In der Regel heilt eine Schleimbeutelentzündung nach einiger Zeit problemlos aus. Das Ruhigstellen und Kühlen hilft, die betroffene Stelle zu heilen. Ist dies nicht der Fall, bleibt die Entzündung hartnäckig bestehen oder sollten zu starke Schmerzen entstehen, kann die Gabe einer Spritze hilfreich sein. Diese enthält meist ein örtliches Betäubungsmittel und Cortison. Damit wird die Entzündung des Schleimbeutels gehemmt. Zudem ist es vor der Gabe der Spritze manchmal notwendig, überschüssige Flüssigkeit abzusaugen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Schleimbeutel leicht vergrößert und noch gut zu ertasten ist. Das geschieht dann mittels einer Punktion, bei der rund fünf bis zwanzig Milliliter Flüssigkeit abgesaugt werden. Anschließend spritzt man Kristallcortison in den leeren Schleimbeutel.
Cortison gehört zu den lebenswichtigen Hormonen im Körper. Das in der Nebennierenrinde gebildete Hormon wird bei Stress ausgeschüttet. In Stresssituationen soll dem Körper damit besonders viel Energie zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kann das Cortison Entzündungen hemmen, was auch beim Schleimbeutel nützlich ist. Die Wirkung ergibt sich durch die Hemmung der Aktivität der weißen Blutkörperchen, die die Entzündung ausgelöst haben.
Die Gabe des Cortisons behebt jedoch nicht die Ursache der Schleimbeutelentzündung. Sie bekämpft die entstandene Entzündung an der betroffenen Stelle. Zudem behebt sie die durch die Krankheit ausgelösten Schmerzen. Auch Krankheiten wie Rheuma, die der direkte Auslöser einer Bursitis (Schleimbeutelentzündung) sein können, können mit Cortison behandelt werden. Die Spritze wird direkt in den Schleimbeutel injiziert. In den meisten Fällen ist die Gabe einer Spritze ausreichend. Die entzündungshemmende Wirkung hält je nach Präparat für einige Wochen an.
Beim Einstich des Cortisons kann eine bakterielle Entzündung entstehen. Das ist möglich, wenn beim Spritzen Bakterien in die Wunde gelangen. Das ist jedoch aufgrund von strengen Hygienemaßnahmen nur äußerst selten der Fall.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass bei der Gabe der Spritze auch umliegendes Gewebe verletzt wird. Das liegt vor allem daran, wie gut die Einstichstelle erreichbar ist. Dabei kann es zur Verletzung von Nerven, Blutgefäßen, Knorpeloberflächen oder Sehnen kommen.
Zu weiteren möglichen Nebenwirkungen zählen Hitzewallungen, Zwischenblutungen bei Frauen oder verstärkte Schmerzen. Sollten sich die Schmerzen nicht bessern, muss wieder der Arzt zur weiteren Vorgehensweise konsultiert werden.
aktualisiert am 18.03.2020