Schleimbeutel sitzen überall im Körper, tatsächlich hat der Mensch circa 150 davon. Bei übermäßiger Belastung oder durch eine Verletzung können sich diese entzünden. Der medizinische Begriff ist Bursitis. Meist betrifft das die Schleimbeutel in Knie, Schulter, Ellenbogen und Hüfte, wobei Knie und Ellenbogen die „Spitzenreiter“ sind. In einigen Fällen ist die Entfernung des Schleimbeutels erforderlich. Danach kann sich neues Gewebe bilden. Ein Schleimbeutel kann also nachwachsen und sich neu entzünden.
Eine Bursitis macht sich meist erst durch ein „Reibegefühl“ im betroffenen Gelenk bemerkbar. Hier kann es schon helfen, wenn das betroffene Gelenk ruhig gestellt und gekühlt wird, um die ärgsten Beschwerden zu lindern. Der Arzt unterscheidet zwischen verschiedenen Entzündungsarten: Akute Bursitis und chronische Schleimbeutelentzündung durch Überlastung, eitrige Schleimbeutelentzündung (diese entsteht, wenn Krankheitserreger durch eine äußere Verletzung in den Schleimbeutel eindringen) oder eine Entzündung des Schleimbeutels durch eine Verletzung (hier sind Tritte oder Stürze gemeint). Generell lassen sich Schleimbeutelentzündungen gut behandeln. In den meisten Fällen genügt es, das betroffene Gelenk ruhig zu stellen, Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente einzunehmen. Ist der Druck auf das Gelenk zu groß, wird es nötig sein, den Schleimbeutel zu punktieren (anzustechen), um die Flüssigkeit abzulassen und das Gelenk zu entlasten.
Weit schwieriger wird die Behandlung, wenn der Schleimbeutel chronisch entzündet ist und die Entzündung immer wieder kommt. Bei entsprechender Konstellation muss der Schleimbeutel auch entfernt werden, wenn die Entzündung durch Bakterien ausgelöst wurde und die Behandlung mit Antibiotika nicht greift. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv, also in Form einer "Schlüssellochoperation". Nach der Operation wird eine Gelenkschiene angelegt. Auf diese Weise wird verhindert, dass es zu Schwellungen, Blutungen oder Flüssigkeitsansammlungen kommt. Das betroffene Gelenk sollte vier bis sechs Wochen geschont werden.
Ist der Schleimbeutel komplett entfernt worden, wächst er nicht nach. Es bildet sich neues Gewebe an der operierten Stelle, das die Aufgabe des entfernten Schleimbeutels übernimmt. Bei entsprechender Voraussetzung ist nur eine Teilentfernung nötig, dann übernimmt der übrig gebliebene Teil des Schleimbeutels die Aufgabe, das Gelenk zu schützen. Nach einer Entfernung ist nicht ausgeschlossen, dass sich das neu gebildete Gewebe oder der übriggebliebene Schleimbeutel wieder entzünden.
Man kann selbst einiges tun, um einer Bursitis (Schleimbeutelentzündung) vorzubeugen. So sollte der Ellenbogen nicht zu lange aufgestützt werden, um das Gelenk zu entlasten. In Berufen, wo häufiges Knien erforderlich ist, sollten sich die gefährdeten Personen Polster unterlegen, um eine Dauerbelastung zu vermeiden. Werden die Gelenke, beispielsweise bei sportlicher Betätigung, stark beansprucht und einseitig belastet, gilt der Rat, immer wieder kurze Pausen einzulegen, das Gelenk ruhig zu stellen und, wenn möglich, eine „Gegenbewegung“ auszuführen. Bandagen können zusätzlich einer Schleimbeutelentzündung vorbeugen.
aktualisiert am 11.07.2019