Hallo an alle Mitleidenden,
ich bin neu in diesem Forum, habe seit 3/2005 ähnliche Probleme und möchte aus Zeitgründen nur erst einmal etwas Grundlegendes äußern, Antworten auf gestellte Fragen und Hinweise kann ich dann u.U.später geben.Ich habe von 2005 an so ziemlich alles durch, von gut bis jenseits von Gut und Böse.
Die Problematik ist recht Komplex und ich muss fairerweise sagen, auch mitunter für manche Ärzte nicht einfach. Das generelle Problem ist, dass es an Zeit und Geld mangelt, egal ob Kasse oder Privat.
Wichtig erscheint mir, nicht unbedingt alles zu glauben und dahinzunehmen, was manche Ärzte so von sich geben, Fakt ist aber, eine WS-OP bringt Geld und scheint mittlerweile Priorität zu haben, denn ca. 70% aller WS-OP's sind nicht unbedingt notwendig. Generell sollten Sie sich immer eine 2.,3.und wenn's nicht anders geht,eine 4.Meinung einholen, wenn eine OP indiziert ist. Bei den meisten von Ihnen geschilderten Symptomen, sollten Sie unbedingt vorher abklären, ob ein neurogener Schaden verschiedener Ursachen z.B.
Diabetes,
B-12-Mangel, Alkohol,
Borrelien, Chemotherapien ect.die Nerven schädigt oder tatsächlich durch eine
Stenose Druck auf die Nerven ausgeübt wird oder besser ausgedrückt, abklären, wieviel Anteil hat die
Wirbelsäule und wieviel Anteil hat eine andere Ursache der neurophatischen Schmerzen.Dazu braucht man einen guten Neurologen und einen guten Neurochirurgen, da beginnt auch schon das Problem. Es gibt sicher von beiden unzählige Gute, Sie müssen sie nur finden, aber es gibt sie. Aufschluss kann auch eine Muskel-und Nervenbiopsie bringen, aber dies ist in der Neurologie das letzte brachiale Mittel, genauso wie in der
Neurochirurgie die WS-OP, jedoch hat man dann Gewissheit( ist auch hier eine Kostenfrage, ob es gemacht wird).
Ich weiss nicht, ob es gestattet ist, Namen oder Kliniken zu nennen wegen Werbung, dennoch nenne ich Ihnen einige, allerdings mit Randbemerkung.
Für die WS-OP: Prof.Dr. Harms von den Kalsbadkliniken in Kalsbad-Langenfeld; Dr. Wolff vom Wirbelsäulenzentrum in Berlin-Pankow( ist Belegarzt); Kliniken: UKB-Berlin; Bundeswehrkrankenhaus Berlin; Chatite-Berlin Campus-Virchow; Uni-Klinik Erlangen; St.-Joseff KH Duisburg. Zu allen genannten muss ich sageen, es ist schon kurios, Patient X fährt von A nach B und Patient Y, der in B wohnt, fährt nach A und in was weiss ich noch alle möglichen Richtungen, es gibt überall vernünftige Ärzte, Sie müssen nur die nötige Geduld aufbringen und intensiv recherchieren, aber das ist, wie ich selbst weiss, nicht einfach, wenn die Schmerzen präsent sind und nur noch Oberhand haben. Wenn Schmerzmittel, egal ob Humane, wie Gabapenthin, Amitryptilin, Tramadol usw. oder die schwereren
Opiate wie Temgesic, Valoron, Lyrica, Palexia, Jurnista usw.nach 6 Monaten nicht helfen, dann sollten Sie die Medikamente weglassen, bevor sie anderen Schaden anrichten. Vorsicht ist geboten, wenn eine Schmerzpumpe zum Einsatz kommen soll mit dem Zeug von dieser Meeresschnecke vor den Philippinen.
Die Entscheidung ob OP oder nicht, sollten Sie ganz allein treffen und auf Ihre innere Stimme hören, denn zu viele Faktoren spielen eine Rolle, das Alter, der Allgemeinzustand, Nebendiagnosen, die Psyche und das wichtigste, wie ist der Nutzen zum Risiko, Erfolg, Restlebensqualität und was erwarten Sie, wenn's schief geht, die Ärzte sind immer außen vor und ob ein Arzt gut oder besser ist, ist immer eine subjektive Empfindung.
Zum Schluss noch ein Hinweis: Die TKK hat in Hamburg ein Zweitmeinungstelefon, sehr zu emphehlen, jedoch nur für TKK-Versicherte, vielleicht haben andere Kassen was ähnliches, sollten Sie nachfragen. Zum Thema welches Krankenhaus, hatte ich oben schon erwähnt, da ich im Berliner Raum wohne, aber da Sie ja alle einen Internetzugang haben, empfhehle ich, mal nachzuschauen unter " Weiße Liste" oder "Klinikführer".
Letzte Anmerkung für heute, ich bin 62 Jahre alt, habe alle von Ihnen geschilderten Beschwerden ( mehr oder weniger), seit 2005 immer weiter fortschreitend, wurde 2010 an der HWS C3/4,C4/5 überflüssigerweise operiert und eine Muskel-und Nervenbiopsie 2011 brachte eine eindeutige Diagnose die da lautet:
Axonale demyeliesierende sensomotorische Polyneurophatie, totale Spinalkanalstenose HWS C3-C7, LWS4/5/S1, aber die WS hat nur einen geringen Anteil an den Beschwerden.Fragt man einen Neurologen, wird eine WS-OP abgelehnt, fragt man den 1. Neurochirurgen, sollte unbedingt operiert werden, fragt man den 2. und 3. Neurochirurgen, lehnen auch diese eine OP ab. Ja, was nun?
Sie müssen sich das so vorstellen, als würden Sie Ihr Auto in eine Werkstatt bringen und erwarten, dass der Motor gewechselt wird, der Meister stellt fest, dass es ausreichen würde, die Zünkerzen einschl. Zündkerzensatz für ca. 200-300 € zu wechseln. Was glauben Sie denn, was der Meister tun wird? Klar doch, Sie wollten doch, dass der Motor gewechselt wird, also gibt's einen neuen Motor für ca. 6.000 €. Klaro?
Also liebe Leute, ich wünsche Euch allen gute Besserung, viel Erfolg beim Suchen und Entscheiden, nicht Aufgeben und immer am Ball bleiben, alles Prüfen, alles Kontrollieren, wir können in Kontakt bleiben, bis bald
Busser50