Beim Verdacht auf einen bösartigen Penistumor wird in der Regel eine Probeentnahme von Gewebe notwendig (Penisbiopsie). Wird bei der feingeweblichen Untersuchung festgestellt, dass der Befund tatsächlich bösartig ist, so wird eine teilweise oder vollständige Penisamputation erforderlich.
Für das Peniskarzinom (Peniskrebs) finden sich in vielen Fällen keine definitiven Ursachen. Allerdings gibt es einige Faktoren, die die Entstehung dieses bösartigen Tumors fördern können. Dazu gehören Vorhautverengung (Phimose), Ansammlung von Schmutz und Talg (Smegma) unter der Vorhaut, eine Virusinfektion mit bestimmten Unterarten des Humanen Papillomvirus (HPV, sexuell übertragbar), bestimmte Gewebeverhärtungen am Penis (Lichen sclerosus) sowie Zigarettenrauch. Ein Peniskarzinom bildet sich oft auf schon veränderter Schleimhaut, beispielsweise auf so genannter Leukoplakie oder Erythroplasie.
In den meisten Fällen entwickelt sich der Tumor an der Eichel oder an der Vorhaut. Zunächst bildet sich ein kleiner rötlicher oder weißlicher Bereich am Penis, der allmählich wächst. Nach einiger Zeit kommt es zur Verkrustung der Oberfläche, weil kleine Blutungen entstehen. Das Gewebe ist verhärtet. Ohne Behandlung setzt sich das Wachstum der Wucherung fort. Wie bei allen bösartigen Tumoren können sich auch beim Peniskarzinom Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden, die sich in Lymphknoten oder anderen Körperbereichen absiedeln und auch dort schwerwiegende Probleme verursachen können.
Der Patient wird befragt (Anamnese) sowie körperlich untersucht. Bei der Betrachtung des Penis kann oft bereits die Verdachtsdiagnose gestellt werden. Bei einer speziellen Fluoreszenzuntersuchung kann Tumorgewebe dargestellt werden. Eine definitive Diagnose ist nur durch eine Biopsie (Probeentnahme) oder operative Entfernung mit nachfolgender feingeweblicher Untersuchung möglich.
Auch bei anderen Erkrankungen kann es zu Wucherungen und Gewebeveränderungen am Penis kommen, z. B. bei Infektionen mit Viren (z. B. Herpes, Condyloma acuminata), Bakterien oder Pilzen.
Ein Peniskarzinom ist nur durch eine Operation heilbar. Unterstützend zu dem Eingriff kann eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie durchgeführt werden.
In den meisten Fällen erfolgt beim Verdacht auf Peniskrebs zunächst eine Biopsie (Gewebeentnahme). Diese kann in Vollnarkose, Regionalanästhesie (Betäubung eines größeren Körperbereiches) oder örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Es kann erforderlich sein, bestimmte Lymphknoten im Leisten- und Beckenbereich mit herauszunehmen, in die die Lymphflüssigkeit aus dem Penis abgeleitet wird, da sich dort bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) des Tumors befinden können. Auch andere Strukturen müssen bisweilen ebenfalls entfernt werden, z. B. Hodensack und Hoden. Des Weiteren kann es bei Komplikationen notwendig werden, eine Abänderung oder Erweiterung der Operation vorzunehmen.
Bei Probeentnahme (Biopsie) und Penisamputation kann es zu Infektionen, Wundheilungsstörungen und überschießender Narbenbildung kommen. Durch Narben kann es, falls er nicht komplett entfernt wurde, zur Penisverkrümmung kommen. Auch die Erektionsfähigkeit kann vermindert sein. Geschlechtsverkehr kann schwierig oder unmöglich sein. Wasserlassen kann durch Narben in der Harnröhre erschwert sein. Es kann, z. B. bei Lymphknotenentfernung, z. Blutungen, Nachblutungen und Blutergüssen kommen. Ebenfalls kann es zur Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Gewebe kommen. Allergische Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Die Prognose ist abhängig von der Art und der Ausdehnung der Geschwulst sowie vom eventuellen Vorhandensein von Tochtergeschwülsten (Metastasen). Auch bei Lymphknotenbefall ist unter Umständen noch eine Heilung möglich. Es kann unter Umständen zu einem Rezidiv (Wiederauftreten) des Tumors kommen.
Bei der Penisentfernung müssen die Hoden in den allermeisten Fällen nicht mit herausgenommen werden. Daher kommt es auch nicht zu einer Änderung von so genannten sekundären Geschlechtsmerkmalen, z. B. Haarwuchs und Muskeln.
Die Penisamputation stellt oft eine schwerwiegende psychische Belastung für den Patienten dar.
Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, beispielsweise Aspirin® oder Marcumar®, müssen in der Regel in Absprache mit dem Arzt vor der Operation abgesetzt werden.
Falls der Eingriff unter ambulanten Bedingungen und mit Schmerzmitteleinwirkung erfolgt, so muss der Patient beachten, dass er für 24 Stunden kein Auto, keine anderen Verkehrsmittel und keine Maschinen selbst bedienen darf. Daher sollte er sich abholen lassen. Bedeutsame Entscheidungen sollten ebenfalls vertagt werden.
Nach Rücksprache mit dem Arzt sollte für eine bestimmte Zeit eine körperliche Schonung eingehalten werden. Bestmmte Bäder können die Wundheilung am Penis unterstützen.
Kontrolluntersuchungen sind insbesondere nach der Entfernung von bösartigen Tumorerkrankungen wichtig und sollten wahrgenommen werden.
Falls Auffälligkeiten bemerkt werden, die auf Komplikationen hindeuten könnten, so sollte nicht gezögert werden, den Arzt zu kontaktieren.
aktualisiert am 16.11.2023