Immer mehr Operationen werden heutzutage ambulant durchgeführt. Wo Patienten früher bereits am Tag vor der Operation ins Krankenhaus aufgenommen wurden und nach dem Eingriff noch ein oder mehrere Tage zur Beobachtung blieben, wird heute vielfach ohne stationären Aufenthalt operiert. Bei einer Nabelhernie gilt: Die Operation beim Nabelbruch kann ambulant, aber auch stationär durchgeführt werden. Dabei gibt es einige Unterschiede und Vor- und Nachteile von ambulanten gegenüber stationären Eingriffen sowie verschiedene Gründe für oder gegen einen längeren Krankenhausaufenthalt.
Früher waren stationäre Operationen der Regelfall. Heute werden viele Operationen ambulant durchgeführt. Die Gründe für diesen Wechsel sind vielschichtig: So sind Narkoseverfahren heute deutlich schonender und weit weniger belastend als noch vor einigen Jahrzehnten. Operationsverfahren sind ebenfalls dank neuer Techniken heute weniger belastend für den Patienten. Außerdem stehen Schmerzmittel zur Verfügung, die weniger Nebenwirkungen haben.
Sowohl bei stationären als auch ambulanten Operationen findet im Vorfeld eine ambulante Vorbereitung des Eingriffs statt. Hier findet die Operationsaufklärung statt. Falls der Gesundheitszustand des Patienten es erfordert, wird auch Blut abgenommen, ein EKG geschrieben und eventuelle weitere Voruntersuchungen werden durchgeführt.
Der Ablauf einer ambulanten Operation sieht in der Regel so aus:
Der Ablauf einer stationären Nabelbruch-OP gestaltet sich folgendermaßen:
Sowohl ambulante als auch stationäre Operationen haben spezifische Vor- und Nachteile. Daher lässt sich nicht pauschal beantworten, welches Verfahren besser ist. Ob eine Nabelbruch-OP ambulant oder stationär durchgeführt werden sollte, hängt vom Einzelfall ab.
Für ein besseres Verständnis sind hier die wichtigsten spezifischen Merkmale von ambulanten und stationären Aufenthalten aufgeführt:
Die Entscheidung, ob eine Nabelbruch-OP ambulant oder stationär durchgeführt wird, trifft in letzter Konsequenz der Anästhesist (Narkosearzt) bei der Voruntersuchung. Dies sind die Entscheidungskriterien:
Aus Sicht des Chirurgen kommt eine ambulante OP besonders bei kleineren Nabelbrüchen zum Einsatz. Bei großen Nabelhernien kann es sinnvoll sein, diese stationär zu operieren.
Das Alter spielt bei der Entscheidung für oder gegen eine ambulante oder stationäre Durchführung der Nabelbruch-OP keine primäre Rolle. Die Entscheidung erfolgt anhand der oben dargestellten Kriterien. Vielmehr profitieren gerade auch Kinder und ältere Leute von der ambulanten OP-Durchführung. Denn gerade für Kinder und ältere Menschen ist das Herausreißen aus der gewohnten Umgebung besonders belastend. Bei älteren Menschen, gerade auch bei einer beginnenden Demenz, kann das Risiko des so genannten Durchgangssyndroms (Verwirrung nach der Narkose) verringert werden. Bei Kleinkindern kommt hinzu, dass diese bei einem stationären Aufenthalt meist von einem Elternteil begleitet werden. Das wiederum erhöht die potentielle Infektionsgefahr für andere Patienten im Krankenhaus.
Nach einem ambulanten Eingriff ist mehr Eigenverantwortung vom Patienten beziehungsweise dessen Begleitperson gefordert. Der Patient befindet sich nicht im geschützten Raum eines Krankenhauses, in dem zudem permanent medizinisches Fachpersonal anwesend ist. Auf diese Punkte ist nach einer ambulanten Operation unbedingt zu achten:
Viszera Chirurgie-Zentrum München, Dr. med. Richard Merkle – Ambulante Operation des Nabelbruchs: Was Patienten wissen sollten: https://www.viszera.de/ambulante-operation-des-nabelbruchs-was-patienten-wissen-sollten/ (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
leadingmedicine guide, Prof. Dr. med. Ferdinand Köckerling – Nabelbruch-OP - Medizinische Experten: https://www.leading-medicine-guide.de/behandlung/nabelbruch-op (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
aktualisiert am 14.01.2021