Schleimbeutel sind die „Stoßdämpfer“ des Körpers. Bisweilen kann es zu Entzündungen dieser Puffer kommen. In der Fachsprache heißt die Schleimbeutelentzündung Bursitis. Bei der Erkrankung stellt sich die Frage, welche Therapie eingesetzt werden soll und ob Kühlen wie bei anderen Entzündungen zur Linderung der Beschwerden führt.
Die flachen Gewebekissen, die Gelenkschmiere enthalten, liegen zwischen harten Oberflächen und weichen Strukturen des Körpers, also in der Nähe von Gelenken. Stellen, an denen die Haut oder die Muskulatur direkt auf dem Knochen aufliegt, werden ebenfalls durch Schleimbeutel geschützt. Sie sorgen dafür, dass die Bewegungen reibungslos ablaufen. Werden diese Körperpartien zu stark einseitig belastet, kann eine Schleimbeutelentzündung entstehen. Stürze, Tritte, Schläge, Infektionen oder Erkrankungen wie Gicht oder Arthrose können ebenfalls eine Entzündung des Schleimbeutels verursachen.
Eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Im Anfangsstadium macht sie sich meist nur durch ein Reibe- oder Druckgefühl am betroffenen Gelenk bemerkbar. Wird sie in diesem Stadium nicht behandelt, treten bald stärkere Schmerzen auf, die betroffene Stelle ist gerötet und fühlt sich warm an. Befindet sich die Bursitis im Anfangsstadium, kann durch Kühlen des betroffenen Gelenks und ein Ruhigstellen eine Verschlimmerung vermieden werden. Im besten Fall kommt es allein durch diese Maßnahme zum Heilungsprozess.
Bei einer Schleimbeutelentzündung kann wie auch bei einer Verletzung die PECH-Regel zur Anwendung kommen:
Ist die Entzündung erst richtig ausgebrochen, sollte das Gelenk durch eine Schiene oder einen Verband ruhig gestellt werden, damit der Schleimbeutel nicht noch weiter gereizt wird. Auch hier helfen kühlende Salben, Gels, Coolpacks oder Eis. Wenn die Bursitis mit Eis oder Kühlpads behandelt wird, ist es wichtig, die betroffene Stelle nicht länger als 15 bis 20 Minuten zu kühlen. Sonst kehrt sich der Effekt ins Gegenteil um, da der Körper beginnt, die Kälte zu kompensieren und mehr Blut in die gekühlte Körperregion zu leiten. Außerdem sollten die Kühlmittel nie direkt auf die Haut gelegt werden, da Erfrierungen drohen können. Die Kühlpads oder die Eiswürfel sollten stets um ein Tuch gewickelt werden. Die Eiswürfel müssen zusätzlcih in einen Plastikbeutel, da sie schmelzen können. Die Kühlung bewirkt, dass die Entzündungsreaktion begrenzt wird und die Schmerzen gelindert werden. Gleichzeitig wird auch eine Schwellung durch die Kühlung bekämpft.
Kühlung und Ruhigstellung bewirken, dass die Genesungszeit deutlich verkürzt wird. Eine Entzündung, die bereits im Keim behandelt wird, muss nicht ausdauernd und mit voller Energie vom Immunsystem bekämpft werden. Eine Schwellung, die sich erst gar nicht ausbreiten kann, muss nicht abgebaut werden. Darüber hinaus wird der Arzt die Bursitis noch mit Schmerzmitteln behandeln, die zusätzlich entzündungshemmend sind. Wenn die Schleimbeutelentzündung durch Bakterien ausgelöst wurde, werden Antibiotika verschrieben. In einigen Fällen wird der Arzt Kortison-Injektionen empfehlen.
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Eine Schleimbeutelentzündung kann auch mit Maßnahmen zur Vorbeugung umgangen werden. Verschiedene Dehn- oder Kräftigungsübungen sorgen für eine starke Muskulatur, durch die das Gelenk zusätzlich geschützt und stabilisiert wird. Wer im Sport oder beruflich eintönige Bewegungen ausführt, sollte zwischendurch immer pausieren, damit sich das Gelenk erholen kann. Stark beanspruchte Körperpartien wie die Knie können durch Knieschoner geschützt werden. Vorbeugen ist immer besser als die Notwendigkeit, eine Schleimbeutelentzündung langwierig therapieren zu müssen.
aktualisiert am 11.12.2019