Nicht nur die Operationsvorbereitung sowie die OP-Durchführung selbst sind für den Erfolg einer Nabelbruch-OP entscheidend – auch die Zeit nach der Operation spielt eine wichtige Rolle, wenn es um ein optimales Ergebnis der Versorgung einer Nabelhernie geht. Dies beginnt mit dem Verhalten noch in der Praxis oder im Krankenhaus und dauert die ersten Wochen nach der OP an. Der Operationserfolg hängt dabei sowohl von der medizinischen Versorgung und Nachsorge als auch von Verhalten der Patienten ab.
Je nachdem, nach welchem OP-Verfahren und mit welcher Technik die Nabelbruch-OP durchgeführt wurde, gelten etwas andere Regeln für die Zeit nach dem Eingriff. Auch spielt es eine Rolle, wie der gesundheitliche Gesamtzustand des Patienten ist und wie stark der Nabelbruch ausgeprägt war. Außerdem gibt es bei Kindern beziehungsweise Babys und Erwachsenen Unterschiede. Daher ist es erforderlich, im konkreten Fall die Ratschläge des eigenen Arztes oder der eigenen Klinik zu beachten. Dieser Leitfaden kann nur eine allgemeine Orientierung geben.
Direkt nach der Operation wird der Patient in den so genannten Aufwachraum gebracht. Hier findet eine durchgängige Überwachung frisch operierter Patienten statt. Meist werden hier mehrere Patienten gleichzeitig betreut. Kinder dürfen hier fast immer von einer Begleitperson mitbetreut werden. Erwachsene verbringen im Regelfall die Zeit im Aufwachraum ohne Angehörige.
Meist klingt die Narkose schnell ab und Patienten sind wieder ansprechbar. Trotzdem verbleiben die Patienten eine Weile im Aufwachraum. In der Regel darf innerhalb der ersten zwei Stunden bereits eine Kleinigkeit getrunken und leicht verdauliche Nahrung verzehrt werden.
Ist der Eingriff ambulant durchgeführt worden, kann es sein, dass der Patient für kurze Zeit in ein Patientenzimmer verlegt wird. Bevor der Patient das Krankenhaus oder die Praxis verlassen kann, sollten erste Gehversuche unternommen werden. Hierbei muss der Patient zunächst unterstützt werden, um zu klären, ob der Kreislauf stabil genug ist.
Den Rest des OP-Tages verbringt der Patient entweder im Patientenzimmer beziehungsweise auf der Station oder geht – bei einer ambulanten OP – nach Hause. Ambulante Patienten müssen innerhalb der ersten 24 Stunden von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden. Dies gilt sowohl für Babys und Kinder als auch für Erwachsene. Der Grund ist: Sollte der Patient Kreislaufprobleme bekommen oder starke Schmerzen auftreten, muss eine andere Person Hilfe alarmieren können.
Am OP-Tag selbst, aber auch noch in den folgenden Tagen können leichte Schmerzen auftreten. Diese verschlimmern sich oftmals beim Lagewechsel, Husten oder Toilettengang. Leichte Schmerzmittel, wie sie vom behandelnden Arzt verordnet oder angeordnet wurden, verschaffen Linderung. Erwachsene nehmen meist bis zu dreimal am Tag 500 mg Ibuprofen, Kinder einen herkömmlichen Ibuprofen-Schmerz-Fieber-Saft. Zusätzlich können Schmerzen durch das Auflegen eines Kühlpacks gelindert werden. Dies trägt dazu bei, leichte Schwellungen zu mindern, die im Bereich der Operationswunde auftreten können.
Die Vereinbarung eines Nachsorgetermins ist insbesondere bei der ambulanten Durchführung von Nabelbruch-OPs wichtig. Bevor ein Patient das Krankenhaus oder die Praxis verlässt, wird der Nachsorgetermin festgelegt. Dieser sollte eingehalten werden.
Bei diesem Termin überprüft der Arzt die Operationswunde. Sollten nicht abbaubare Fäden verwendet worden sein, werden dann in der Regel auch die Fäden gezogen.
Im Hinblick auf Duschen nach der Operation ist es wichtig, die konkreten Angaben der Klinik oder Praxis zu beachten. Teilweise wird das Duschen bereits am ersten Tag nach der OP erlaubt, vielfach aber erst nach 48 Stunden. Danach ist Duschen fast immer uneingeschränkt möglich. Ein spezielles Duschpflaster ist dann nicht erforderlich, es sei denn, der behandelnde Arzt ordnet etwas anderes an. In der Regel soll jedoch nach dem Duschen das Wundpflaster gewechselt werden.
Auf alles, was das Aufweichen der Narbe begünstigt, muss mindestens zwei Wochen verzichtet werden. Dies betrifft sowohl Vollbäder als auch Schwimmen. Von Saunagängen ist innerhalb der ersten drei Wochen abzusehen.
Es gibt einige weitere Dinge, die die Wundheilung behindern. So sollte auf den Nikotinkonsum verzichtet werden, da Nikotin nachweislich die Wundheilung stört. Dies gilt sowohl für Raucher selbst als auch für Passivrauchen. Außerdem ist auf eine leichte, aber ausgewogene Ernährung zu achten. So ist der Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Spurenelementen versorgt, um die Wundheilung optimal zu unterstützen. Zudem sollte die Narbenregion in der ersten Woche nicht mit Salbe eingecremt werden, denn dies würde das Narbengewebe aufweichen.
Beim Thema Schonung nach der Nabelbruch-OP gibt es große Unterschiede: Neben Ausprägung der Nabelhernie und Gesamtzustand des Patienten ist das OP-Verfahren beziehungsweise die OP-Technik ausschlaggebend.
Wurde die Nabelbruch-OP mit Netz durchgeführt, so ist die Bruchstelle sofort wieder belastbar. Soweit die Schmerzen dies zulassen, sind Bewegungen und das Heben von Lasten erlaubt. Insofern ist hier eine langsame Steigerung der Belastung angezeigt.
Anders sieht dies aus, wenn die Nabelbruch-OP ohne Netz erfolgt ist. Hier gilt, dass Patienten sich in den ersten zwei Wochen körperlich schonen sollten. Das Heben von Lasten sollte auf fünf Kilo begrenzt sein. In den ersten zwei Wochen sollten Kinder vom Sportunterricht befreit werden. Danach kann die körperliche Belastung immer weiter aufgebaut werden. Ab der dritten Woche kann in der Regel mit bis zu zehn Kilo belastet werden. Ab der vierten oder spätestens der sechsten Woche ist wieder eine Vollbelastung möglich.
Treten starke Schmerzen oder Fieber auf oder ist die Stelle im Narbenbereich stark gerötet, so sollte auf jeden Fall der behandelnde Arzt kontaktiert werden. Bei Babys und Kindern, die ambulant operiert wurden, gilt auf jeden Fall: Bei Fragen sollten sich Eltern lieber einmal zu viel als einmal zu wenig an die Klinik, die Praxis oder den Kinderarzt wenden.
Hernienzentrum Rudolfsplatz – Nachsorge - Wie verhalte ich mich nach der OP? : https://hernien-koeln.de/therapie/nachsorge/ (online, letzter Abruf: 12.01.2021)
Viszera Chirurgie-Zentrum München, Dr. med. Richard Merkle – Ambulante Operation des Nabelbruchs: Was Patienten wissen sollten: https://www.viszera.de/ambulante-operation-des-nabelbruchs-was-patienten-wissen-sollten/ (online, letzter Abruf: 12.01.2021)
Hernienchirurgie Elmshorn – Nabelbruch: http://www.4orthopaeden2chirurgen.de/pdf/nabelhernie.pdf (online, letzter Abruf: 12.01.2021)
BAO (Bundesverband für Ambulantes Operieren e.V.) – Nabelbruch: https://www.operieren.de/e3224/e10/e1323/e1328/e1360/ (online, letzter Abruf: 12.01.2021)
aktualisiert am 12.01.2021