Eine funktionierende Netzhaut ist für das Sehvermögen wichtig. Netzhautlöcher oder -risse werden in den meisten Fällen operativ behandelt, um das Risiko einer Netzhautablösung auszuschließen. Der Eingriff ist unkompliziert, hat eine gute Prognose und die Wunde verheilt innerhalb weniger Tage.
Lichtblitze oder Punkte im Sichtfeld, sogenannte "fliegende Mücken", sind häufig Anzeichen für eine defekte Netzhaut. Wenn derartige Symptome auftauchen, ist der Gang zum Augenarzt unumgänglich. Gleichen die Symptome eher einem Vorhang, der sich von unten oder oben über das Sichtfeld schiebt, dann ist Eile geboten, dann das kann bedeuten, dass die Netzhaut nicht nur beschädigt ist, sondern sich bereits von der dahinterliegenden Aderhaut ablöst. Die Diagnose stellt der Augenarzt bei einer Augenspiegelung.
Netzhautrisse und Netzhautlöcher können ambulant mit einem Laser geschlossen werden. Man spricht von einer Laserkoagulation. Das Risiko beim Lasern von Netzhautrissen oder -löchern ist gering. Fast immer ist die Behandlung erfolgreich und für den Patienten wenig belastend. Vor dem Eingriff bekommt der Patient Augentropfen mit einem betäubenden Effekt. Mithilfe des Lasers wird die Netzhaut rund um den Riss herum wieder mit der Aderhaut verbunden, sodass sie an dieser Stelle nicht mehr reißen oder sich ablösen kann. Der Patient kann noch am Tag der Laserbehandlung nach Hause entlassen werden, muss sich allerdings in der Klinik abholen lassen. In den nächsten zwei Tagen nach der Laser-OP sollte der Patient die Augen schonen, nicht am Bildschirm arbeiten und nicht lesen. Schweres Heben oder Sport sollte für zwei Wochen unterbleiben. Meist ist der Patient bereits am Tag nach der OP wieder komplett beschwerdefrei. Die Heilung ist nach etwa 10 Tagen bis zwei Wochen abgeschlossen.
Die Kryokoagulation, auch Kryopexie genannt, ist eine Methode, bei der Netzhautrisse oder -löcher mit Vereisung behandelt werden. Sie wird dann durchgeführt, wenn eine Laserbehandlung nicht in Frage kommt. Dies kann der Fall sein, wenn die Netzhaut sehr weit am Rand des Auges geschädigt und diese Stelle schlecht mit dem Laser erreichbar ist. Eine Laserbehandlung setzt zudem voraus, dass das Auge klar ist. Bei einer Augentrübung, wie sie bei Grauem Star oder bei einer diabetischen Retinopathie entstehen kann, kann der Laser nicht eingesetzt werden. Ebenso wie die Laserbehandlung kann auch die Kältebehandlung ambulant durchgeführt werden.
Bei der Kryopexie wird der Bereich rund um den Netzhautriss mithilfe einer Kältesonde vereist. Die Kälte bewirkt dass sich die Netzhaut mit der darunterliegenden Aderhaut wieder verbindet und anschließend vernarbt, sodass ein weiteres Einreißen oder Ablösen der Netzhaut verhindert wird. Der Eingriff wird von Patienten häufig als schmerzhafter empfunden als die Laserbehandlung. Es dauert zwischen knapp zwei Wochen, bis die Wunde verheilt ist.
aktualisiert am 08.10.2019