen durch eine Prothese ersetzt wird. Und eine weitere OP an der linken Niere vorgesehen ist.Nach der Herz OP war der Brustraum 2 Tage geöffnet - die Blutung konnte nicht gestoppt werden. Danach war er ca. 3 1/2 Wochen im künstlichen
Koma. Er wurde zwischenzeitlich auf die Nephrologie Intensiv verlegt mit anschließender
Dialyse. Die linke Niere konnte wegen der Blutungsneigung nicht gerettet werden. Die rechte Niere arbeitet nur eingeschränkt - daher ist er seitdem Dialysepatient. Durch die Medikamentenzufuhr ist der Billirubinwert der Leber mittlerweile auf über 38, was mit der Dialyse etwas gesenkt werden kann, aber immer noch 3 x so hoch wie normal. Nach dem Aufwachen aus dem Koma war er bedingt ansprechbar - konnte sich wegen einem
Luftröhrenschnitt nicht mitteilen. Wegen dem hohen Billiwert wurde er letzte Woche wieder ins Reich der Träume geschickt. Der
Juckreiz am ganzen Körper und die Fixierung der Hände (wegen Herausziehen der
Magensonde)hat ihn sehr belastet. Es ist ein Bild des Jammers, wenn er so hilflos daliegt.
Sepsis mit Multiorganversagen, hohes
Fieber, seit 1 1/2 Wochen Rotovirus, Pilze im Körper etc. Fast jeden Tag kommt etwas Neues hinzu. Eine Spiegelung evtl.
Lebertransplantation kommt bisher wegen der hohen Blutungsneigung nicht infrage. Blutdruck war bei der Dissektion jenseits der 300. Wegen seiner Asthmaerkrankung wird er mit 40 % Sauerstoff künstlich beatmet.Wahrscheinlich besteht eine Lähmung im linken Bein.Er hat einfach gar nichts ausgelassen. Laut behandeltem Arzt ist kein Trend abzusehen.
Mittlerweile sind es jetz bald 8 Wochen, die er sich so quält.
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob überhaupt Hoffnung auf Heilung besteht und wenn wie eine evtl. Behinderung sein wird.
Momentan darf ich mich mit privater Krankenversicherung und privater Berufsunfähigkeitsversicherung rumschlagen.
Als ob man sonst keine Sorgen hat. Die Angst um den Ehemann, nebenbei den Berufsalltag bewältigen, den man bestimmt nicht zu 100% erfüllt, tägliche Besuche im Krankenhaus, Ärger mit div. Versicherungen. Es reißt einfach nicht ab. Man ist gezwungen, von einer Sekunde auf die andere ein anderes Leben alleine zu führen. Kann mir da jemand Mut machen, der das auch schon durchgemacht hat? Würde mich auf Antwort freuen.