Die Nase als Riechorgan ist ein markantes und hervorstechendes Körperteil im Gesicht eines Menschen. In jedem Fall kann sie wegen ihrer Form und Lage durch äußere Gewalteinwirkung leicht verletzt werden. Es stellt sich die Frage: Muss man mit einer gebrochenen Nase zum Arzt?
Eine gebrochene Nase kann durch einen Sturz oder einen Schlag verursacht werden. Nicht immer ist von außen sofort erkennbar, ob ein Bruch, also eine Fraktur vorliegt, da die Knochenhaut der Nase stark ist, gerade bei Kindern. Wenn sich der Nasenrücken leicht verschieben lässt, sich blaue Flecken - so genannte Hämatome - bilden und schon eine leichte Berührung extrem schmerzhaft ist, sind das äußere Anzeichen für einen Nasenbruch. Weitere Symptome sind starke Schmerzen und eine Schwellung der Nase. Bei kosmetischen Operationen wird die Nase im Übrigen ganz bewusst gebrochen, wenn sie äußerlich korrigiert werden soll. Hier kann durch das Verschieben der Knochen das gewünschte Aussehen herbeigeführt werden.
Selbst wenn nur der Verdacht besteht, dass die Nase gebrochen ist, sollte der Betroffene umgehend einen Arzt aufsuchen. Das hat nicht nur kosmetische Gründe. Wenn sich Knochenstücke verschoben haben und falsch zusammenwachsen, kann die Atmung beeinträchtigt werden und sich die Nasenform dauerhaft ändern. Hierzu gehören unter anderem die Sattelnase (hier befindet sich auf dem Nasenrücken eine Delle) und die Schiefnase.
Der Arzt wird die Nase zunächst vorsichtig abtasten und danach röntgen. Auf dem Röntgenbild sind dann verschobene Knochenstückchen gut erkennbar. Gerade bei Kindern ist es wichtig, dass eine Röntgenuntersuchung durchgeführt wird, da hier die Verbindung zu den Augenhöhlen schnell brechen kann. Auch ein Augenarzt sollte das Kind noch einmal untersuchen. Wenn der Verdacht auf eine Schädelverletzung vorliegt, kann es sein, dass zusätzlich ein CT oder ein MRT durchgeführt wird. Anhaltendes Nasenbluten kann vor allem bei Kindern schwerwiegende Folgen haben, da im Gegensatz zu Erwachsenen schon bei relativ geringem Blutverlust Ausfallerscheinungen auftreten. Die Organe werden nicht mehr so gut mit Sauerstoff versorgt, und es kommt zum Kollaps. Hier ist es wichtig, dass die Blutung schnell gestillt wird.
Liegt ein verschiebbarer Nasenbruch vor, werden die Knochenelemente mit Hilfe eines Hebeinstruments (Elevatoriums) im Naseninneren hochgehoben und zurück in Position geschoben. Danach wird eine Gipsschiene oder eine Metallschiene angebracht, damit ein komplikationsloses Abheilen garantiert ist. Der Eingriff erfolgt entweder unter lokaler Betäubung oder unter Vollnarkose.
Anders sieht es aus, wenn ein sogenanntes Septumhämatom oder eine Septumfraktur diagnostiziert wurde. Beim Septum handelt es sich um die Nasenscheidewand. Hier muss in jedem Fall ein operativer Eingriff erfolgen, da eine Verschiebung der Nasenscheidewand gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Mittels einer Septumplastik wird die Nasenscheidewand vorsichtig begradigt. Danach wird die Nase mit sogenannten „Splints“ (Kunststoffplättchen) geschient. Die Splints werden von innen an die Nasenscheidewand angenäht. Das Nasenseptum wird mit dieser Methode fixiert.
Liegt ein nicht verschobener Nasenbeinbruch vor, muss der Arzt in der Regel keine besonderen Therapiemaßnahmen einleiten. Die gebrochenen Teile wachsen auch ohne ärztliches Zutun korrekt wieder zusammen. Weil ein Nasenbruch eine sehr schmerzhafte Angelegenheit ist, wird der behandelnde Arzt Schmerzmittel verschreiben. Rasches Kühlen nach dem Bruch kann dazu beitragen, dass die Schwellung nicht allzu stark wird. Eine starke Blutung wird durch eine Tamponade gestillt.
Die Heilung eines Nasenbruchs dauert ungefähr zwei Wochen. Es ist immer angeraten, einen Arzt aufzusuchen, wenn der Verdacht auf einen Nasenbruch besteht, um Folgeschäden zu verhindern.
aktualisiert am 16.11.2023