Die Nase ist ein besonders exponierter Körperteil im Gesicht. Gerade deswegen wird sie bei Gewalteinwirkung häufig in Mitleidenschaft gezogen. Oft ist ein Bruch des Nasenbeins, eine Fraktur, die Folge. Nicht in allen Fällen ist eine Operation nötig, um die Nase wieder zu richten. Dies hängt davon ab, welche Schäden im Zuge des Nasenbeinbruchs entstanden sind.
Die sichersten Anzeichen für eine gebrochene Nase sind eine leichte Schiefstellung (bei Gewalteinwirkung von der Seite) oder eine leichte Eindellung (bei Gewalteinwirkung von vorne). Weitere Symptome sind starke Schmerzen, die Nase schwillt an, und es bilden sich Hämatome (blaue Flecken). Bisweilen kommt es auch zu anhaltendem Nasenbluten. Wenn der Verdacht auf einen Nasenbeinbruch besteht, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird anhand einer Röntgenuntersuchung feststellen, ob die Nase in der Tat gebrochen oder nur geprellt ist. Auch eine Prellung kann starke Schmerzen bereiten, da hier die Knochenhaut betroffen ist und diese äußerst empfindlich reagiert. Der Arzt wird bei einem Patienten mit gebrochener Nase auch Untersuchungen durchführen, um etwaige Folgeschäden auszuschließen.
Wenn ein Bruch diagnostiziert wird, kommt es darauf an, um welche Art es sich handelt. Ein nicht verschiebbarer Bruch heilt im Regelfall auch ohne Operation wieder völlig aus. Hier wird die Nase geschient, und die Knochen wachsen in ihrer ursprünglichen Position wieder zusammen. Anders sieht es aus, wenn der Bruch instabil ist und sich Knochenstücke verschoben haben. Dann ist ein operativer Eingriff erforderlich. Hier wird unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose die Nase wieder gerichtet, und die Knochenstücke werden wieder in ihre ursprüngliche Position zurück gebracht.
Wenn die Nasenscheidewand gebrochen ist, muss sie fixiert werden. Es werden zwei Kunststoffplättchen, sogenannte „Splints“, in die Nase eingebracht. Damit wird die Stellung der Nasenscheidewand (Septum) fixiert. Wenn weitere, umliegende Knochenteile wie das Jochbein oder die Augenhöhlen betroffen sind, muss der operative Eingriff auf diese Partien erweitert werden.
Ein operativer Eingriff ist auch dann erforderlich, wenn sich ein Septumhämatom (Blutkissen) gebildet hat. Die Nasenscheidewand besteht zum Teil aus Knorpel und ist links und rechts von Schleimhaut bedeckt. Diese versorgt die Nasenscheidewand mit Blut. Wird die Nasenscheidewand bei Gewalteinwirkung stark verbogen, kann es sein, dass die Schleimhaut abreißt. Dann kommt es zu Einblutungen in dem Zwischenraum. Durch diese Blutung schwillt die Nasenscheidewand stark an, und die Schleimhaut liegt dann genau auf dem Blutkissen, das sich gebildet hat. Das angesammelte Blut muss schnellstens entfernt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass der Knorpel abstirbt, weil er nicht mehr ausreichend versorgt wird.
Nach dem Eingriff wird die Nase geschient, entweder mit einer Gips- oder Metallschiene, und der Patient sollte einige Wochen auf Sport verzichten. Im Regelfall sind nach einer Operation keine Narben sichtbar. Wenn ein Nähen erforderlich ist, dann geschieht das normalerweise mit selbstauflösenden Fäden.
aktualisiert am 16.11.2023