Nach einem Bauchschnitt muss sich der Patient zunächst die Ruhe gönnen, die eine so große Wunde zur Abheilung benötigt. Dies kann einige Wochen in Anspruch nehmen. Der Krankenhausaufenthalt nach einer großen Bauchoperation beträgt durchschnittlich zwei Wochen. Auch danach ist der Patient weiter erholungsbedürftig. Die komplette Abheilung der Wunde dauert, abhängig von der durchgeführten Operation, mehrere Monate. Bei komplikationslosem Verlauf dürfen nach zwei Monaten wieder alle Sportarten betrieben werden. Ein wenig Bewegung ist aber auch vorher sinnvoll und unterstütz den Heilungsverlauf.
Auf jeglichen Sport muss der Patient in den ersten vier Wochen verzichten. Dennoch sollte man früh mit der Mobilisation anfangen. Spaziergänge unterstützen den Kreislauf und damit die Heilung der Patienten. Spaziergänge sind also in den ersten Wochen nach dem Bauchschnitt empfehlenswert.
Vier Wochen nach dem Eingriff können die meisten Paitenten in Absprache mit dem Arzt mit dem Joggen anfangen. In den ersten zwei Monaten nach der Operation müssen aber alle Sportarten vermieden werden, bei denen die Bauchpresse eingesetzt wird. Das gilt für schweres Heben, Bauchübungen oder körperlich anstrengende Tätigkeiten. Wer zu früh anfängt, die Bauchmuskeln einzusetzen, läuft Gefahr, dass die Wunde wieder aufgeht und sich die Heilung verzögert.
Der Eintritt in die Bauchhöhle erfordert einen Schnitt durch Haut, Fett, Muskelschicht und Bauchfell. Nach der Operation muss der Muskel den Druck im Bauchraum aushalten. Die Heilung verläuft dabei in zwei Schritten. Zunächst bildet sich eine unflexible, verdickte Narbenschicht. Diese ist nicht sehr dehnbar und kann Schmerzen verursachen. Sie ist auch noch nicht so gefestigt. Erst später wird das Narbengewebe flexibler und kann sich der Bewegung besser anpassen. Um das Narbengewebe nicht zu beschädigen und keinen Bruch zu riskieren, sollte man deshalb zwei Monate warten bis man mit dem Sport anfängt.
Vier Wochen nach dem Eingriff kann man mit leichter Bewegung anfangen. Entspanntes Joggen oder Walken, Yoga (ohne die Bauchmuskeln zu behalsten) sind für den Anfang sinnvoll und können den Heilungsverlauf günstig beeinflussen. Sie müssen aber langsam und in Maßen ausgeübt werden. Das Training sollte zunächst von kurzer Dauer sein. Stellen sich Schmerzen ein, ist es sofort zu unterbrechen. Schmerzen oder ein Ziehen in der Bauchgegend sind ein sicheres Indiz dafür, dass es noch zu früh ist, um Sport zu treiben.
Der Zeitraum kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei spielen auch das Alter und die körperliche Konstitution eine wichtige Rolle. Junge, durchtrainierte Menschen, die einen Bauchschnitt ohne Komplikationen überstanden haben, können bereits wenige Wochen nach der Operation wieder Sport treiben. Bei älteren oder körperlich eingeschränkten Menschen und beim Auftreten von Komplikationen dauert dieser Zeitraum etwas länger.
Sport in Maßen ist dem Heilungsprozess förderlich. Der Patient sollte seine Grenzen kennen und vor allem kurz nach der Operation ohne sportlichen Ehrgeiz der Betätigung nachgehen.
Zwei Monate nach dem Eingriff nehmen die meisten Patienten ihre sportliche Betätigung wieder auf. Auch zwei Monate nach dem Bauchschnitt sollte die Belastung nach und nach gesteigert werden. Wer Leistungssport betreibt, sollte sicherheitshalber erst drei Monate nach der Operation mit dem Training beginnen. Die sportliche Enthaltsamkeit kommt auch einer optimalen Narbenbildung zugute.
Runnersworld - Patrick Milroy - Q+A: How soon can I run after abdominal surgery?: https://www.runnersworld.com/uk/health/a760642/qa-how-soon-can-i-run-after-abdominal-surgery/ (online, letzter Abruf: 22.10.2019)
The Christie NHS - Physiotherapy departmentExercises following abdominal surgery: https://www.christie.nhs.uk/media/5573/979.pdf (online, letzter Abruf: 22.10.2019)
Betterhealth Channel - Laparotomy: https://www.betterhealth.vic.gov.au/health/conditionsandtreatments/laparotomy (online, letzter Aufruf: 21.10.2019)
aktualisiert am 22.10.2019