Das Zwerchfell ist ein Atemmuskel und bildet gleichzeitig eine Barriere zwischen Brustraum und Bauchraum. Es besteht aus Muskeln und Sehnen. Weist das Zwerchfell Schäden auf, sind diese meist in Form von Lücken vorzufinden, was als so genannter Zwerchfellbruch oder Zwerchfellhernie bezeichnet wird. Zwerchfellhernien können symptomlos verlaufen, aber auch zahlreiche Beschwerden mit sich bringen. Diese können zum Teil lebensgefährlich sein, besonders dann, wenn Teile von Magen oder Darm in der entstandene Lücke im Zwerchfell eingeklemmt sind und die Blutzufuhr nicht mehr gewährleistet ist. Oftmals bemerkt man den Zwerchfellbruch erst durch vermehrtes Sodbrennen. Auch Schluckauf kann durch einen Zwerchfellbruch entstehen. Dieser ist zwar weitestgehend schmerzlos, aber auf Dauer sehr unangenehm.
Das, was wir Schluckauf nennen, ist die ruckartige Kontraktion des Zwerchfells, für die verschiedene Reize verantwortlich sind. Diese Reizung kann beispielsweise entstehen, wenn große Mahlzeiten in einem relativ kleinen Zeitraum zu sich genommen werden. Dadurch dehnt sich der Magen rasant aus, was das Zwerchfell reizen kann. Auch Erregung kann dafür sorgen, dass sich das Zwerchfell zusammenzieht. Alkohol sorgt ebenfalls dafür, dass ein Schluckauf entsteht, da hier die Reizleitung beeinträchtigt ist.
Meist haben Erkrankungen des Zwerchfells, wie etwa ein Zwerchfellbruch, Probleme mit dem Magen und der Speiseröhre zur Folge. Häufig kommt es zur Refluxkrankheit, zu einem Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, die sich dadurch entzündlich verändert. Anders herum kann es zu einer Reizung des Zwerchfells und Schluckauf kommen, wenn Magen und Speiseröhre zum Beispiel durch Geschwüre oder die Refluxkrankheit erkrankt sind.
Schluckauf ist zwar unangenehm, verschwindet in den meisten Fällen aber von selbst. Es kann helfen, den Atem für eine Zeit lang anzuhalten oder sich stark darauf zu konzentrieren, den Schluckauf zu unterdrücken. Als Hausmittel gilt, gegen den Schluckauf zu trinken, hier besteht jedoch die Gefahr, dass Flüssigkeit in die Lunge gelangt. Daher ist von Letzterem dringend abzuraten. Das Zwerchfell beruhigt sich meist von selbst, ohne dass zu diesen Hausmitteln gegriffen werden muss.
Es ist möglich, dass ein chronischer Schluckauf entsteht. Diesem liegt aber meist nicht nur eine Reizung des Zwerchfells zugrunde, sondern zum Beispiel ein Zwerchfellbruch. Auch andere organische Krankheiten können einen dauerhaften Schluckauf herbeiführen. Hierzu gehören Magengeschwüre sowie Nierenversagen oder Gastritis. Auch Erkrankungen, die sich im Gehirn festgesetzt haben, können den Körper zu einem Schluckauf animieren. In seltenen Fällen ist eine bösartige Erkrankung die Ursache für den dauerhaften Schluckauf. Die Liste der möglichen Ursachen des Schluckaufs ist lang.
Auch wenn Schluckauf nicht schmerzhaft ist, können die Reizungen des Zwerchfells die Atmung beeinträchtigen. Auch Schlafstörungen sind bei wiederholtem Schluckauf nicht ungewöhnlich. Zu wenig Schlaf hat bekanntermaßen Einfluss auf die Psyche des Betroffenen, was wiederum schwere Folgen mit sich bringen kann.
aktualisiert am 11.12.2023