Die Entscheidung, ob die Operationswunde nach einem Bauchschnitt durch Klammern oder mit einer Naht verschlossen wird, trifft der Chirurg. In der Mehrzahl der Fälle wird nach einem Bauchschnitt (Laparotomie) die Wunde genäht. Die Klammerung stellt eine Alternative zur chirurgischen Naht dar. Die Klammern oder Fäden werden circa zwei Wochen nach der Operation entfernt.
Mit der chirurgischen Klammer, die auch als Wundklammer bezeichnet wird, können Wundränder zusammengedrückt werden. Diese Klammern werden bei Operationswunden oder auch bei Schnitt- oder Bisswunden verwendet. Von Vorteil für den Patienten ist hier eine geringere Operationsdauer. Weitere Vorteile des Klammerns liegen in einer Bildung einer regelmäßigen Narbe. Auch die Gefahr einer Wundinfektion ist bei einem Klammerverschluss geringer als bei einer Naht. Klammern können einfacher gelegt und schnell wieder entfernt werden.
Eine Naht ist zwar etwas aufwändiger, lässt sich aber genauer setzen als eine Klammer. Die Vorteile einer Naht liegen im ästhetisch besseren Ergebnis. Nach einer Klammerung sieht die Narbe hingegen oft nicht ganz so schön aus wie nach der Versorgung mit Faden. Auch hinsichtlich der Schmerzen scheint die Naht mit Faden etwas besser zu sein als die Versorgung mit Klammern.
Die Klammern werden auch dann eingesetzt, wenn nicht mit einer hohen Spannung an den Wundrändern gerechnet wird und wenn eine Naht schwierig ist. Oft verbindet sich das Gewebe mit den Fäden oder verwächst sogar mit ihnen. Dies führt beim Ziehen der Fäden oft zu Unannehmlichkeiten für den Patienten. Die Operationsklammern lassen sich hingegen leicht entfernen. Beim Ziehen der Fäden können auch Geweberisse entstehen. Solche Risse bleiben auch bei der Narbenbildung bestehen. Beim Klammern sind lediglich kleine Einstiche sichtbar, die später verblassen.
Auch die Säuberung der Wunde gestaltet sich nach dem Klammern einfacher. Beim Nähen von Wunden besteht immer das Risiko einer Wundinfektion. Keime und Bakterien dringen in die Wunde ein und verursachen eine Entzündung. Die Gefahr einer Infektion ist beim Klammern herabgesetzt.
aktualisiert am 13.01.2017