Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) entsteht immer dann, wenn ein Gelenk zu sehr einseitig belastet wird. Eine Physiotherapie zur Linderung der Beschwerden ist nicht immer angeraten. Anfangs ist eine Entzündung durch ein leichtes Reibegefühl erkennbar. Wird sie nicht rechtszeitig behandelt, kommt es zu starken Schmerzen, einer Rötung und Überwärmung der betroffenen Stelle.
Ein akut entzündeter Schleimbeutel wird zunächst mit Schmerzmitteln behandelt, da eine Physiotherapie in diesem Stadium zu schmerzhaft wäre und sich kontraproduktiv auswirken könnte. Es ist ratsam, dass betroffene Gelenk in der Heilungsphase ruhig zu stellen. Das sollte allerdings nur so lange geschehen, bis die Entzündung abgeklungen ist, da es sonst zu dauerhaften Bewegungseinschränkungen kommen kann.
Sind die Beschwerden wie Schmerzen und Schwellung abgeklungen, kann mit der Physiotherapie begonnen werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Methode ist die Lasertherapie. Ein Laser ist ein stark gebündeltes Licht mit hoher Intensität. Dieses Licht dringt tief in das Gewebe ein und sorgt für eine bessere Stoffwechsel- und Zellaktivität. Dadurch heilt die Bursitis (Schleimbeutelentzündung) schneller ab.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Stoßwellentherapie. Stoßwellen sind energiereiche, kurze mechanisch-akustische Wellen. Das Körpergewebe leitet diese Welle weiter, bis sie auf die Entzündung trifft. Durch die „Entladung“ der Welle wird der Heilungsprozess beschleunigt und die Schmerzen werden gelindert. Diese Art der Therapie hat so gut wie keine Nebenwirkungen.
Weiterhin gibt es noch die Ultraschalltherapie. Hier wird mittels Ultraschall Wärme direkt am Schleimbeutel erzeugt, wodurch die Entzündung schneller abheilt. Diese Therapie wirkt zudem schmerzlindernd.
Unterstützt wird die Heilung zusätzlich von einer manuellen Therapie. Diese besteht aus 270 verschiedenen Techniken, kurze Impulse, sanfte Dehnungen und Zug- bzw. Druckbewegungen. Die Muskeln werden hierbei gekräftigt. Zugleich wird der Muskeltonus (die allgemeine Anspannung) gesenkt, damit weniger Druck auf den Schleimbeutel ausgeübt wird. Die Gelenke werden auf diese Art flexibler, Blockaden werden gelöst. Die Bewegungen sollten schmerzfrei ablaufen, da sonst die Gefahr besteht, dass der Schleimbeutel wieder gereizt wird. Zusätzlich können indirekte Massagetechniken helfen. Eine leichte Bewegungstherapie kann ebenfalls hilfreich sein.
Eine gut ausgeführte Physiotherapie kann dem Patienten eventuell sogar eine Operation ersparen. Am besten ist es, es erst gar nicht bis zu einer Schleimbeutelentzündung kommen zu lassen. Vorbeugemaßnahmen sind die beste Therapie. Wer wiederholten Druck auf Gelenke vermeidet, ist auf der sicheren Seite. Wenn eintönige Bewegungen ausgeführt werden müssen, sollte der Betroffene häufiger pausieren und das Gelenk „lockern“. Wer viel auf den Knien arbeitet, sollte Knieschoner benutzen. Bei Arbeiten im Büro tragen Unterarmauflagen zur Prophylaxe bei. Sportler sollten sich qualitativ hochwertige Schuhe besorgen und auf eine saubere Ausführung der Bewegung achten. Vorbeugen ist immer besser, als eine schon bestehende Erkrankung behandeln zu müssen!
aktualisiert am 11.12.2015