Anhaltende Belastung kann zum Reißen eines Schleimbeutels führen. Schleimbeutel sind flache „Kissen“, die Gelenkschmiere enthalten und im Körper zwischen harten Oberflächen und weichen Gelenkstrukturen für Dämpfung sorgen. Sie kommen unter anderem am Knie und am Ellenbogen vor. Schleimbeutel verringern die Reibung zwischen den Gelenken und sorgen für eine bessere Gleitfähigkeit.
Schleimbeutel können reißen, wenn eine Entzündung (Bursitis) nicht rechtzeitig behandelt und das betroffene Gelenk nicht ruhig gestellt wird.
Werden die Gelenke dauerhaft einseitig mechanisch belastet, können die Schleimbeutel sich entzünden. Anfangs macht sich die Entzündung nur durch ein leichtes Reibungsgefühl bemerkbar. Wird das Gelenk weiterhin belastet, treten nach einiger Zeit starke Schmerzen auf. Die betroffene Stelle ist meist gerötet und fühlt sich warm an.
Wenn die Konstellation ungünstig ist, kann auch eine oberflächliche Verletzung eine Bursitis (Schleimbeutelentzündung) auslösen. Dann dringen Fremdkörper in den Schleimbeutel ein und dieser entzündet sich.
Wenn erste Beschwerden einer Schleimbeutelentzündung auftreten, sollte das Gelenk für einige Zeit gekühlt werden. Zudem sind belastende Bewegungen zu vermeiden. Mit diesen Maßnahmen kann einer Schleimbeutelentzündung schon im Anfangsstadium entgegengewirkt werden. Die Symptome werden gedämpft.
Bei einer Entzündung schwillt der Schleimbeutel immer mehr an, da er sich mit Flüssigkeit füllt. Diese Schwellung fühlt sich wie eine „wabbelige“ oder prall gefüllte Blase an. Durch einen (erneuten) Sturz oder Tritt oder andere äußere Einwirkung kann der Schleimbeutel platzen oder reißen. Dabei tritt Gelenkflüssigkeit aus, und es stellen sich lokalisierte (begrenzte) Blutungen ein. Auf diese Blutungen reagiert der Körper mit Gerinnung des ausgetretenen Blutes. Dadurch entstehen etwa stecknadelkopfgroße Verhärtungen, die nicht ausgeschieden werden. Zudem kann sich die austretende Flüssigkeit in den Gelenken verteilen, was zu weiteren Entzündungen führen kann. Dazu kommen Schmerzen bei der Bewegung, da die Gelenke aneinander reiben.
Der behandelnde Arzt wird das betroffene Gelenk zunächst ruhig stellen und entzündungshemmende Medikamente verschreiben.
Bei einer bakteriellen Entzündung kann die Einnahme von Antibiotika nötig sein. Wenn der Druck durch eine Schwellung sehr groß ist, wird die betroffene Stelle punktiert (angestochen), um die angesammelte Flüssigkeit zu entfernen und so den Druck zu vermindern. Ist die Schwellung abgeklungen, verschwinden die Symptome.
Bisweilen muss der geplatzte Schleimbeutel entfernt werden, wenn die verbliebenen Fragmente die Funktion des Gelenkes beeinträchtigen. Diese OP ist relativ selten erforderlich.
aktualisiert am 22.05.2024