Zur Durchführung einer Laparotomie (Bauchschnitt-Operation) stehen dem Chirurgen verschiedene Optionen für die optimale Schnittführung zur Verfügung. Er wird dabei die Technik anwenden, die ihm den bestmöglichen Zugang zum Operationsgebiet gewährleistet und gleichzeitig dem Patienten die höchste Sicherheit bietet. Je nach Art und Schnittrichtung unterscheiden sich diese Techniken voneinander.
Eine mediane Laparotomie ist durch einen längs in der Bauchmitte geführten Schnitt gekennzeichnet. Entscheidet sich der Chirurg für diese Operationstechnik, wird er einen länglichen Bauchschnitt exakt in der Bauchmitte setzen. Dabei umschneidet er den Bauchnabel linksseitig. Dieses Verfahren bietet dem Operateur die Möglichkeit, den Schnitt bis nach oben zum Brustbein oder im Unterbauch bis zum Schambein zu erweitern. Dadurch ist ein guter Zugang zu allen Bauchorganen gewährleistet. Mithilfe einer medianen Laparotomie können prinzipiell fast alle Bauchoperationen durchgeführt werden.
Bei der paramedianen Laparotomie setzt der Chirurg den Schnitt seitlich der Mittellinie in der Längsrichtung. Der Verlauf liegt dabei etwa eine Fingerbreite neben der Bauchmittellinie. Alternativ kann dieser auch am Außenrand des geraden Bauchmuskels entlang führen.
Unter einem Rippenbogenrandschnitt versteht man eine sogenannte subkostale Laparotomie, bei der ein Schnitt rechts- oder linksseitig entlang des unteren Rippenverlaufs vorgenommen wird. Für operative Eingriffe an Gallenblase, Gallenwegen oder der Leber ist ein rechtsseitiger Rippenbogenrandschnitt vorteilhaft. Mit einem linksseitigen Rippenbogenrandschnitt werden Operationen an der Bauchspeicheldrüse oder der Miilz durchgeführt.
Die quere Laparotomie ist durch einen von links nach rechts quer angesetzten Bauchschnitt im Bereich des Ober- oder Mittelbauchs geprägt.
Beim Pfannenstielschnitt führt der Chirurg den Schnitt quer und horizontal über die Mittellinie des Unterbauchs. Durch diese Schnitttechnik kann der Arzt die inneren Geschlechtsorgane der Frau besonders gut betrachten. Deshalb ist dieses Verfahren das Mittel der Wahl bei gynäkologischen Operationen.
Bei einem Flankenschnitt wird der Schnitt von vorn nach hinten in Seitenlage über die Flanke geführt. Dies gestattet dem Operateur einen perfekten Zugang zu den hinter dem Bauchfell liegenden Organen Bauchspeicheldrüse, Niere oder Dünndarm.
Ein kurzer, diagonaler Schnitt im Bereich des rechten Unterbauchs wird als Wechselschnitt bezeichnet. Ist ein Bauchschnitt mittels Wechselschnitt vorgesehen, setzt der Chirurg im rechten Unterbauch einen Schnitt von circa drei bis fünf Zentimetern Länge. Mithilfe der Finger werden der innere sowie der quer verlaufene Bauchmuskel geweitet. Der Arzt erhält so einen Zugang zu allen Bauchorganen. Diese Schnittführung wird jedoch vor allem für Operationen des Blinddarms gewählt.
aktualisiert am 24.11.2016