Schleimbeutel sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen, die im Bewegungsapparat an bestimmten Stellen angebracht sind, um Belastungen auszugleichen. Dort, wo das Gewebe starkem Druck oder Zug ausgesetzt ist, dient der Schleimbeutel dazu, den Druck und die Reibung zwischen Sehne, Muskel, Knochen und Haut abzufedern. In bestimmten Berufen, wo eine einseitige Belastung von Körperteilen nicht zu vermeiden ist, sind Schleimbeutelentzündungen häufig und gehen mit einer Krankschreibung einher.
Werden die Schleimbeutel zu stark einseitig belastet - wie durch ständiges Knien beim Fliesenlegen - kommt es durch die starke Beanspruchung zu einer Entzündung (Bursitis). In der Anfangsphase bleibt die Entzündung oft unbemerkt. Wird sie nicht behandelt und bleibt es weiterhin bei der gleichen eintönigen Bewegung zur fortgesetzten Belastung des Gelenks, treten Schmerzen und eine Schwellung auf. Auch ein Sturz kann eine Entzündung auslösen. Schwere Erkrankungen wie Gicht oder Tuberkulose können ebenfalls eine Bursitis verursachen.
Im gesunden Zustand sind die Schleimbeutel sehr schmal. Entzünden sie sich, füllen sich die kleinen Säckchen im Anfangsstadium mit Flüssigkeit, bis sie prallvoll sind. Dadurch nimmt der Schleimbeutel wesentlich mehr Platz ein und stört den Bewegungsablauf. Es entsteht ein Druckgefühl. Bei dem betroffenen Gelenk ist eine deutliche Schwellung zu sehen. Dazu kommen starke Schmerzen, und das Gelenk fühlt warm an. Häufig ist die Haut an der betroffenen Stelle gerötet.
Eine Krankschreibung, ein Ausstellen einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, ist dann die Folge, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Bei einer akuten Schleimbeutelentzündung wird der behandelnde Arzt zunächst das betroffene Gelenk ruhig stellen. Dazu verwendet er beispielsweise eine Schiene. Durch das Ruhigstellen des Gelenks wird eine weitere Belastung vermieden. Als weitere Therapie ist eine Kühlung der betroffenen Körperpartie angeraten. Zur Unterstützung des Heilungsprozesses kann der behandelnde Arzt entzündungs- und schmerzhemmende Medikamente verschreiben.
Die Dauer der Krankschreibung ist vor allem vom ausgeübten Beruf abhängig. Eine Schreibtischtätigkeit kann nach wenigen Tagen wieder aufgenommen werden. Arbeitet der Betroffene in einem körperlich anstrengendem Beruf (Teppich- oder Fliesenleger), bei dem das betroffene Gelenk belastet wird, ist eine Krankschreibung von vier bis sechs Wochen erforderlich. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Bursitis ausheilt. Wenn der Betroffene nach der Krankschreibung wieder anfängt zu arbeiten, dann sollten Maßnahmen getroffen werden, um das Gelenk möglichst weiter zu schonen (Knieschoner / Bandagen).
Wichtig ist, dass die Bursitis behandelt wird, da sie chronisch werden kann. Sind Bakterien im Spiel kann sie im schlimmsten Fall auf den ganzen Körper übergreifen und eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen.
Häufig verschreibt der Arzt zusätzlich eine Physiotherapie, damit das Gelenk schnell wieder beweglich wird und die Beweglichkeit lange anhält. Außerdem wird durch diese Maßnahme eine Schonhaltung verhindert, durch die das Gelenk erst recht „einrostet“. Im Übrigen sollte eine Schleimbeutelentzündung auf keinen Fall mit Wärme behandelt werden, da dies die Entzündung fördert.
Betroffene, die entsprechend belastet sind, können einer Schleimbeutelentzündung vorbeugen. Wer über längere Zeit das Gelenk einseitig beansprucht, sollte zwischendurch kurze Pause einlegen. Für Menschen, die lange am Computer arbeiten, gibt es spezielle Polsterungen für die Tastatur oder Maus. Dehn- und Kräftigungsübungen dienen dazu, die Gelenke zu schützen und stabilisieren.
Lumedis - Dauer eine Schleimbeutelentzündung am Knie: https://www.lumedis.de/dauer-schleimbeutelentzuendung-knie.html#c1477 (online, letzter Aufruf: 09.09.2019)
Gelenk Doktor - Schleimbeutelentzündung (Bursitis) am Kniegelenk: https://gelenk-doktor.de/knie-gelenk/schleimbeutelentzuendung-bursitis-am-kniegelenk.html#krankschreibung (online, letzter Aufruf: 09.09.2019)
aktualisiert am 09.09.2019