Unterschiedliche Auslöser können dazu führen, dass auf einem Auge schwarze Punkte, ein Schatten oder eine komplette Verdunklung oder Eintrübung gesehen wird. Neben harmlosen Auslösern können ernsthafte Augenerkrankungen wie Netzhautablösungen oder Blutungen dahinter stecken, die das Augenlicht dauerhaft gefährden. Anhand der Form und des Verhaltens der Verschattungen lässt sich abschätzen, ob eine gefährliche Ursache vorliegt.
Mouches volantes ist ein französischer Ausdruck und bedeutet "fliegende Fliegen", auf Deutsch wird oft "tanzende Mücken" dazu gesagt. Es handelt sich um Trübungen im Glaskörper des Auges. Sie sind harmlos. Viele Menschen nehmen insbesondere vor hellen Flächen (Himmel, beschienene Wand) die durchsichtigen Punkte und Fäden mit den Doppelkonturen wahr. Sie wechseln ihre Position bei Augenbewegungen und "schwimmen" langsam umher oder sinken nach unten, wenn das Auge ruhig gehalten wird. Auch vereinzelte schwarze Punkte, die sich derart bewegen, können auftreten. Im Zweifel kann eine Augenuntersuchung Sicherheit bringen, dass es sich um harmlose Glaskörpertrübungen handelt. Sie müssen nicht behandelt werden. Allenfalls, wenn sie sehr stark im Blickfeld stören, kann eine Operation in Frage kommen, um sie zu entfernen.
Wenn Patienten einen sogenannten Rußregen sehen, also auf einmal viele schwarze Punkte in das Blickfeld kommen, ist eine Blutung wahrscheinlich. Die Blutung kann aus veränderten Gefäßen bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus im Auge in den Glaskörperraum stattfinden. Häufig liegt eine Blutung aber an einem Netzhautriss. Ein zusätzliches Symptom beim Netzhautriss kann ein Blitzen in den äußeren Bereichen des Sichtfeldes im Auge sein. Bei dem "schwarzen Regen" und beim Auftreten der Blitze ist der Besuch beim Augenarzt notwendig. Aus einem Netzhautriss kann sich eine Netzhautablösung entwickeln, die zu einer irreparablen Sehverschlechterung bis zur Erblindung des Auges führt.
Eine Netzhautablösung macht sich - neben dem eventuellen Frühsymptom des Blitzens und Rußregens - durch eine Verschattung von außen bemerkbar. Wie eine Wand oder ein Vorhang engt ein dunkel getrübter Bereich das Sehen ein. Betroffene müssen umgehend in die Augenklinik und sollen das Auge so wenig wie möglich bewegen, damit sich die Ablösung nicht weiter ausbreitet. Eine Operation ist erforderlich, um die Sehfähigkeit so weit wie möglich zu retten.
Ein Arterienverschluss oder ein Venenverschluss im Auge führen zu einer kurzfristigen Entwicklung von dunklen Flecken im Gesichtsfeld. Der Bereich des Auges, in dem die Netzhaut nicht mehr richtig durchblutet wird, fällt für das Sehen aus.
Ist das Sehen eines Auges komplett getrübt oder ausgefallen, so kann dies mehrere Ursachen haben. Auch hier kann ein Gefäßverschluss wie ein Zentralarterienverschluss der Netzhaut vorliegen.
Eine massive Einblutung in den Glaskörperraum nimmt der Patient als starke Trübung oder Verschattung des Auges, oft mit Schwadenbildung, wahr. Die Trübung durch eine Glaskörperblutung legt sich nach einigen Wochen oft wieder.
Auch Ausfälle im Gehirn oder eine gestörte Nervenfunktion führen zu plötzlichen Beeinträchtigungen des Sehens:
Bei derartigen Sehverschlechterungen wie Schatten oder Punkten muss der Augenarzt einige Untersuchungen durchführen, damit die Ursache deutlich wird. Erste Hinweise gibt ein Sehtest. Bei Gesichtsfeldausfällen wird eine Gesichtsfelduntersuchung durchgeführt. Besonders wichtig ist der Blick des Arztes in das Auge, um den Glaskörperraum und den Augenhintergrund (Fundus) zu beurteilen. Hier kann der Augenarzt verschiedenste Erkrankungen wie Netzhautablösungen und -löcher, Blutungen und Gefäßverschlüsse feststellen. Bei mangelhaftem Einblick (z. B. durch Blutungen) wird ein Ultraschall vorgenommen. Weitere spezielle Untersuchungen können sich anschließen, gegebenenfalls geschieht noch eine Untersuchung beim Neurologen (Facharzt für Nervenerkrankungen).
aktualisiert am 25.01.2022