Die Laparoskopie stellt eine Bauchspiegelung dar, die als Operationsverfahren gleichzeitig zu diagnostischen sowie therapeutischen Zwecken durchgeführt wird. Mit dieser Behandlungs- und Untersuchungsmethode können die inneren Organe, beispielsweise Magen, Milz, Dünn- und Dickdarm, Leber, Gallenblase, Harnblase sowie die weiblichen Geschlechtsorgane, aus der Nähe betrachtet werden. Bei einem entsprechenden Untersuchungsbefund ist im gleichen Vorgang eine operative Beseitigung der Ursachen möglich. Die Laparoskopie (Bauchspiegelung) besitzt im Vergleich mit der Laparotomie (Bauchschnitt) folgende Vorteile:
- die Hautschnitte, die mittels "Schlüssellochchirurgie" bei der Laparoskopie entstehen, sind wesentlich kleiner als die Schnitte, die bei einer Laparotomie durchgeführt werden
- das Infektionsrisiko ist dadurch geringer
- die stationäre Behandlung ist bei einer Laparoskopie in der Regel kürzer und die Patienten können nach durchschnittlich 3 bis 5 Tagen das Krankenhaus verlassen (im Vergleich dazu verbleiben nach einer Laparotomie Patienten oftmals 14 Tage in der Klinik)
- die Heilungszeit allgemein ist kürzer und angenehmer für den Patienten
- die Schmerzen sind häufig geringer
- die entstehenden Narben sind geringer und das Ergebnis kosmetisch besser
- das Risiko für Narbenbrüche (Narbenhernien) ist geringer
In manchen Fällen ist die Laparoskopie (Bauchspiegelung) der Laparotomie (Bauchschnitt) jedoch unterlegen. Zu diesen Gründen zählen:
- bei bestimmten Befunden dauert die OP mittels Laparoskopie länger und es können zusätzlich Hilfsschnitte notwendig werden - dadurch erhöht sich die Operationsdauer
- eine Laparoskopie bietet im Vergleich mit der Laparotomie eine ungünstigere räumliche Orientierung (dies kann durch die Erfahrungen des Chirurgen ausgeglichen werden)
- die Technik der Laparoskopie ist komplizierter und setzt einen höheren Aufwand und eine größere Erfahrung des Chirurgen voraus
- die Laparoskopie wird nicht in jeder Klinik durchgeführt
- eine Laparoskopie darf nicht durchgeführt werden bei Vorliegen risikobehafteter Erkrankungen wie einer schweren Herzinsuffizienz (Herzschwäche), ausgeprägten Blutgerinnungsstörungen, Darmverschluss oder einer schweren chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)
Somit ist eine Laparotomie (Bauchschnitt) in einigen Fällen unumgänglich. Ob und wann zur Sicherheit des Patienten eine Laparotomie durchgeführt wird, entscheidet der Facharzt. Bei der Entscheidung werden die obigen Kriterien berücksichtigt. Der Patient bespricht dies vorher mit dem Operateur und hat zudem ebenfalls die Möglichkeit, vor der Operation eine zweite Meinung einzuholen.