IcySpicy99 sagt am 21.04.2024
Das Forum hier hat mir sehr geholfen, weshalb ich meine Geschichte mit euch teilen möchte:
Ich bekam im November 2021 eine Analfissur. Diese entstand wohl durch zu harten Stuhlgang. Ich bin damals zum Hausarzt, der hat nur gesagt, dass er eine Analfistel sieht. Er riet mir zu Kamillensitzbädern, mehr kam nicht. Gesagt getan, hat aber natürlich nichts genützt. Im April 2022 konnte ich kaum mehr auf die Toilette, es fühlte sich an als würde ich Glasscherben ausscheiden. Während dem Prozess habe fast geweint, so weh tat das Ganze. Ich bin dann notfallmässig in ein Ärztehaus, da mein Hausarzt im Urlaub war. Da sagte mir die behandelde Ärztin, dass ich einen Schleimhautriss hätte und diese besagte ''Analfistel'' sei ein Hautlappen. Sie verschrieb mir Cremen und überwies mich intern an einen Proktologen. 2 Wochen später war ich dann bei diesem Herrn. Er nahm sich keine Zeit für mich, sagte nur, dass er eine Darmspiegelung machen wollte. Ich fragte ihn, ob er denn nicht mal kurz schauen möchte, da das Problem ja sichtbar sei. Er dementierte und sagte mir, dass ich einen Termin für die Darmspiegelung machen sollte. Ich bin also nur dahin, um einen Zettel mit Infos über eine Darmspiegelung zu bekommen. Diesen Termin habe ich nie gemacht, da er mir so unsympathisch war. Ich hatte dann auch lange keine Schmerzen und liess das Problem mal wie es war. Die Frauenärztin hat es sich dann irgendwann im Herbst 2022 auch mal angeschaut und meinte, sie sieht den Riss und natürlich diesen Hautlappen. Fast forward zu 2023: Ich hatte nicht per se Schmerzen, einfach immer wieder ein wenig Blut am Papier. Der Hautlappen störte mich immens. Im Dezember 2023 bekam ich einen zweiten und extreme Schmerzen. Es tat mir so weh, dass ich nicht mehr auf Toilette wollte. Da mein Hausarzt einmal mehr im Urlaub war (Weihnachten/Silvester), ging ich auf den Notfall. Zwei Ärzte schauten es sich an, verschrieben mir Lidocain zur Betäubung, Diltiazem zur ''Heilung'' des Risses, Flohsamenschalen zum Weichmachen vom Stuhl und ich bekam einen Termin beim Proktologen im Februar 2024. Anfang Februar hatte ich den Termin, er schaute es sich an und meinte, dass er wisse wie langwirig so ein Riss zum Heilen ist, aber er möchte es nochmal mit Salbe probieren (reminder: zwei Hautlappen und einen Riss auf 6 Uhr). Fand ich nicht so toll, ich hätte da schon auf die OP pochen sollen. Der nächste Termin war 6 Wochen später, aber nach 4 Wochen war ich fertig mit der Welt. Ich rief im Krankenhaus an, bekam noch am selben Tag den Termin. Es war nun ein anderer Proktologe und der war wortwörtlich meine Rettung. Er war viel empathischer als der andere und nahm mein Anliegen ernst. Zudem merkte er, was für Schmerzen ich hatte. Mittlerweile hatte ich nach dem Stuhlgang 5-6 Stunden Schmerzen bis ins Steissbein und Sitzen tat weh. Sofort meldete er mich im OP an und ich wurde direkt an den Schmerztropf gehängt. Wurde am 29.02.2024 operiert nach über 2 Jahren Schmerzen. Diagnose war: 2 Marisken und Analfissur auf 6 Uhr. Ich wurde informiert, dass es direkt nach der OP eine andere Art von Schmerz sein wird (Wundschmerz) und so war es auch. Ich hatte immernoch panische Angst vor dem Stuhlgang, aber es brannte nur noch bis zu 30 Minuten nach Stuhlgang. 14 Tage waren die Hölle, am 15. Tag war es wie von Zauberhand massiv besser. Nahc 3 Wochen war ich praktisch schmerzfrei, 4 Wochen danach zupfte es vlt mal noch. Bin jetzt 7 Wochen nach OP und ich habe wirklich keine Schmerzen mehr. Ich will euch Mut machen die OP durchzuziehen wenns euch so schmerzt. Lasst euch nicht abwimmeln & wenns sein muss: Geht euch eine 2. Meinung bei einem Proktologen einholen - ihr müsst keine Schmerzen haben! Tipps für nach der OP: Ballert euch die Schmerzmittel rein, spült die Wunde wirklich nach jedem Stuhlgang aus, trocknet die Wunde mit Kompressen und entspannt euch. Euer Körper kann das alles heilen aber die Zeit muss man sich nehmen. Liebe Grüsse und gute Besserung <3