Zu den Komplikationen, die nach jedem operativen Eingriff auftreten können, zählen vor allem die Wundheilungsstörungen. Damit diese so schnell wie möglich behandelt werden können, sollte der Patient auf entsprechende Anzeichen achten. Eine infizierte Wunde macht sich durch gerötete Haut bemerkbar. Im späteren Stadium bildet sich Eiter. Hat sich in einer genähten Wunde ein Infekt gebildet, muss der Arzt die Wunde öffnen, damit der Eiter abfließen kann.
Stellt der Patient nach einem Bauchschnitt diese Anzeichen fest, sollte er sich umgehend mit dem Krankenhaus oder dem örtlichen Notdienst in Verbindung setzen. Eine Behandlung erfolgt zeitnah. Die infizierten Wunden müssen täglich mit einem frischen Verband versorgt werden. Ein Wundverband wird aus hygienischen Gründen häufig gewechselt. Das Verbandmaterial saugt dabei den Eiter auf. Auch Spülungen oder die Behandlung mit bestimmten Wundsalben sind für die hygienische Sauberkeit einer Wunde vorteilhaft. Eine Operationswunde gilt als sauber, wenn der Wundgrund von einem Granulationsgewebe überzogen ist. Darunter versteht man das etwas körnige, rote und gut durchblutete Gewebe, das sich auf einer Wunde bildet.
Eine Wundinfektion kann nach einem Bauchschnitt jederzeit auftreten. Die Infektionen lassen sich allerdings einfach behandeln. Tritt eine Wundinfektion in den ersten Tagen nach der Operation auf, verlängert sich zumeist der Krankenhausaufenthalt. Der Patient bleibt so lange in stationärer Behandlung, bis die Wundinfektion abgeklungen ist. Die infizierten Wunden werden regelmäßig gespült und mit einem speziellen Verband verschlossen. In manchen Fällen werden auch Antibiotika verordnet.
Bildet sich dennoch Eiter in der Wunde, wird dieser vom Arzt ausgeräumt. Da die Ausbreitung von Bakterien die Gefahr einer Sepsis (Ausbreitung der Erreger über die Blutbahn, sogenannte Blutvergiftung) birgt, kann in diesem Fall eine zweite Operation notwendig werden. Dies stellt allerdings die Ausnahme dar. Die meisten Wundinfektionen lassen sich mit den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgezeichnet beherrschen.
Bei der Versorgung der Operationswunde ist auf Keimfreiheit zu achten. Kommt die Wunde mit Keimen in Kontakt, besteht immer die Gefahr, dass sie sich entzündet und sich eine Wundinfektion ausbildet.
aktualisiert am 01.12.2016