Hallo Kronine,
das klingt nicht gut. Ich kann mich daran erinnern, dass ich nach der 1. OP nur noch 18% Sehkraft hatte (die Linsen wurden dann nach 8 Wochen noch mal getauscht). Das war auch ein
Schock und ich fragte mich, wie man im Leben zurecht kommen kann, wenn man nicht richtig sehen kann. Insofern kann ich Ihre Angst gut verstehen.
Auch
vor der OP war meine größte Sorge, dass sich das räumliche Sehen verändern könnte, wie man es von schlecht passenden Brillen kannte. Aber die hat man dann eben nicht aufgesetzt, mit den implantierten Linsen muss man leben.
Ich war vor der OP leicht kurzsichtig und durch den Grauenstar gewohnt nicht weit schauen zu können. Anschließend konnte ich mein Gesicht im Spiegel kaum noch erkennen. Auch heute ist das so. Ich sehe im Nahbereich viel schlechter als vor der OP. Das hat einige Monate gedauert, mich darauf einzustellen. Dafür habe ich mich auf die Dinge konzentriert, die besser geworden sind. Z.
B. konnte ich in der Ferne plötzlich so weit sehen, wie vermutlich noch nie zuvor.
Wenn ich genervt war von dem, was ich nicht sehen konnte, habe ich mich auf das konzentriert, was ich scharf sehen konnte.
Ich kann z.B. den Computerbildschirm ohne Brille gut erkennen. Das hilft. Lesen habe ich fast aufgegeben, ich höre jetzt Hörbücher auf dem Handy, das ist auch nicht schlecht. Für Handarbeiten setze ich zwei Brillen übereinander auf und mache viel Licht.
Ich genieße dafür, dass ich es gerade um diese Jahreszeit nicht mehr so dunkel empfinde. Und in der Sommersonne wird plötzlich vieles ganz scharf, was ich sonst eher etwas verschwommen sehe.
Meine OP ist jetzt 5 Jahre her. Im letzten Jahr habe ich noch einmal eine neue Brille bekommen, mit etwas anderen Werten. Seit dem ist auch das Sehen noch etwas besser.
Ich habe viel mit diesen Billigbrillen aus dem Supermarkt experimentiert um für bestimmte Situationen die richtige Brillenstärke zu finden.
Versuchen Sie, nicht den Mut zu verlieren und finden Sie etwas, das jetzt - nach der OP - besser ist, um sich daran hoch zu ziehen. Man gewöhnt sich mit der Zeit an Vieles und vielleicht kann ein anderer Arzt oder anderer Optiker auch noch einmal neue Erkenntnisse bringen.
Viel Glück! Ich drücke Ihnen die Daumen!
Nadine