Hi,
Ich bin sehr froh, dass ich diesen Thread gefunden habe.
Ich hatte letzte Woche ein Schädel MRT mit Kontrastmittel. Es war ein neueres Gerät von Philipps, vermutlich 3-Tesla stark, mit geräumiger Röhre. Es wurden mehrere Sequenzen gefahren, die Untersuchung dauerte etwa 15 Minuten. Ich habe einige Sequenzen ohne empfindbare Symptome vertragen, bei anderen Sequenzen waren deutlich spürbare Empfindungen vorhanden, ich konnte richtig spüren, wie die Magnetwellen durch den Kopf "gefahren" sind, mal von links nach rechts, mal von oben nach unten. Dies war eigentlich auch nicht unangenehm, eher interessant. Am Ende der Untersuchung habe ich dann das Kontrastmittel in die Vene erhalten und es wurden noch 2-3 Sequenzen gefahren. Ich hatte auf einmal plötzlich bei der letzten Sequenz mit KM, die ganz anders war als die vorherigen (Geräusch, Intensität, Vibrationen) ein brennendes, zwickendes Gefühl auf einer Stelle am Hinterkopf, und dann hatte ich das Gefühl, dass sich mein Kopf erhitzt. Meine Haut am Kopf war richtig heiß und hat gebrannt, mein Herz hat schneller und stärker geschlagen. Ich habe mit mir gerungen, ob ich den Notfallknopf drücken soll oder nicht, aber diese unangenehme letzte Sequenz hat nur etwa 30-40 Sekunden gedauert und ich habe es ausgehalten. Ich dachte mein Kopf wird gekocht. Ich war so froh, als es vorbei war. Als die Sequenz beendet wurde, hat das Brennen und die Hitze sofort nachgelassen, und die Radiologieassistentin kam in den Raum und hat mich aus der Röhre gefahren.
Ich habe ihr gleich gesagt, dass mein Kopf unglaublich heiß geworden ist, und sie meinte lapidar im vorbeigehen, "das sei halt das Magnetfeld". Das war auch der ganze Kommentar, Interesse gleich NULL!
Ich hatte auf jeden Fall eine höllische Angst, war total benommen und hatte danach Kopfdrücken und brennende Stellen auf der Haut, im Intimbereich schubweise ein warmes Gefühl.
Durch das Brennen habe ich die letzte Sequenz verwackelt, dies ist auch deutlich auf den Bildern zu sehen. Davon vom Arzt kein Wort bei der Befundbesprechung. Der Befund war in Ordnung, nichts krankmachendes im Kopf. Keine Frage, wie ich die Untersuchung vertragen habe. Ich bin dann heimgefahren und war so benommen und verängstigt. An dem Tag hatte ich ein Gefühl im Kopf, als wäre alles Matsch im Kopf, Kopfdrücken, Konzentrationsstörungen, Schwindel, gehen wie auf Eiern. Ich hatte ein komisches Kopfdrücken, das etwa 3 Tage angehalten hat. Zudem intermittierendes Wärmegefühl im Intimbereich und wechselnd brennende Hautstellen auf dem Kopf. Nach 4 Tagen juckende Hautstellen am ganzen Körper, schubweise drückende Empfindungen auf der Kopfhaut. Ich hoffe, dass keine dauerhaften Schäden bleiben oder sich noch etwas verschlechtert. Ich habe schon das Gefühl, dass es besser wird. Sichtbare Rötungen auf der Haut waren nicht zu sehen. Ich habe nach der Untersuchung viel getrunken, um das Kontrastmittel wieder schnell auszuscheiden.
Natürlich ist klar, dass keiner ein MRT macht, wenn es nicht medizinisch sinnvoll und notwendig ist. Der diagnostische Gewinn ist unglaublich groß und viele Erkrankungen können nur so diagnostiziert werden, oft ist es lebensrettend. Aber dass ein MRT keine Nebenwirkungen hat, glaube ich ab sofort DEFINITIV nicht mehr! Möglicherweise hat das Kontrastmittel einen Einfluss auf die Empfindungen und die Nebenwirkungen. Nach einiger Recherche im Internet bin ich dank der allmächtigen Suchmaschine auch auf medizinische Radiologie-Fachbücher gestossen, in denn ja ganz klar beschrieben wird, dass es durch die Ausrichtung und Schwingung der Atome in diesem unglaublich starken Magnetfeld zu Wärmeentwicklung im Gewebe kommt, die auf bestimmte Temperaturen begrenzt ist (SAR-Werte). Dass es zu Temperaturerhöhungen von 2 Grad ! bei einem Kopfscan kommen kann, und dies auch von vorne herein bekannt ist, ist für mich schon beängstigend. Bei Extremitätenscans auch auf 3 Grad Erwärmung. Natürlich werden die Hersteller der Geräte Schutzmaßnahmen eingebaut haben, die verhindern, dass bestimmte SAR-Werte überschritten werden. Ist ja eigentlich nichts anderes als Sauna, was die Temperaturen betrifft. Aber ist wirklich 100%ig gewährleistet, dass auch bei Gabe von Kontrastmittel, die die Absorption erhöhen, auch wirklich an allen Gewebestellen diese Werte eingehalten werden? Möglicherweise kann es ja auch zu ungleichmäßiger Verteilung von Magnetwellen im Gewebe kommen, dass auch punktuell stärkere Erwärmungen vorkommen können? Ab 42 Grad denaturiert Eiweiß im Körper. Kann es nicht auch Bedienungsfehler geben? Es gibt verschieden gewichtete Sequenzen und Aufnahmeverfahren mit unterschiedlichen Magnetfeldausrichtungen und Stärken.
Ich habe mir das plötzliche schmerzhafte Brennen auf dem Hinterkopf auf einer Eurostückgroßen Hautstelle mit Sicherheit nicht eingebildet, ebenso die Erwärmung des ganzen Kopfes. Und es war definitv keine Platzangst, ich war total ruhig und entspannt. Hoffentlich ist es zu keiner punktuellen Erwärmung im Inneren des Kopfes gekommen.
Für mich steht fest, dass ich als empfindsamer Mensch mit guter Körperwahrnehmung ohne wirkliche NOT kein MRT mehr machen lasse. Zudem es überhaupt keine Aufklärung über mögliche Auswirkungen oder bei der Untersuchung mögliche Empfindungen gegeben hat. Wenn dies im voraus gut erklärt wird, dann könnte man die Untersuchung abwägen und sich auch bewusst auf die Wirkungen einlassen. Möglicherweise ist dies in anderen Praxen anders.
Allen anderen, die diese Beschwerden hatten, möchte ich für ihre Mitteilungen hier DANKEN. Es macht es etwas leichter, und anscheinend ist es noch zu keinen wirlich schweren bedrohlichen Nebenwirkungen gekommen, wenngleich einige anscheinend auch wirlich
Verbrennungen auf der Haut erlitten haben. Man hat schon das Gefühl, dass vieles hier einfach totgeschwiegen wird. Ich empfehle jedem Radiologen: legt euch doch mal in euer MRT und lass euch mit Kontrastmittel lange und intensiv untersuchen, vielleicht merk ihr ja auch was!? Wäre hilfreich für die Empathie. Empfindungen und Wärmeentwicklungen im MRT sind keine bloße Einbildung, sondern reine Physik. Wenn ich dies vorher gewusst hätte, hätte ich die Untersuchung bei der kleinsten unangenehmen Empfindung sofort abgebrochen, und das würde ich auch allen anderen raten. Aber da ja immer gesagt wird, dass es absolut sicher sei und ohne Nebenwirkungen, ist man hier im Nachhinein leider erst immer klüger.
MfG