Bei einem Fixateur externe handelt es sich um eine Vorrichtung, mit der ein gebrochener Knochen ruhiggestellt wird. Der Fixateur externe befindet sich, wie der Name bereits sagt, außerhalb des Körpers. Er wird vor allem bei schweren und komplizierten Brüchen wie offenen Brüchen und Trümmerbrüchen angewendet.
In erster Linie kommt er zum Einsatz, wenn der Patient nach einem Unfall lebensbedrohlich verletzt ist. In diesen Fällen wird ein Bruch oft zunächst im Rahmen der Erstversorgung mit einem Fixateur externe provisorisch versorgt. Ist später keine unmittelbare Lebensgefahr mehr gegeben, wird der Bruch üblicherweise durch andere Materialien zur Stabilisierung versorgt. Meist sind das Operationen, bei denen ein Marknagel eingesetzt wird, eine Platten-Osteosynthese oder eine Schrauben-Osteosynthese erfolgt.
Am Oberschenkel wird der Fixateur externe bei Brüchen des Oberschenkelknochenschafts eingesetzt. Dazu werden Schrauben oder Drähte durch die Haut eingeführt und an dem gebrochenen Knochen befestigt. Durch den außenliegenden Fixateur wird der Knochen stabilisiert. Dieses Verfahren ist schnell durchführbar und bedarf keiner komplizierten Operation. Daher wird es in den meisten Fällen als Provisorium in der intensivmedizinischen Versorgung angewendet.
Es gibt jedoch Fälle, in denen der Fixateur externe kein Provisorium ist, sondern die beste Behandlungsmethode darstellt. Das ist unter anderem bei Infektionen nach einem Knochenbruch der Fall. Außerdem gibt es spezielle Fixateure, mit denen komplexe Brüche behandelt oder Fehlstellungen ausgeglichen werden können.
Der Fixateur externe ist bewegungsstabil, daher sollte wenn möglich schon früh nach dem Anlegen mit krankengymnastischen Übungen begonnen werden. Während der Tragezeit muss der Fixateur externe täglich sorgfältig gereinigt werden, um ein Eindringen von Keimen und Bakterien zu verhindern.
Wie lange der Fixateur externe getragen werden muss, hängt immer ganz vom Einzelfall ab. Ist er als Provisorium eingesetzt worden, wird er durch ein anderes osteosynthetisches Verfahren ersetzt werden, sobald es der Zustand des Patienten zulässt.
Ist er als beabsichtigte Behandlungsmethode eingesetzt worden, muss in regelmäßigen Abständen eine Röntgenkontrolle erfolgen. Sie gibt Aufschluss darüber, wann der Fixateur externe entfernt werden kann. Das Entfernen ist in der Regel unkompliziert, es ist meist keine Narkose oder längerer Krankenhausaufenthalt nötig.
aktualisiert am 16.11.2023