Mumps (Parotitis epidemica) wird durch das zu den Paramyxoviridae gehörende Mumpsvirus verursacht.
Diese weltweit vorkommende Virusinfektion verläuft in der Regel als akute, gutartige und selbstlimitierende Krankheit. Bei Ungeimpften kann die Infektion in jedem Lebensalter auftreten.
In der Vorimpfära traten die meisten Infektionen zwischen dem 2. bis zum 15. Lebensjahr auf. Damit galt Mumps als eine typische Kindererkrankung. Seit Einführung der Masern/ Mumps/ Röteln-Impfung (MMR-Impfung) liegt die Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) bei 1,8 pro Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner.
In etwa 30 bis 40 Prozent verläuft die Infektion asymptomatisch (ohne Symptome). Der Mensch ist das einzige Reservoir dieses Virus. Übertragen wird Mumps am häufigsten durch Tröpfcheninfektion, wobei der Kontagionsindex sehr hoch ist.
Daneben erfolgen Übertragungen auch durch kontaminierte (verunreinigte) Gegenstände, wie beispielsweise Spielzeuge. Die Ansteckungsgefahr besteht ab dem 6. Tag vor Ausbruch der Erkrankung bis etwa neun Tage danach.
Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit) beträgt 17 bis 21 Tage. Ein weiteres Organsystem, das im Rahmen einer Mumpsinfektion beteiligt sein kann, ist die Bauchspeicheldrüse. Es kommt dabei zur Bauchspeicheldrüsenentzündung, die klinisch mit abdominellen Schmerzen, Erbrechen, Steatorrhoe, Glykosurie und Azotonurie einhergehen kann.
Entgegen früherer Annahmen besteht zwischen der Mumpsinfektion und dem Diabetes mellitus Typ 1 keine Assoziation. Bei Jungen kann es zu einer Epididymitis und Orchitis (Hodenentzündung) kommen. Diese Komplikation ist bei Kleinkindern selten. Bei jüngeren Erwachsenen wird die Orchitis hingegen wesentlich häufiger beobachtet. Selten resultiert eine Hodenatrophie.
Weitere seltene Komplikationen sind die Thyreoditis (Entzündung der Schilddrüse), Oophoritis (Entzündung der Eierstöcke), Uveitis, Myokarditis, Nephritis (Nierenentzündung), Arthritis und Enzephalitis (Gehirnentzündung).
Mit einer Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen) von 1:10000 kann es nach einer Mumpsmeningitis (Hirnhautentzündung) zur Innenohrschwerhörigkeit kommen. Residualschädigungen nach Enzephalitis, wie Hemiparesen (Lähmungen), sind bekannt.
Bei einer Infektion im I. Trimenon einer Schwangerschaft wird eine erhöhte Fehlgeburt-Rate beobachtet. Infektionen in späteren Gestationsstadien führen hingegen zu keine embryopathischen Schädigungen.
Die Diagnose einer Mumpsinfektion lässt sich serologisch durch den Nachweis von spezifischen Antikörpern bestätigen. Hierfür stehen in den meisten Labors immunologische Tests zur Verfügung.
Es muss jedoch betont werden, dass die serologische Diagnostik einer Mumpsinfektion in Anbetracht der hohen Durchimpfrate heute nur selten indiziert ist. Virusnachweis oder Nukleinamplifikationsmethoden zurm Nachweis viraler RNA sind in der Diagnostik dieser Infektion nur selten notwendig.
Nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten alle Kinder im Alter von 11 bis 14 Monaten mit der Masern/ Mumps/ Röteln/ Varizellen-Vakzine (MMR-Impfung) geimpft werden. Bis zum Ende des 2. Lebensjahres sollte auch die zweite Masern/ Mumps-Röteln-Impfung erfolgt sein. Die Mumps-Komponente enthält den Virusstamm Jeryl Lynn als Antigen.
Die Impfung induziert eine humorale als auch eine zelluläre Immunität. Auch in Kombination mit Masern und Röteln bzw. Masern, Röteln und Varizellen (Windpocken) sind die Impfstoffe in allen Altersklassen gut verträglich und verursachen keine nennenswerte Komplikationen. Auch bei Erwachsenen kann diese Impfung problemlos angewendet werden.
Diese Frage stellt sich oftmals vor Langzeitaufenthalten in den USA und Kanada, da hier etwa für Studenten, eine Impfung gefordert wird. Die Dauer des Impfschutzes nicht genau bekannt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Impfschutz vermutlich lebenslang sein dürfte.
Letzte Aktualisierung am 13.01.2022.