Rund 90 Prozent der Pneumothorax-Patienten sind Raucher. Der symptomatische (sekundäre) Pneumothorax kann insofern durch Rauchen begünstigt werden, da er sich oft aus einer Grunderkrankung entwickelt, die als Folge des Rauchens entsteht (z. B. die Lungenerkrankung COPD).
Ein Spontanpneumothorax tritt vor allem bei jungen, großen und schlanken Rauchern im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf. Nicht- oder Ex-Raucher haben ein vermindertes Risiko, einen solchen Defekt zu bekommen. Da ein lebensgefährlicher Spannungspneumothorax infolge eines Spontanpneumothorax entstehen kann, gilt auch hier dasselbe.
Nicht durch das Rauchen beeinflussbar ist der traumatische Pneumothorax, der aufgrund äußerer Einwirkungen wie Stichverletzungen, stumpfer Gewalteinwirkung oder therapeutischen Maßnahmen (z. B. Beatmung) entsteht. Das Inhalationsrauchen wirkt jedoch insgesamt schädlich auf den Körper. Damit beeinträchtigt dieser fragwürdige Genuss die Gesundung danach und kann beispielsweise die Wundheilung stören.
Substanzen, die der Tabak enthält und die vom Raucher eingeatmet werden, bleiben auch nach dem Ausatmen in der Lunge. Tabakrauch schädigt in besonderem Maße das Herz, die Gefäße, das Immunsystem und vor allem die Lungen. Die Lungen leiden oft jahrzehntelang an dem blauen Qualm. In der Folge entwickelt sich beispielsweise eine chronische Bronchitis. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD entwickelt sich infolge einer chronischen Bronchitis. Diese vermeintlich als nicht so gefährlich wahrgenommene Lungenerkrankung steht dem Risiko eines frühzeitigen Todes dem des Lungenkarzinoms in nichts nach.
Auch Lungenentzündungen treten bei Rauchern häufiger auf als bei Nichtrauchern. Sie sind eine oftmals auftretende Komplikation der COPD. Das Inhalieren von Tabak begünstigt die Entstehung eines Asthmaanfalles. Mehr als drei Viertel der Asthmatiker sind Raucher.
Alle hier genannten Erkrankungen stellen einen Pneumothorax begünstigende Risikofaktoren dar.
Rauchern wird nicht nur aus diesem Grund dazu geraten, auf den Tabakgenuss zu verzichten, auch wenn die Entwöhnung nicht leicht fällt. Gute Erfolge werden neuerdings mit Verhaltenstherapie in Verbindung mit einem ärztlich begleiteten Entzug verzeichnet. Eine andere Methode ist die Raucherentwöhnung mithilfe von Hypnose. Lediglich bedingt empfehlenswert ist die medikamentöse Therapie, welche oft mit enormen Nebenwirkungen einhergeht und nur unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden sollte.
aktualisiert am 13.12.2023