Bei einem Nabelbruch handelt es sich um eine Lücke in der Bindegewebshülle der Bauchwand. Beim Nabelbruch befindet sich diese meist in unmittelbarer Nähe des Bauchnabels. Sie kann von Geburt an bestehen oder im Laufe des Lebens erworben werden. Doch woran erkennt man einen Nabelbruch? In vielen Fällen kann man den Nabelbruch selbst sehen oder ertasten. Klarheit bringt eine Diagnosestellung beim Arzt.
Anders als bei Knochenbrüchen bricht bei einem Nabelbruch nichts. Vielmehr geht es um eine Schwachstelle in den Bindegewebshüllen der Bauchwand. Die Bauchwand hält die inneren Organe im Bauchraum. Befindet sich in dieser Hülle eine Öffnung, dann kann das, was eigentlich im Bauchraum bleiben sollte, durch die Lücke heraustreten. Der Nabelbruch besteht entweder von Geburt an an der Stelle, an der die Nabelschnur durch die Bauchdecke nach außen führte. Oder die Nabelhernie, wie der Nabelbruch auch genannt wird, entsteht im Laufe des Lebens durch eine Überlastung der Bindegewebshülle der Bauchwand.
Der Nabelbruch an sich verursacht meist keine Beschwerden. Dennoch gibt es spezifische Nabelbruch-Symptome, an denen sich dieser leicht erkennen lässt. Wie einfach oder schwer ein Nabelbruch von einem medizinischen Laien festzustellen ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Außerdem ist es unterschiedlich, ob es sich um die bloße Feststellung des Nabelbruchs handelt oder die Frage, ob ein eingeklemmter Nabelbruch vorliegt.
Da ein Nabelbruch eine Lücke in der Bindegewebshülle der Bauchwand ist, lässt sich diese Lücke prinzipiell durch die Haut ertasten. Allerdings ist dies sehr kompliziert, wenn es sich um einen kleinen Nabelbruch handelt. Bei größeren Nabelhernien kann auch ein Laie die Lücke mit den Fingern vorsichtig ertasten.
Leichter zu erkennen ist der Nabelbruch an der Vorwölbung, die auftritt, wenn der Bauchinnendruck erhöht ist. Dies kommt beispielsweise beim Husten, Heben, Schreien oder auch Pressen vor. Lässt sich die Vorwölbung durch leichtes Massieren wieder in den Bauchraum zurückverlagern, dann ist dies ein weitgehend sicheres Zeichen, dass es sich um einen Nabelbruch handelt.
Ein eingeklemmter Nabelbruch stellt einen medizinischen Notfall dar. Die Einklemmung kann man an mehreren Anzeichen erkennen. Bei dieser tritt immer eine Vorwölbung an der Stelle des Bruches auf. Diese Stelle und oftmals auch der gesamte Bauchbereich verursachen starke Schmerzen. Oftmals ist der Bauch hart und berührungsempfindlich. Der Bruchsack lässt sich in einem solchen Fall nicht wieder in den Bauchraum hineinmassieren.
Es kann starke Übelkeit bis hin zum Erbrechen auftreten. Zudem können Betroffene Fieber entwickeln. Die Haut über dem Bruchsack kann sich zudem ins Bläuliche oder Rötliche verfärben. Wer diese Symptome bei sich oder einer anderen Person wahrnimmt, muss sofort einen Arzt kontaktieren. Es muss innerhalb weniger Stunden eine Operation erfolgen. Der eingeklemmte Nabelbruch ist lebensbedrohlich.
Grundsätzlich handelt es sich beim Nabelbruch bei Kindern und Babys sowie bei Erwachsenen um die gleiche Erkrankung. Dementsprechend gilt das oben Aufgeführte für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Wichtig zu wissen ist jedoch Folgendes: Bei Kindern besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass sich der Nabelbruch bis zum dritten Lebensjahr von alleine verschließt. Häufig ist der Nabelbruch also nach einer Weile nicht mehr zu ertasten, weil er verschwunden ist. Bei Nabelbrüchen von Erwachsenen ist dies – bis auf eine Ausnahme – unmöglich. Lediglich kleine Nabelhernien, die im Verlauf einer Schwangerschaft auftreten, können von alleine verschwinden.
Der Arzt erkennt einen Nabelbruch meist schon durch Draufsicht an der markanten Wölbung in der Nabelgegend. Zusätzlich tastet der Arzt den Bauch ab, um die Bruchpforte weiter zu untersuchen. Des Weiteren können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT (Magnetresonanztomographie) eingesetzt werden. Dies wird aber meist nur dann notwendig, wenn es sich um einen eingeklemmten Nabelbruch handelt.
NetDoktor, Dr. med. Mira Seidel; Carola Felchner – Nabelbruch: https://www.netdoktor.de/krankheiten/nabelbruch/ (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
Deximed, Dr. med. Susanne Meinrenken – Nabelbruch: https://deximed.de/home/b/magen-darm-trakt/patienteninformationen/verschiedene-krankheiten/nabelbruch/ (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
Gesundheit.gv.at – Nabelbruch: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/nabelbruch (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
aktualisiert am 15.01.2021