Eine Schulterverletzung ist grundlegend keine leichte Sache, je nach Schwere der Verletzung kann es zu einer längerfristigen Beeinträchtigung kommen. Die Frage, wann nach einer Schulterverletzung bedenkenlos Sport ausgeübt werden kann, lässt sich nicht pauschal beantworten, da hier verschiedene Faktoren eine tragende Rolle spielen.
Eine Schulterverletzung zieht in den meisten Fällen eine langwierige Behandlung nach sich. Je nachdem, welche Komponente der Schulter betroffen ist, wie schwer die Verletzung ist und wie der Heilungsprozess verläuft, sind die Prognosen verschieden. In den meisten Fällen sprechen die Mediziner von einer Schonzeit ohne Sport von drei bis neun Monaten. Diese Schonfrist richtet sich nach dem Heilungsprozess und nach der Behandlung. Der behandelnde Arzt behält den Heilungsprozess im Auge, dem Sporttreiben stimmt er erst dann zu, wenn die Verletzung ausgeheilt ist. Sportliche Betätigungen jeglicher Art sind mit dem Arzt abzusprechen. Leichte Bewegung, die keine Belastung für die Schulter bedeutet, ist normalerweise nach kurzer Zeit, spätestens nach einigen Wochen wieder erlaubt.
Die Länge der Ruhephase richtet sich nach der Schwere der Verletzung und in erster Linie danach, welcher Sport ausgeübt wird. Besteht bei diesem ein erhöhtes Verletzungsrisiko, wird die Sportpause länger dauern, als wenn es sich um Sportarten wie Walken oder Joggen handelt. Handelt es sich um eine leichte Verletzung der Schulter, die gut und ohne Komplikationen abheilt, dann ist eine sechswöchige bis dreimonatige Pause oft ausreichend, um gemäßigten Sport aufzunehmen. Je schwerer die Verletzung, umso länger dauert der Prozess bis zur endgültigen Heilung. Wird dann noch ein Sport betrieben, der ein erhöhtes Verletzungsrisiko birgt, wie Fußball, Boxen, Basketball oder Tennis, dann kann es neun Monate oder gar bis zu einem Jahr dauern, bis der Arzt endgültig grünes Licht gibt.
Wichtig ist, dem Rat des behandelnden Arztes Folge zu leisten und nicht eigenständig zu handeln. Auch wenn keine Schmerzen oder Beeinträchtigungen zu spüren sind, ist es nicht ratsam, zu früh in den Sport zurückzukehren. Die Verletzung muss nicht nur vollkommen abgeheilt sein, vielmehr muss der entsprechende Bereich der Schulter erst wieder stabilisiert werden. Die Schulter ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers, welches fast nur von Sehnen, Bändern und der Muskulatur gehalten und gestützt wird. Hier ist es wichtig, diese erst komplett zu festigen und vor allem die beeinträchtigte und erschlaffte Muskulatur wieder aufzubauen. Dies sollte im Vorfeld geschehen und nicht erst mit der Rückkehr in den Sport. Ausreichend Geduld ist gefragt, um nicht erneut verletzungsbedingt pausieren zu müssen.
Die meisten Patienten bekommen während ihrer verletzungsbedingten Pause neben einer Reha und Physiotherapie ein speziell auf die Verletzung abgestimmtes Muskelaufbautraining verordnet. Dennoch sollte bei einer Rückkehr in den Sport nach längerer Verletzungspause einiges beachtet werden. Wichtig ist in erster Linie, dass wieder ganz langsam angefangen wird. Stück für Stück muss sachte in den Sport hinein gefunden werden und die Belastung für die betroffene Schulter anfänglich so gering wie möglich gehalten werden. So kann eine erneute Beeinträchtigung oder gar eine erneute Verletzung vermieden werden.
Wer verletzungsbedingt längere Zeit vom Sport pausieren muss, der sollte sich auf seine Rückkehr gut vorbereiten. Oft wird hier im Zuge von Physiotherapie darauf hin gearbeitet. Dennoch sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt auch eigenständig etwas getan werden. Hierfür eignen sich vor allem Dehnungsübungen und leichte Bewegungsübungen hervorragend. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass die Belastung langsam, aber stetig gesteigert wird, um eine weitere Verletzung nach der Rückkehr in den Sport zu vermeiden.
aktualisiert am 25.07.2019