Durch krankengymnastische Übungen besteht die Möglichkeit, Schulterschmerzen entgegen zu wirken oder vorzubeugen. Häufig liegt die Ursache der Schmerzen in einem muskulären Ungleichgewicht. Dieses wird in der heutigen Zeit oftmals durch eine Fehlhaltung und wenig beanspruchte Rückenmuskulatur hervorgerufen.
Auch bei einer bestehenden Schulterverletzung kann die Physiotherapie zur Heilung beitragen. Besonders nach einem operativen Eingriff ist es wichtig, regelmäßig geeignete Übungen durchzuführen.
Um Verletzungen im Schulterbereich vorzubeugen, ist es notwendig, für regelmäßige Bewegung zu sorgen, damit die Muskulatur nicht verkümmern kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine einseitige Belastung entsteht. Büroangestellte sollten eine Krümmung des Rückens über mehrere Stunden vermeiden. Eine aufrechte Haltung mit zurückgezogenen Schultern wirkt sich positiv auf die Schultermuskulatur aus. Bodybuilder sollten beim Krafttraining im Fitnessstudio gleichmäßige Bewegungen machen.
Bereits verkümmerte Rückenmuskulatur kann durch krankengymnastische Übungen stabilisiert und aufgebaut werden. Tägliches Training dient dem Muskelaufbau und kann Sorge leisten, dass bestehender Schmerz verschwindet. Dieser Vorgang kann nach einer Schulterverletzung bis zu mehreren Monaten dauern und erfordert Geduld und Durchhaltevermögen. Nicht bei allen Verletzungen ist es notwendig, sich einer Operation zu unterziehen, wenn die schwachen Muskeln durch Physiotherapie aufgebaut werden können. Wichtig ist, die Muskelgruppe, die für die Fehlhaltung verantwortlich ist, auszulassen.
Nach der Linderung der Symptome und der besseren Beweglichkeit der Schulter ist zum Beispiel eine vollständige Heilung einer Schulterverengung möglich, selbst bei fortgeschrittener Erkrankung. Der Erfolg einer physiotherapeutischen Behandlung wird von der verordneten Medikation, dem Übungsprogramm sowie der aktiven Mitarbeit des Patienten beeinflusst. Die folgenden Übungen unterstützen die Schultermuskulatur und wirken vorbeugend. Sollte eine bestehende Schulterverletzung vorliegen, müssen die Übungen vorher mit dem Arzt abgeklärt werden.
Bei der ersten Übung wird sich nach vorne gebeugt, während der Arm wie ein Pendel locker herab hängt. Die Armmuskulatur ist entspannt und der Arm wird langsam gekreist. Im Verlauf der Übung kann eine halbvolle Wasserflasche in die Hand des verletzten Armes genommen werden.
Während des Sitzens in aufrechter Haltung auf einem Stuhl hängt der Arm herab. Die Hand wird nach oben gezogen, das Handgelenk ist angewinkelt. Der Arm wird Richtung Boden gedrückt und der Kopf zur gegenüberliegenden Schulter geneigt.
Ebenfalls in der Sitzposition werden beide Arme auf Schulterhöhe nach vorne ausgesteckt. Mit einer Hand wird das Handgelenk des anderen Armes umfasst und und der Arm nach links (bzw. rechts) unten gezogen.
Mit dem Rücken auf dem Boden liegend umfasst der gesunde Arm das Handgelenk des verletzten Armes. Die Hand des verletzten Armes wird über das Gesicht geführt, nur soweit, dass keine schweren Schmerzen verspürt werden. Über mehrere Tage hinweg sollte der Arm erst das Kinn und später auch den Scheitel berühren können.
Ebenfalls in der Rückenposition werden die Finger im Nacken verschränkt, sofern eventuelle Schulterschmerzen diese Übung zulassen. Die Ellenbogen sollten nach oben zur Decke hin zeigen. Es wird versucht, die Arme zu öffnen und die Ellenbogen in Richtung Boden zu führen. Die Hände liegen weiterhin im Nacken.
Im aufrechten Stand sollte die Hand der verletzten Schulter die gesunde Schulter ergreifen, der Ellenbogen ist in Kinnhöhe. Mit der gesunden Hand wird der Ellenbogen des verletzten Armes erfasst und in Richtung der gesunden Schulter gedrückt, um die Muskulatur der verletzen Schulter zu dehnen.
Sofern Arzt oder Physiotherapeut zustimmen, kann die Schultermuskulatur durch ein Trainingsprogramm gestärkt werden. Wichtig ist, dass der Heilungsprozess nicht durch zu frühe Belastung negativ beeinflusst wird. Elastische Bänder (Therabänder) sind in unterschiedlicher Stärke erhältlich und dienen der Unterstützung des Trainings. Die Übungen sollten zwei bis dreimal wöchentlich durchgeführt werden.
Zur Aufwärmung wird drei Minuten lang mit den Schultern gekreist. Die Arme sind nach außen ausgestreckt, die Kreisbewegungen beginnen erst ganz klein und ziehen dann immer größere Kreise.
Danach werden im Stehen die Schulterblätter nach hinten-unten gezogen und die Spannung für zehn Sekunden gehalten. Zehn Wiederholungen werden ausgeübt.
Die Arme werden seitlich augestreckt und auf Schulterhöhe gehalten. Beide Hände werden über dem Kopf zusammengeführt, dabei einmal leicht in die Hände klatschen, bevor die Arme wieder auf Schulterhöhe herabgelassen werden. Fünf bis zehn Mal wiederholen.
Die Arme werdn in einen 90° Winkel gebeugt. Die Hände zeigen nach oben, die Ellenbogen befinden sich auf Brusthöhe. Daraufhin werden die Arme zusammengeführt, bis sich die Ellenbogen berühren, dann wieder zur Seite des Körpers weg. Fünf bis fünfzehn Wiederholungen.
Das Theraband wird um eine Türklinke geschlungen. Das andere Ende wird mit beiden Händen umfasst, die Arme hängen herab. Das Band sollte nun langsam nach hinten gezogen werden, dann wieder zurück nach vorn. Fünf bis zehn Wiederholungen erfolgen hier.
Beide Füße werden sitzend auf einem Stuhl auf die Mitte des Bandes gestellt. Das Band wird nun unter den Oberschenkeln gekreuzt und die Enden mit den Händen umfasst. Die Arme sollten nach oben und hinten ausgestreckt werden.
Nach einer Schulterverletzung wird der behandelnde Arzt geeignete Übungen für die Schultern erläutern. Dabei ist oftmals Geduld gefragt, eine vollständige Heilung dauert im Schnitt drei bis sechs Monate. Die physiotherapeutischen Übungen gliedern sich in zwei Abschnitte. Zunächst wird gezielt darauf trainiert, die Schulterbeweglichkeit zu verbessern. Daraufhin folgt der Kraftaufbau der Muskulatur. Dehnungsübungen sollten keinen Schmerz auslösen.
Vier bis sechs Wochen nach einer Schulteroperation sind in Absprache mit dem Arzt eigene Krankengymnastikübungen erlaubt. Mehrmals täglich Übungen in Abhängigkeit von der Beweglichkeit der Schulter fördern den Heilungsprozess. Folgende Übungen sollten pro Übungsdurchlauf dreimal wiederholt werden:
aktualisiert am 15.07.2022