Eine Wurzelspitzenresektion ist eine Standardoperation, die dem Zahnerhalt dient. Dazu wird die Wurzelspitze operativ entfernt. Voraussetzung für die Durchführung ist, dass der Zahnarzt den Zahn als erhaltungswürdig einstuft. Das heißt, der Zahn sollte nach Möglichkeit noch viele Jahre im Mund des Patienten gute Dienste tun. Ist durch eine chronische Entzündung der Kieferknochen bereits zerstört und hat der Zahn keinen richtigen Halt mehr, kann die Entfernung (Zahnextration) mit anschließendem Zahnersatz die bessere Lösung sein.
Als Grundlage für die Krankenkasse dient ein Kostenplan, den der Zahnarzt gemeinsam mit dem Patienten erstellen sollte. Darin werden die einzelnen notwendigen Behandlungsschritte erläutert. Meist werden die Kosten für eine Wurzelspitzenresektion nur übernommen, wenn es sich um Front-oder Seitenzähne handelt. Bei den Backenzähnen wird sehr genau unterschieden: Wenn durch das Ziehen des Zahnes die Zahnreihe nach hinten einseitig um einen Zahn verkürzt würde, stehen die Chancen für eine Kostenübernahme gut. Die Zahnreihe muss allerdings noch vollständig geschlossen sein und darf keine Lücken aufweisen. Wenn bereits vorhandener Zahnersatz bei einen Verlust des Zahnes gefährdet wäre, wird die Wurzelspitzenresektion meist auch für den Backenzahnbereich übernommen. Es lohnt sich in jedem Fall, bei der Krankenkasse nach den Details zu fragen.
Werden die Kosten für eine Zahnwurzelresektion übernommen, handelt es sich um eine Basisbehandlung. Diese sieht lediglich vor, dass die Zahnwurzel abgetrennt wird. Nicht mit in dieser Basisbehandlung inbegriffen ist, dass der Wurzelkanal anschließend wieder dicht verschlossen wird. Damit sinken die Erfolgschancen der Wurzelspitzenresektion von etwa 80 Prozent um die Hälfte: Die Prognose, dass der Zahn durch die Basisbehandlung zu retten ist, liegen bei 40 Prozent.
Eine Wurzelspitzenresektion sollte unter dem Operationsmikroskop durchgeführt werden. Bei der Behandlung unter dem Mikroskop handelt es sich um eine Leistung, die gesetzliche Krankenkassen nicht übernehmen. Die Kosten dafür bewegen sich für den Patienten, je nach Lage des Zahns, zwischen 350 und 600 Euro. Wünscht der Patient eine Vollnarkose, kommen rund 100 Euro hinzu. Dies ist jedoch immer noch eine verhältnismäßig preiswerte Alternative zum Zahnersatz. Ein Implantat kann, abhängig vom Material, schnell mit 2000 bis 3000 Euro zu Buche schlagen. Die durch die Extraktion entstandene Lücke sollte auf jeden Fall geschlossen werden, um die Stabilität der anderen Zähne und die Statik des Gebisses nicht zu gefährden.
aktualisiert am 16.11.2023