Das Zwerchfell ist unser wichtigster Atemmuskel und befindet sich zwischen Bauchraum und Brustraum. Dort bildet es eine natürliche Barriere und verhindert, dass sich die Organe aus dem Bauchraum verschieben. Bei einer Zwerchfellhernie kommt es zu einem Bruch des Zwerchfells. Dadurch entsteht eine Lücke, durch die die inneren Organe in den Brustraum gelangen können. Meist ist hier der Magen betroffen. Eine Zwerchfellhernie bildet sich in den meisten Fällen an der Öffnung, bei der die Speiseröhre in den Magen übergeht. Nicht immer wird eine Hernie sofort bemerkt, oftmals wird sie eher zufällig entdeckt und verursacht kaum bis gar keine Beschwerden. Entstehen doch einmal Symptome, sind diese in vielen Fällen auf das Verdauungssystem des Betroffenen beschränkt. Dazu gehören insbesondere Sodbrennen, ein vermehrtes Aufstoßen oder Beschwerden beim Schlucken sowie Schmerzen im Bereich des Magens. Die richtige Ernährung kann hier Linderung verschaffen.
Ein Zwerchfellbruch kann durch einen Unfall mit äußerlicher Gewalteinwirkung entstehen oder auch angeboren sein. Auch die Struktur des Gewebes verändert sich vor allem mit zunehmendem Alter. Doch auch falsche Ernährung begünstigt die Entstehung eines Zwerchfellbruchs. Besonders Menschen mit starkem Übergewicht sind häufiger von Zwerchfellhernien betroffen als Normalgewichtige. Auch Essstörungen können zu einer Lücke im Zwerchfell führen. Die richtige Ernährung ist demnach nicht nur in der Genesungsphase nach einer Zwerchfelloperation notwendig, sondern hilft auch dabei, Zwerchfellbrüchen vorzubeugen, wenn diese nicht durch andere Ursachen entstanden sind.
Wichtig ist, eine starke Gewichtszunahme zu verhindern, was generell eine gesunde und ausgewogene Ernährung erforderlich macht. Zudem sollte die Ernährung so umgestellt werden, dass der Stuhlgang des Betroffenen nicht zu fest ist und ein übermäßiges Pressen beim Toilettengang vermieden wird.
Besonders nach einer Operation des Zwerchfells ist die richtige Ernährung unumgänglich. Meist kommt es infolge eines chirurgischen Eingriffs zu Schluckbeschwerden, die sich mit der Zeit bessern. Trotzdem sollte gerade in der ersten Zeit auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag zurückgegriffen werden.
Auch bei einer unbehandelten Zwerchfellhernie kann die richtige Ernährung dazu beitragen, bestehende Symptome zu lindern. Besonders dem Sodbrennen wird hier entgegen gewirkt. Das Sodbrennen ist das wohl häufigste und auch unangenehmste Symptom eines Zwerchfellbruchs. Die so genannte Refluxkrankheit kommt bei vielen Menschen vor und beschreibt eine Entzündung der Speiseröhre durch den Rückfluss von Magensäure. Diese kann das Gewebe gewissermaßen verätzen, woraufhin ein erhöhtes Krebsrisiko entsteht.
Zur richtigen Ernährung eignen sich vor allem fettarme Gerichte, insbesondere Suppen, Gemüseaufläufe sowie Reis, Nudeln und Kartoffeln. Fleisch und Fisch stellen oftmals kein Problem dar, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es nicht zu fettig ist. Ob Milchprodukte, Eier oder Nüsse vertragen werden, muss individuell getestet werden.
Um dem Sodbrennen entgegenzuwirken, sollten Patienten auf Nahrungsmittel verzichten, die Säure bilden. Dazu zählen Käse und Zucker, aber auch Eiweiß und Weißmehl sowie oft Fleisch. Da es oftmals schwer ist, diese Nahrungsmittel gänzlich wegzulassen, sollte zumindest eine Reduzierung in Betracht gezogen werden. Alkohol und Süßigkeiten regen ebenfalls die Säureproduktion im Magen an, ebenso wie Kaffee und kohlensäurehaltige Getränke. Basische Lebensmittel dagegen eignen sich zur Ernährung bei Sodbrennen. Hierzu zählen Kartoffeln sowie Obst, Salat und Gemüse, aber auch Sojabohnen, Zwiebeln und Pilze.
Fettreiche Speisen sollten generell gemieden werden. Dazu zählen besonders frittierte Gerichte, fettige Backwaren, einige Fleisch- und Wurstsorten sowie Mayonnaise. Auch Hülsenfrüchte sind schwer verdaulich, ebenso wie verschiedene Kohlarten, Paprikaschoten und Wirsing. Hart gekochte Eier und frisches Brot werden von vielen Patienten ebenfalls als schwer verdaulich beschrieben.
Es gibt natürlich auch Nahrungsmittel, die dem Sodbrennen entgegenwirken und zur Linderung verhelfen. Hierzu zählen insbesondere Sauerkraut, Milch oder Salzwasser. Wer auf Mineralwasser zurückgreifen möchte, sollte darauf achten, dass es nicht zu viel Kohlensäure enthält. Auch Kräutertee wirkt sich lindernd auf die Vorgänge im Magen aus.
Wichtig ist, dass die Mahlzeiten nicht zu groß sind und den Magen übermäßig füllen, damit dem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Refluxkrankheit) entgegengewirkt werden kann. Zudem sollte man es vermeiden, sich direkt nach dem Essen hinzulegen, da auch hier der Rückfluss der Magensäure begünstigt ist. Nachts bietet es sich an, dass Kopfteil am Bett zu erhöhen oder einige Kissen in den Rücken zu legen, damit der Oberkörper nicht komplett in der Waagerechten liegt.
Zu Sodbrennen kommt es meist ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit, insbesondere beim Bücken oder Liegen. Gerade nach schweren Mahlzeiten bildet der Magen besonders viel Säure, damit das Essen verdaut werden kann. Es sollte also nicht nur auf eine Verteilung auf kleinere Mahlzeiten geachtet werden, die Speisen sollten auch nicht zu heiß oder zu kalt sein. Ebenso wirken sich scharfe Gewürze ungünstig auf das Sodbrennen aus, da sie die Säureproduktion anregen und den Magen zusätzlich reizen.
Es gibt Magensäurehemmer, die die Säure im Magen neutralisieren. Diese sollten jedoch nicht regelmäßig, nur im Notfall und bei erheblichen Beschwerden genommen werden. Zu den Medikamenten gegen Sodbrennen zählen Protonenpumpenhemmer, Antazida sowie Histamin-H2-Rezeptorblocker. Man sollte jedoch beachten, dass einige Medikamente zwar die Säure im Magen neutralisieren, dieser jedoch dadurch zur vermehrten Produktion von Magensäure angeregt wird, woraufhin das Sodbrennen dauerhaft bestehen bleiben kann.
aktualisiert am 18.02.2018