Als Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis geht Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) mit wiederkehrenden Entzündungsprozessen im Körper einher. Diese Entzündungen können im Laufe der Jahre zu einer Versteifung der Wirbelsäule, aber auch der Gelenke an Armen und Beinen führen. Auch Entzündungen verschiedener Organe (Nieren, Herz, Lunge) oder der Augen können bei Bechterew-Erkrankten vorkommen. Neben Medikamenten, Physiotherapie und gezielten Bewegungsübungen kann auch eine bewusste Ernährung einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung haben.
Da Rheumaerkrankungen wie Morbus Bechterew mit rezidivierenden (wiederkehrenden) Entzündungen einhergehen, ist es wichtig, gut darüber informiert zu sein, welche Lebensmittel Entzündungsprozesse eher fördern und welche sie eher bremsen beziehungsweise verhindern können. Grundsätzlich sollte eine pflanzliche Ernährung bevorzugt werden, da sie über enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe entzündungshemmend wirkt. Tierische Fette aus Fleisch und Wurst hingegen fördern eher die Entstehung von Entzündungen und sollten demnach nur selten verzehrt werden.
Übergewicht ist zu vermeiden, da viel Gewicht auch die Gelenke und die Wirbelsäule mehr belastet, was sich insgesamt negativ auf das Skelettsystem auswirkt.
Sie sind an der Bildung entzündungshemmender Stoffe beteiligt und sollten daher ausreichend mit der Nahrung aufgenommen werden. Kaltwasserfische wie Forelle, Lachs oder Thunfisch sind reich an Omega-3-Fettsäuren und dürfen gerne zwei- bis dreimal wöchentlich verzehrt werden. Auch verschiedene Öle (Walnussöl, Rapsöl, Leinöl) enthalten viele Omega-3-Fettsäuren.
Carotinoide (sekundäre Pflanzenstoffe), Vitamin C und Vitamin E gehören zu den sogenannten Antioxidantien. Sie haben im Körper eine Schutzfunktion für die Zellen, beispielsweise bieten sie für Schutz vor Entzündungen. Antioxidantien sollten ausreichend in der Ernährung Bechterew-Erkrankter vorkommen. Gemüse, Obst, Vollkorngetreide und auch Nüsse sind hier besonders geeignet.
Einigen Gewürzen werden ebenso entzündungshemmende Eigenschaften zugesprochen, so dass auch diese in der Ernährung bei Morbus Bechterew enthalten sein sollten.
Sie kommt vorzugsweise in Fleisch vor und sollte in der Ernährung vermieden werden, da Arachidonsäure die Entstehung von Entzündungen im Körper fördert. Bechterew-Erkrankte sollten maximal zweimal pro Woche Fleisch essen. Die Säure ist auch in Eiern, Sahne oder Milch enthalten. Deshalb sollten bei Milchprodukten (Milch, Käse, Quark) fettarme Produkte verwendet werden. Der Verzehr von Eiern sollte auf zwei Eier pro Woche reduziert werden.
Alkohol in Maßen hat wahrscheinlich sogar eine Schutzfunktion.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Rauchen die Entstehung und den Verlauf von rheumatischen Erkrankungen und somit auch von Morbus Bechterew negativ beeinflusst. Bechterew-Erkrankte sollten das Rauchen daher einstellen.
Eine bewusste und konsequente Ernährung kann eine entzündungshemmende Wirkung und somit einen positiven Effekt auf den Verlauf einer Bechterew-Erkrankung haben. Sie ist also ein wichtiger Baustein in der Behandlung von Morbus Bechterew. Oftmals kann die Einnahme von schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten nach einer Ernährungsumstellung reduziert werden. Dies wiederum hat positive Langzeitauswirkungen auf den gesamten Organismus.
NDR – Ernährung bei Morbus Bechterew: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-Morbus-Bechterew,morbusbechterew124.html (online, letzter Abruf: 04.01.2021)
DVMB (Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.
Bundesverband) – Bewegung und Ernährung: https://www.bechterew.de/leben-alltag-gestalten/bewegung-und-ernaehrung/ (online, letzter Abruf: 04.01.2021)
Rheumaliga Schweiz, Simone Fankhauser – Ohne Bechterew wäre ich heute nicht so fit: https://www.rheumaliga.ch/blog/2017/ern%C3%A4hrung-bei-bechterew (online, letzter Abruf: 04.01.2021)
t-online – Morbus Bechterew: Wie Ernährung die Krankheit beeinflusst: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_70905400/morbus-bechterew-die-richtige-ernaehrung-lindert-die-symptome.html (online, letzter Abruf: 04.01.2021)
t-online – Rheumabeschwerden mit richtiger Ernährung entgegenwirken: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_61118788/rheuma-weniger-medikamente-durch-richtige-ernaehrung.html (online, letzter Abruf: 04.01.2021)
aktualisiert am 04.01.2021