Die Nase als exponiertes Körperteil in unserem Gesicht ist häufig von Verletzungen betroffen, wenn es zu einer Gewalteinwirkung kommt. Das kann ein Sturz sein, ein Unfall oder auch ein Schlag. Die Folge ist meist ein Nasenbeinbruch. Bei den Brüchen ist der Nasenbruch unter den Top Ten, allerdings mit sinkender Tendenz. Das geht unter anderem auf die besseren Sicherheitssysteme im Auto zurück. Männer sind von Nasenbeinbrüchen häufiger betroffen als Frauen. Die Therapiemöglichkeiten bei einer Fraktur, so der medizinische Begriff, richten sich nach der Art der Verletzung. Häufig ist ein Gips oder ein entsprechender Verband erforderlich.
Relativ sichere Anzeichen für einen Nasenbruch sind eine leichte Schrägstellung der Nase (bei Gewalteinwirkung von der Seite), eine leichte Eindellung der Nase (bei Gewalteinwirkung von vorne), Nasenbluten, ein Bluterguss (Hämatome) und ein starkes Anschwellen des Gebiets rund um die Nase. Wenn der Verdacht auf einen Bruch der Nase vorliegt, ist der Gang zum Arzt unvermeidlich. Dieser wird den Patienten zunächst befragen, wie es zu der Verletzung kam und danach die Nase vorsichtig abtasten, um Bruchränder zu erfühlen. Danach wird die Nase geröntgt, um festzustellen, ob sie wirklich gebrochen ist.
Hier unterscheidet man zwischen zwei Arten: dem nicht verschiebbaren Bruch und dem verschiebbaren Bruch. Bei den nicht verschiebbaren Nasenbrüchen ist in der Regel keine besondere Therapie und auch keine Operation erforderlich, da die einzelnen Teile auch ohne ärztliches Zutun wieder korrekt zusammenwachsen. In diesem Fall wird die Nase nur geschient und gestützt. Das geschieht mit einem Gips, einer Metallschiene oder heutzutage mit Materialien wie Silikon, Kunstharz oder Kunststoffen. Die modernen Materialien sind leichter als Gips und weisen weitere Vorteile auf. Manchmal wird auch gar kein Gips oder Verband angelegt.
Anders sieht es aus, wenn ein verschiebbarer Bruch vorliegt. Hier ist ein operativer Eingriff erforderlich, der unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose erfolgt. Ein Hebeinstrument (Elevatorium) wird in die Nase eingeführt. Damit werden die Knorpel- und Knochenstückchen vorsichtig wieder in die richtige Position gebracht. Nach erfolgtem Eingriff wird die Nase geschient. War die Nasenscheidewand betroffen, dann werden zwei innere Schienen in die Nase eingeführt, die aus flexiblem Kunststoffmaterial sind und nach spätestens einer Woche entfernt werden können. Ein äußerer Nasengips (oder entsprechende äußere Schienung aus Kunststoffmaterialien) ist normalerweise nach der Operation eines Nasenbruchs erforderlich. Durch die Schienung wird das komplikationslose Abheilen gesichert und damit erreicht, dass die Knochen wieder korrekt zusammen wachsen. Ansonsten kann es zu Fehlstellungen der Nase kommen wie eine Sattelnase oder der Schiefnase oder auch zu Atemproblemen.
Ist der Nasenbruch bei einem Kind operativ behandelt worden, muss auch hier nach dem Eingriff eine Schiene oder ein Gipsverband angelegt werden, damit die Knochen wieder ordentlich zusammen wachsen können. Es bedarf bei dieser Therapie Wochen und Monate, bis das Ergebnis sichtbar wird. Zudem kann es sein, dass sich die Stellung der Nase im Lauf der Jahre noch verändert. Kinder befinden sich im Wachstum. So kann es nötig sein, einige Jahre später noch einmal zu operieren, um notwendige Korrekturen vorzunehmen.
Der Gips beziehungsweise die Kunststoff- oder Metallschienung wird nach ein bis zwei Wochen wieder abgenommen. Im Anschluss ist es manchmal erforderlich, Verbände anzulegen. Um bei Aktivitäten wie beispielsweise im Profisport die Nase weiterhin zu schützen, kann das Tragen einer Gesichtsmaske angebracht sein.
aktualisiert am 16.11.2023