Jede Operation stellt eine größere Verletzung des Körpers dar. In jedem Verletzungsfall setzt der Körper einen Selbstheilungsmechanismus in Kraft, damit die Wunde sich schließt. Das erlebt der Patient durch die Ausbildung einer Narbe im Operationsbereich.
Viele, vor allem größere Narben bleiben nach einer Operation sichtbar zurück. Die Operationsnarbe ist zunächst gerötet und wird im Laufe der Zeit weiß, bis sie später verblasst. Das Narbengewebe hebt sich von den umgebenden Hautflächen dadurch ab, dass es über weniger elastische Fasern verfügt. Talg- und Schweißdrüsen oder Haare bilden sich in der Operationsnarbe nicht neu. Das narbige Gewebe wird weniger gut durchblutet als die unbeschädigten Hautschichten. Dennoch heilen gut versorgte Operationswunden meist problemlos ab.
Die Narben, die sich nach Operationen, die mit moderner Technik durchgeführt werden bilden, sind kleiner und schmaler. Die Narbe, die nach einem Bauchschnitt entsteht, ist nach ihrer Abheilung fast nicht mehr zu sehen.
Leidet der Patient allgemein unter unschönen oder großen Narben, stehen ihm zahlreiche Möglichkeiten zur Abhilfe zur Verfügung. In der Apotheke kann er rezeptfrei unterschiedliche Mittel, meist Öle, erhalten, mit der Narben behandelt werden. Diese werden regelmäßig aufgetragen und bewirken, dass die Narben schneller verblassen. Im kosmetischen Bereich bieten sich heute zahlreiche Möglichkeiten, auch sehr unangenehmen Narben zu behandeln. Im Extremfall können diese auch abgeschliffen werden.
Die Narbenbildung hält sich bei den modernen Operationsverfahren in Grenzen. Gewebeschonende Techniken, die der Chirurg anwendet, haben einen günstigen Einfluss auf die Bildung von Narben. In einem Vorgespräch vor dem OP-Termin bespricht der Operateur mit dem Patienten die voraussichtliche Schnittgröße und die zu erwartende Narbe. Die Wunde wird anschließend konsequent gepflegt und mit einer Wundsalbe behandelt. Dadurch wird der Heilungsprozess gefördert und tiefe und unförmige Narben verhindert. Narben sind lichtempfindlich und der Patient sollte auf einen entsprechenden UV Schutz achten, wenn die Bauchpartie beim Sonnenbaden dem Licht ausgesetzt wird. Alle Hautpflegepräparate, die über rückfettende Eigenschaften verfügen, unterstützen die Rückbildung von Narben und halten diese geschmeidig.
Für eine spezielle Narbenbehandlung stehen Narbensalben, -folie oder -pflaster zur Verfügung. Diese Produkte werden zwei Wochen nach dem Eingriff angewendet und für einen Zeitraum von zwei Monaten unterstützend auf die Narbe aufgetragen. Stellt der Patient nach dem Ziehen der Nähte eine überschießende Narbenbildung fest, kann der Arzt entsprechende Maßnahmen ergreifen und ihm diese Hilfsmittel verordnen.
aktualisiert am 24.11.2016