Hallo,
ich hab vor 17 Tagen die Gallenblase rausbekommen. Vorher hatte ich mehrfach Koliken, und bei einer Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenspiegelung (
(ERCP)) hat man gesehen, dass ich eine Schrumpfgallenblase hatte, die viele Steine und Grieß enthielt und stark entzündet war.
Also hat man mir zu OP geraten. Die sollte mit der Schlüssellochtechnik gemacht werden. Ich hatte auch keine große Angst. Um 9 Uhr begann die OP, und um 14 Uhr wachte ich mit wahnsinnigen Schmerzen auf. Die Gallenblase war mit allen sie umgebenen Organen verklebt gewesen, und der Operateur brauchte mehr als 4 Stunden, um sie zu lösen. Er musste einen
Bauchschnitt machen.
Die Schmerzen waren nicht auszuhalten und ließen erst gegen Abend etwas nach.
Später stellte sich heraus, dass man vergessen hatte, mir ein Schmerzmittel in den Tropf zu geben.
Ich hatte einen Drainageschlauch, und im Beutel sammelte sich viel gelb-braun-grünliche Flüssigkeit, vermischt mit Blut. Erst auf Anfrage am nächsten Tag sagte man mir, dass der Chirurg, weil er die Strukturen im Bauch nicht erkennen konnte, mir aus Versehen den Hauptgallengang durchgeschnitten hatte. Dabei war
Gallenflüssigkeit in den Bauchraum gelaufen. Er hatte den Schnitt notdürftig zusammengenäht.
Am ersten Tag nach der OP wurde mein
Urin rot-gelb-braun, am nächsten Morgen war es noch schlimmer. Ich hatte einen
Gallenstau.
Am Tag darauf wurde eine
ERCP gemacht. Dabei wurde ein
Stent in den Hauptgallengang eingesetzt. Der war durch die Naht bei der OP verengt.
Nach der Spiegelung wollte man mich zuerst auf die Intensivstation verlegen, weil mein Kreislauf Probleme machte, aber der stabilisierte sich dann.
Nach 8 Tagen wurde ich entlassen. Zunächst ging es mir gut, aber bald wurde mein Bauch immer dicker. Der Arzt sagte beim Fädenziehen, ach, das ist
nur Luft.
Vorgestern war ich beim Hausarzt zur
Sonographie - der ganze Bauch ist voller Flüssigkeit, wahrscheinlich Wasser. Nun muss ich Dienstag wieder ins Krankenhaus, um das Wasser abzuziehen.
Und als wenn das noch nicht genug wäre, habe ich jetzt wieder rot-gelb-braunen Urin, also wieder einen Gallenstau.
Nun soll wieder eine ERCP gemacht werden, aber da ich schon zwei ERCPs und die große OP innerhalb kurzer Zeit hatte, kann es schiefgehen, d.h., das Wechseln des Stents könnte misslingen oder ich könnte kollabieren.
Ohne ERCP hab ich keine Überlebenschancen. Aber auch, wenn es klappt, kann der Gallenstau jederzeit wiederkommen, wenn der Stent wieder verstopft, weil sich bei mir immer viel Grieß bildet. Und die nächste ERCP kann tödlich sein, vor allem weil ich schon 63 bin.
Hat jemand Ähnliches erlebt? Ich bin ziemlich am Ende.
Viele Grüße, Tinchen