Die Schleimbeutelentzündung, medizinisch Bursitis genannt, ist eine mit einfachen Mitteln leicht zu behandelnde Krankheit. Vor allem in einer frühen, akuten Phase ist sie sehr gut behandelbar. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen in dieser Zeit vor allem das Hochlagern und Ruhigstellen der betroffenen Stelle. Zudem ist das Kühlen des Schleimbeutels wichtig. So können Schwellungen zurückgehen.
Wenn eine Schleimbeutelentzündung beispielsweise an der Hüfte oder der Schulter vorliegt, können auch intensivere Maßnahmen helfen. Gute Ergebnisse werden dabei mit der hochenergetisch fokussierten Stoßwellenbehandlung erreicht. Sie beruhigt die gereizten Strukturen.
Die Stoßwellen-Therapie ist eine relativ junge Behandlungsform, die häufig bei Entzündungen, Verletzungen und Verkalkungen hilfreich sein kann. Sie hat normalerweise kaum Nebenwirkungen und kann Operationen unnötig machen.
Bei dieser Therapie werden außerhalb des Körpers elektrohydraulisch Druckwellen erzeugt, die auf die schmerzende Stelle gerichtet werden. Die Stoßwellen sind dabei mechanisch-akustische Wellen, die durch das wasserhaltige Gewebe geleitet werden. Wenn diese Wellen dann auf einen festen Gewebebestandteil (z. B. eine Verkalkung) treffen, entlädt sich die enthaltene Energie. Sie wirken auf den Widerstand und zerstören mechanisch das harte Material. Gewebe, das ähnliche Eigenschaften wie Wasser hat (wie etwa die Haut, Muskulatur oder Fett), werden dabei nicht verletzt und bleiben unbeschädigt. Die Stoßwellen wirken außerdem gegen Schmerzen und Entzündungen, wie sie bei der Schleimbeutelentzündung bestehen.
Die Stoßwellen-Therapie kommt in der Regel ambulant zum Einsatz. Bei der Therapie wird der Patient zunächst stabil gelagert. Anschließend kann je nach Lage der betroffenen Stelle eine Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) erfolgen. Dann wird der Kopf des Stoßwellen-Gerätes mit einem Kontakt-Gel auf die Haut über die betroffene Stelle gedrückt. Durch das im Kopf des Gerätes enthaltene Wasser übertragen sich die Stoßwellen in den Körper. Dies geschieht mit einer Frequenz von zwei bis vier Hertz.
Zu Beginn kann diese Therapie auch trotz einer Betäubung noch Schmerzen auslösen. Dies bessert sich aber mit jeder Behandlung. In einer fünf- bis fünzehnminütigen Sitzung werden zwischen tausend bis zweitausend Stoßwellen verabreicht. In der Regel sind ein bis drei Behandlungen notwendig.
aktualisiert am 26.05.2020