An alle, die nach ihrer OP so sehr leiden!
Ich bin innerhalb von 5 Monaten vier mal am Po operiert worden.1998 das letzte Mal was an den Hämorroiden machen lassen, einige Wochen nacheinander immer eine mit
Gummibandligatur. Bis auf den ersten Tag, wo ich starke Schmerzen hatte und schon im Auto in der Kühlbox ein Kühlgelkissen dabeihatte, worauf ich mich immer sofort setzte, war das alles recht entspannt. Nun, nach so vielen Jahren, bildete sich plötzlich eine Analrandvenenthrombose.Die tat höllisch weh und mein Hautarzt schnitt sie dann nach drei Stunden Wartezeit ohne Betäubung auf, quetschte sie aus, packte mir Kompressen zwischen den Hintern und entlies mich. Ich bin kaum noch nach Hause gekommen. Auto fahren ist nach so einer Prozedur kaum noch möglich. Zu Hause angekommen, war ich nur noch am Heulen. Dann gingen die Schmerzen erst richtig los, zwei Tage noch unter Tränen gearbeitet, dann rief ich den Hautarzt wieder an, der meinte, mein Mann sollte das jeden Tag ausdrücken, hab es dann selber unter tierischen Schmerzen versucht, Endresultat: zwei haselnussgroße Dinger am Hintern, ab zum Proktologen, am Freitagnachmittag, nur Vertretung, die mir dann zu einer kreisrunden OP riet,Iboprofen 600 mitbekommen und Montag auf einem Schwimmreifen sitzend in die Türkei geflogen, gebucht ist gebucht, dort eine Woche kalt ausduschen, weich sitzen, besser noch liegen, Schmerzmittel und abends Cocktails, dann ging es mit den Schmerzen, dann nach 8 Tagen wieder zum Proktologen, nochmals 2 Wochen auf den OP- Termin gewartet, war dann nach 4 Wochen fast abgeschwollen, aber grosse innere Hämorroiden machten OP nach Longe unerlässlich. Am dritten Tag wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, Stuhlgang wollte nicht kommen, hab wie eine Wilde gepresst, weil vorher durfte ich nicht gehen. 20 Tropfen Tramadol und 20 Tropfen Novalgin sollten Linderung bringen, dauerte aber immer eine Stunde, oder halfen auch mal garnicht, sodass ich nach 2 Stunden noch mal 30 Tropfen Novalgin nachschob, ansonsten 10 Tage lang nachher nur noch 40 Tropfen Novalgin, weil ich von Tramadol riesige Kreislaufprobleme bekam, durch Agiolax Abfürmittel musste ich bis zu 11 mal am Tag auf die Toilette,später durch indische Flosamen ersetzt, die mir besser bekamen, Schmerzen, in die Wanne hiefen, weil ich mich dort besser feshalten konnte als in der Dusche, dann wieder auf den Schimmreifen auf der Couch oder in das Bett legen max. 2 Stunden Schlaf in der Nacht, oft im Krankenhaus und der Praxis angerufen, weil ich kurz vor der Wiedereinlieferung stand, aber Angst davor hatte, dann nicht mehr so leicht zur Toilette zu können, wie zu Hause. Nach 10 Tagen waren die Schmerzen vorbei. Zurück bleib ein Analrandfibrom, was zunehmend wehtat und 2 Klammern hatten sich nicht gelöst, also Anfang Januar nächste OP, im Dezember wollte ich nicht wegen Mandarinen und Süßigkeiten, harter Stuhlgang. Übrigens: Esst um himmels Willen in den ersten Wochen außer einem Apfel am Tag nichts Saures, also in erster Linie kein Obst, Gemüse ja. Das muss alles wieder durch den Hintern durch und verzögert die
Wundheilung, macht auch bei Lebensmittelunverträglichkeiten das Analjucken! Außerdem juckt es, weil es heilt, mehrere Wochen!
Leider hat mich ein anderer Arzt operiert, der nicht genau hinhörte, was ich gemacht bekommen wollte, nämlich den "Zipfel" am Po und die Titanklammern, die sich noch nicht gelöst hatten. So hatte ich am nächsten Tag beim Verbandwechsel einen riesen Krater am A... und der Zipfel war immer noch da! Es war eine Mariske entfernt worden, die Gott sei Dank nicht direkt am Poloch war, sodass ich keine grossartigen Beschwerden beim Stuhlgang hatte, alse neuen OP- Termin machen, dauerte dieses Mal mit Verschiebung ärztlicherseite wieder 5 Wochen. Am 13. Februar bin ich, hoffentlich zum letzten Mal an diesem blöden Fibrom direkt am Poloch operiert worden und habe immer noch Beschwerden, ungefähr 4 Stunden nach dem letzten, oft 4-5 maligen fülligen Stuhlgang ist dann endlich Ruhe.Habe jetzt die Flosamen weggelassen, weil ich dann große Mengen Sthlgang habe un d so oft muss, sodass ich manchmal Analkrämpfe bekomme, die den ganzen Tag über andauern. Die Schmerzen beim Sthlgng sind kaum noch vorhanden. Sie kommen immer erst einige Minuten später und dauern dann Stunden an. Aberes ist nicht mehr ganz so schlimm wie in der ersten Woche!Sitzen ist blöd, besonders beim Arzt will ich ja dann doch nicht mit meinem Schwimmreifen auftauchen, nehme mir aber hin und wieder ein Kissen oder ein Gelkisen, eingewickelt in ein kleines Stoffbeutelchen und setze mich darauf. Frauen aufgepasst! nicht so dicht an den Blasenausgang packen, sonst
Blasenentzündung! Dusche ca 5mal täglich, manchmal öfter, je nach Stuhlgang, anfangs Kompresse mit Alsolsalbe oder Panthenolsalbe drauf, zwischendurch 2 mal relativ kaltes Sitzbad mit Tannolact und hinlegen, Kühlgelkissen im Stoffbeutel direckt zwischen den Popo packen, wenn zu kalt, nur kurz, warten und dann wieder. Noch ein Rat: Bei der zweiten ambulanten OP bekam ich Tilidintabletten, darf man zwar kein Auto fahren, aber nach 45 Minuten ist man wiklich mal schmerzfrei. Davon braucht man auch nur 2-3 täglich, geht dann nicht ganz so auf den Kreislauf und soll ja auch nur die ersten Tage genommen werden.
Ich bin deswegen seit dem 30. November dauerhaft krankgeschrieben, vorher nach Longo OP 6 Wochen. Ich habe das große Glück, einen guten Arbeitgeber zu haben, der mich ein Jahr lang beobachtete und mir dann zu einer Auszeit riet. Am 17.04. fahre ich zu einer psychosomatischen Kur, für mindestens vier Wochen und bin dann hoffentlich wieder voll einsatzfähig!
Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Gottes Segen bei der Bewältigung dieser so schwierigen Zeit! Er hilft zwar nicht immer so, wie wir es uns vorstellen, aber durch diese Auszeit wurden mir schon einige Dinge klar, die ich in meinem Leben ändern möchte!
Liebe Grüße, Sylvia.