Schulterverletzungen können verschiedenster Art sein und je nachdem, wie gravierend die Verletzung ist, verläuft die Heilung schnell oder langsam. Die Frage danach, wie lange man mit einer Schulterverletzung krankgeschrieben ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Wie lange der Patient im Einzelnen krankgeschrieben ist, richtet sich
Wer in einem Beruf mit schwerer körperlicher Belastung tätig ist, muss mit einer längeren Arbeitsunfähigkeit rechnen als ein Patient, der im Büro tätig ist. Büroarbeiten sind oft nach zwei bis vier Wochen wieder möglich.
Handelt es sich um eine minderschwere Verletzung, die mit Hilfe von Spritzen und Verbänden oder Bandagen behandelt werden kann, ist davon auszugehen, dass der Betroffene nach vier bis sechs Wochen wieder in den Beruf zurückkehren kann. Dies ist keine pauschal gültige Angabe, vielmehr hängt es von der Verletzung und davon ab, wie gut diese verheilt. Davon ist auch abhängig, ob es zu einer anschließenden Krankengymnastik kommt und ob diese unter Umständen auch nach der Rückkehr in den Beruf durchgeführt wird.
Das Impingement-Syndrom der Schulterist eine Erkrankung, bei der es zu einer schmerzhaften Einklemmung von Sehnen und Muskeln kommt. Bis zur vollständigen Heilung vergehen drei bis sechs Monate, in schweren Fällen bis zu einem Jahr. Betroffene Patienten können nach drei bis vier Wochen ihrer gewohnten Tätigkeit nachgehen. In dieser Zeit hat man Schmerzfreiheit erreicht, obwohl die Erkrankung noch nicht vollständig kuriert ist. Die Art der Schulterekrankung spielt eine entscheidende Rolle für die Länge der Krankschreibung.
Im Falle einer Operation ist es schwerer abzuschätzen, wie lange die Arbeitsunfähigkeit andauert. Auch hier müssen die Art der Verletzung sowie der nötige Heilungsprozess berücksichtigt werden. In den meisten Fällen reicht eine Arbeitsunfähigkeit von vier bis sechs Wochen nicht. Oftmals kommt es bei körperlichen Berufstätigkeiten zu einem Ausfall von circa drei Monaten, bei schwerwiegenden Verletzungen sogar bis zu sechs Monaten und länger. Nicht bei jedem Patienten verläuft der Heilungsprozess gleich schnell, auch wenn es sich um dieselbe Verletzung handelt.
Besonders lang krankgeschrieben sind Patienten, bei denen zunächst mit herkömmlichen medizinischen Mitteln versucht wird, die Verletzung zu behandeln und dies aufgrund von schlechten Prognosen letztlich doch zu einer Operation führt. Hier sind Arbeitsausfälle von sechs Monaten und mehr keine Seltenheit. Meist versuchen Ärzte zunächst das gesamte Repertoire der konservativen Therapiemöglichkeiten auszunutzen. Dies ist vor allem bei älteren oder gesundheitlich vorbelasteten Patienten der Fall. Auch bei Betroffenen mit einem erhöhten Narkoserisiko wird dieser Weg oft gewählt. Hier verzögert sich die Rückkehr ins Berufsleben erheblich.
Wer nun aufgrund einer Schulterverletzung länger krankgeschrieben war, sollte bei seiner Rückkehr an den Arbeitsplatz einiges beachten. Zunächst einmal gilt in den meisten Fällen das Hamburger Modell. Das bedeutet, dass der Betroffene stufenweise in den Beruf wiedereingegliedert wird. Dies ist empfehlenswert, da hierbei die Arbeitszeit nur langsam an das alte Niveau angeglichen wird. Oft wird im unteren Teilzeitbereich begonnen, manchmal auch mit weniger belastenden Tätigkeiten. Der Betroffene kann sich weiterhin von der Verletzung erholen und es kommt nicht zu einer Überanstrengung. Auch medizinische Maßnahmen aus dem Bereich Krankengymnastik lassen sich so optimal in den Arbeitsalltag integrieren. In besonders schweren Fällen kann auf Anraten des behandelnden Arztes auch eine unternehmensinterne Stellenverlegung beantragt werden. So kann einer erneuten Überbelastung der Schulter entgegen gewirkt werden.
Kann aus verschiedenen Gründen auch nach einer Operation eine vollkommene Genesung der verletzten Schulter nicht gewährleistet werden, wird nach einer gewissen Dauer der Arbeitsunfähigkeit auch das Thema der Berufsunfähigkeit angesprochen. Hier stehen entweder Umschulungsmaßnahmen oder eine Berufsunfähigkeitsrente zur Debatte. Was am sinnvollsten ist, hängt vom Befinden und dem Alter des Betroffenen ab.
aktualisiert am 17.10.2019