Ob falsches Schuhwerk, Überanstrengung oder Prellung – eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse (Bursitis calcanea) kann viele Ursachen haben. Da die Entzündung bei den Betroffenen starke Schmerzen verursacht, ist schnelle Hilfe erwünscht. Oftmals können Patienten den betroffenen Fuß gar nicht oder nur unter Schmerzen belasten, weshalb die Behandlung der Symptome innerhalb kurzer Zeit erfolgen sollte. Neben der Linderung der Schmerzen ist es Ziel der Therapie, eine erneute Entzündung zu vermeiden und Ursachen für die Bursitis calcanea zu beseitigen.
Die Ferse, die eine grundlegende Rolle beim Laufen und Gehen spielt, wird im hinteren Bereich von einem Schleimbeutel (retrocalcaneare Bursa) umgeben. Dieser sitzt zwischen Fersenbein und Achillessehne und dient als eine Art Polster. Da bei jedem Schritt das Fersenbein starker Belastung ausgesetzt ist, soll der Schleimbeutel Stöße abfangen, die Belastung gleichmäßig auf das Gelenk verteilen und auf diese Weise Knochen und Sehnen vor Abnutzung schützen. Kommt es zu einer Entzündung des Schleimbeutels, füllt sich dieser mit Gelenkflüssigkeit, schwillt an und drückt damit auf umgebende Strukturen. Dabei können die Ursachen für eine Entzündung des Schleimbeutels ganz unterschiedlich sein.
Schaut man sich die speziellen Ursachen für die Schleimbeutelentzündung an der Ferse an, so lässt sich erkennen, dass besonders Sportler häufig betroffen sind. Gerade Läufer, Fußballer, Jogger oder Handballspieler belasten die Ferse so stark, dass die Überbeanspruchung zu der Bursitis führt. Darüber hinaus können allerdings auch schlechte Schuhe die Ursache sein. Gerade bei jungen Menschen ist es beliebt, die Schuhe locker über dem Fuß zu tragen, was zu einer Fehlbelastung und schließlich zu einer Schleimbeutelentzündung führt. Zudem führt das rasche Wechseln der Absatzhöhe dazu, dass die Achillessehne überlastet wird und damit eine Bursitis verursacht wird. Weiterhin können Vorerkrankungen wie Rheuma oder Gicht eine Entstehung der Entzündung begünstigen oder die Erkrankung gar hervorrufen.
Bei einer Bursitis calcanea handelt es sich um eine Schleimbeutelentzündung, unter der Patienten stark leiden. Mit jedem Schritt verspüren sie stechende Schmerzen im Fersenbereich, die bis zur Unerträglichkeit heranreichen. Insgesamt äußert sich eine Schleimbeutelentzündung an der Ferse folgendermaßen:
Die Symptome treten insbesondere bei Belastung der Ferse auf. Deshalb führt eine Entzündung des Schleimbeutels an der Ferse nicht selten dazu, dass der Patient gar nicht mehr auftreten kann. Die betroffene Stelle schwillt im Zuge der Entzündung an und zudem ist ein unangenehmes Wärmegefühl zu spüren. Der Schmerz kann sich bis zur Wade hinauf ziehen und je mehr das betroffene Bein belastet wird, umso stärker kann die Entzündung werden.
Aufgrund dieser Beschwerden wünschen sich die Betroffenen schnelle Hilfe und suchen in der Regel einen Arzt auf. Dieser wird durch Abtasten und bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen) die Diagnose stellen und anschließend zunächst die Schmerzen lindern. Sehr gut eignen sich dafür kalte Umschläge, die mindestens dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten auf die betroffene Stelle gelegt werden. Auch schmerzlindernde Medikamente wie Ibuprofen versprechen schnelle Besserung. Wichtig ist, dass die Patienten den Fuß lange genug schonen, damit die Entzündung komplett ausheilen kann. Anschließend ist zu überlegen, wie sich eine erneute Bursitis vermeiden lässt.
War schlechtes Schuhwerk die Ursache für die Schleimbeutelentzündung, ist es wichtig, andere Schuhe zu tragen oder bei Fußfehlstellungen entsprechende Einlagen zu tragen. So wird der Fuß ebenmäßig auf den Untergrund aufgesetzt und die Belastung verteilt sich gleichmäßig auf das Gelenk. Sind dagegen rheumatische Erkrankungen schuld an der Entzündung, muss der zuständige Facharzt aufgesucht werden. Dieser wird die genaue Ursache analysieren und geeignete Behandlungsmethoden wie beispielsweise eine Diät vorschlagen, um die Entstehung einer Bursitis in Zukunft zu vermeiden. Bei einer bakteriellen Entzündung muss mit Antibiotika behandelt werden, um Therapieerfolge zu verzeichnen.
Führen diese Methoden zu keinem Erfolg, kann der Arzt außerdem gemeinsam mit dem Patienten über eine Stoßwellentherapie nachdenken. Dabei wird die Ferse auch so lange entlastet, bis die Schwellung zurückgegangen ist und der Patient den Fuß wieder voll belasten kann. Ein operativer Eingriff ist eine weitere Möglichkeit, einen entzündeten Schleimbeutel zu therapieren. Jedoch greifen Mediziner bei der Schleimbeutelentzündung der Ferse nur sehr selten auf die Operation als Behandlungsmethode zurück.
aktualisiert am 18.03.2020