Das Zwerchfell unterstützt uns bei der Atmung und bildet eine wichtige Barriere zwischen Bauch und Brust, die verhindert, dass Organe vom Bauchraum in den Brustraum gelangen. Zwerchfellhernien können schon bei Ungeborenen entstehen oder sich auch im Laufe des Lebens durch eine Schwäche im Gewebe im hohen Alter oder durch erhöhten Druck auf das Zwerchfell herausbilden. Dieser Druck kann schon bei normalen Alltagssituationen entstehen, zum Beispiel durch intensives Pressen bei verhärtetem Stuhlgang oder auch Husten während einer Erkältung. Auch Schwangerschaft, Übergewicht und einige Sportarten erhöhen den Druck auf das Zwerchfell und stellen Risikofaktoren dar.
Vor allem bei Patienten mit schwachen Bindegewebe können bestimmte Sportarten einen Zwerchfellbruch auslösen. Typische Sportarten sind Sportarten, bei denen Gewichte gehoben werden: Gewichtheben, Bodybuilding oder Kugelstoßen. Aber auch Ballsportarten oder Leichathletik können bei ungünstiger Konstellation zu einem Zwerchfellbruch führen.
Wenn eine Zwerchfellhernie vorhanden ist und die gewohnten Sportarten weiter ausgeführt werden, dann kann sich die Bruchpforte nach und nach vergrößern und Beschwerden auslösen.
Ob mit einem Zwerchfellbruch weiterhin Sport ausgeübt werden kann oder nicht, hängt maßgeblich von der auszuführenden Sportart ab. Generell können alle Sportarten ausgeübt werden, die keinen Druck auf den Bauch ausüben. Dazu zählen Laufen, Schwimmen oder Fahrrad fahren. Sind allenfalls leichte Beschwerden in Form von selten auftretendem Sodbrennen vorhanden, ist auch ein leichtes Bauchmuskeltraining unbedenklich. Bei bestehender Zwerchfellhernie sollten auf jeden Fall Sportarten gemieden werden, bei denen die Bauchmuskeln stark beansprucht werden.
Besteht ein Bruch im Zwerchfell, sollte Krafttraining, bei dem schwere Gewichte vom Boden aufgehoben und gestemmt werden, vermieden werden. Hier entsteht ein erheblicher Druck auf das Zwerchfell, was den Bruch erweitern kann. Ausserdem erhöht sich das Risiko, dass sich die Organe weiter in den Brustraum verlagern. Aber nicht alle Arten von Training mit Gewichten sind verboten. Leichte Hantelübungen können in Absprache mit dem Arzt erlaubt sein.
Kontaktsportarten, bei denen es zu Zusammenstößen mit heftigem Anprall auf den Bauchraum kommen kann, sollten ebenfalls nicht ausgeübt werden. Auch diese können zu einer Verschlimmerung des Zwerchfellbruches führen.
Treten Beschwerden auf, dann sollte der Zwerchfellbruch operiert werden. Sechs bis acht Wochen nach der Operation sollten alle Sportarten vermieden werden, die erhöhten Druck auf das Zwerchfell ausüben, um einen erneuten Zwerchfellbruch zu vermeiden. Sogar nach einem operativen Eingriff, kann es erneut zu einer Zwerchfellhernie kommen.
aktualisiert am 22.07.2019