Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) gehört zu den rheumatischen Erkrankungen und zu den Autoimmunerkrankungen. Die Ursache dieser Erkrankungen ist weitgehend unbekannt. Es kommt zu Reaktionen des Immunsystems, die sich gegen körpereigenes Gewebe richten und dadurch Entzündungen im Körper auslösen. Diese zeigen sich meist zuerst an den Kreuz-Darmbein-Gelenken und den Gelenken der Wirbelsäule. Aber auch Gelenke an Armen und Beinen können bei dieser Erkrankung von Entzündungen betroffen sein. Häufig tritt eine Hüftgelenksentzündung (Coxitis) im Rahmen einer Bechterew-Erkrankung auf.
Bei einer Gelenkentzündung kommt es auch zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovitis). Die Gelenkinnenhaut produziert die Gelenkflüssigkeit (Synovia). Diese Gelenkflüssigkeit ist essentiell wichtig für die Ernährung des Gelenkknorpels und somit für ein problemlos funktionierendes Gelenk. Eine anhaltende oder stetig wiederkehrende Hüftgelenkentzündung führt zu Schädigungen des Knorpels, später auch des Knochens. Dadurch kann ein künstlicher Gelenkersatz (Hüft-Totalendoprothese) nötig werden.
Mögliche Anzeichen einer Coxitis (Entzündung des Hüftgelenks) sind:
Tritt die Coxitis als Symptom im Rahmen einer Bechterew-Erkrankung auf, so sollte das Hauptziel sein, die Grunderkrankung bestmöglich zu behandeln. Dadurch können Gelenkentzündungen reduziert und bestenfalls vermieden werden.
Bei der Behandlung des Morbus Bechterew können folgende Medikamente zur Anwendung kommen:
Neben der medikamentösen Therapie kann eine physiotherapeutische Behandlung des Hüftgelenkes hilfreich sein. Gerade wenn schon Bewegungseinschränkungen vorhanden sind, die noch nicht knöchern fixiert sind, kann mit Hilfe der Physiotherapie die Beweglichkeit häufig noch einmal verbessert werden. Falls dies nicht möglich ist, können zumindest weitere Einschränkungen so lange wie möglich herausgezögert werden.
Sollte das Hüftgelenk durch die Entzündung beziehungsweise durch wiederkehrende Entzündungen so stark geschädigt sein, dass eine dauerhafte Schmerzsymptomatik mit begleitender ausgeprägter Bewegungseinschränkung besteht, sollte in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt über einen Gelenkersatz nachgedacht werden. Eine solche Hüftgelenksprothese kann die Lebensqualität des Betroffenen wieder verbessern.
Mit das Wichtigste bei einer Bechterew-Erkrankung ist, dass sie frühzeitig erkannt und adäquat behandelt wird. Dadurch lassen sich Auswirkungen auf die großen Gelenke wie das Hüftgelenk am wirkungsvollsten reduzieren oder vermeiden.
Gelbe Liste, Dr. Ute Walliczek-Dworschak – Morbus Bechterew: https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/morbus-bechterew (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
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Universitätsklinikum Heidelberg – Morbus Bechterew: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/medizinische_klinik/Abteilung_5/docs/patinfo/PatinfoMBechterew.pdf (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
Primo Medico – Hüftgelenksentzündung (Coxitis): https://www.primomedico.com/de/behandlung/hueftgelenksentzuendung/ (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
TK, Carolin Schoppe – Arthritis - Wenn Gelenke sich entzünden: https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/orthopaedische-erkrankungen/arthritis-wenn-gelenke-sich-entzuenden-2018092 (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
Dr-Gumpert.de – Synovialitis: https://www.dr-gumpert.de/html/synovialitis.html (online, letzter Abruf: 15.01.2021)
aktualisiert am 15.01.2021