Morbus Bechterew ist eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises, die mit schubweise auftretenden Entzündungen einhergeht. Hierbei sind vor allem die Kreuz-Darmbein-Gelenke und die Wirbelsäule von wiederkehrenden Entzündungen betroffen. Um Folgeschäden durch die wiederkehrenden Entzündungen im Körper zu vermeiden oder zumindest abzumildern, ist es wichtig, dass die Erkrankung frühzeitig diagnostiziert und adäquat behandelt wird. Der Facharzt, der auf rheumatische Erkrankungen wie Morbus Bechterew spezialisiert ist, ist der Rheumatologe.
Ein Leitsymptom von Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) sind Schmerzen im unteren Rücken, die möglicherweise auch ins Gesäß und die Oberschenkel ausstrahlen. Diese Schmerzen treten vorwiegend in der zweiten Hälfte der Nacht und am Morgen auf und nehmen durch Bewegung ab. Ebenfalls charakteristisch ist eine Morgensteifigkeit der Lendenwirbelsäule, die mindestens 30 Minuten anhält. Wenn junge Menschen unter 45 Jahren über diese Beschwerden klagen und die Symptomatik schon mindestens drei Monate andauert, sollte an Morbus Bechterew gedacht werden. Entzündungen an Hüft-, Fuß- oder Fingergelenken sowie Entzündungen an den Augen (Iritis) können weitere Hinweise auf Morbus Bechterew sein. Chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn kommen ebenfalls häufiger im Rahmen einer Bechterew-Erkrankung vor. Und auch Entzündungen an Herz, Lunge oder Nieren können Symptome eines Morbus Bechterew sein.
Wenn der Hausarzt den Verdacht hat, dass eine Bechterew-Erkrankung vorliegt, überweist er den Betroffenen zur weiteren Diagnostik an einen Rheumatologen. Der Rheumatologe ist ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, der sich schwerpunktmäßig mit rheumatischen Erkrankungen befasst. Auch Fachärzte für Innere Medizin können Rheumatologen sein.
Zunächst lässt sich der Rheumatologe in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch die Symptomatik schildern. Folgende Untersuchungen können für die Diagnosestellung hilfreich sein:
Bei Symptomen wie Augenentzündungen überweist der Rheumatologe den Betroffenen zum Augenarzt und stimmt in Zusammenarbeit mit diesem die Therapie ab. Vergleichbares gilt für alle weiteren Symptome, die auftreten können und nicht zum Fachgebiet des Rheumatologen gehören.
Von ärztlicher Seite geht es vor allem darum, geeignete Medikamente zur Therapie von Morbus Bechterew zu finden. Hauptziel ist, die Schmerzen zu lindern und die Entzündungsvorgänge und die Häufigkeit der Schübe bestmöglich zu reduzieren. Hierdurch sollen Folgeschäden, die durch die wiederkehrenden Entzündungen ausgelöst werden (Wirbelsäulenversteifung, Schäden an den Augen, Schäden an anderen Gelenken und Ähnliches), so lange wie möglich zu vermeiden.
Neben Medikamenten sind Sport, Bewegung und Physiotherapie wichtige Bausteine der Bechterew-Therapie. Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit aller Gelenke sowie der Wirbelsäule so lange wie möglich zu erhalten beziehungsweise eingeschränkte, aber noch nicht versteifte Gelenke wieder zu mobilisieren. Bewegung und Sport tragen zum Erhalt der Beweglichkeit und der allgemeinen Fitness bei.
DVMB (Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V.) – Bei Verdacht zum Facharzt: https://www.bechterew.de/was-ist-morbus-bechterew/bei-verdacht-zum-facharzt/ (online, letzter Abruf: 11.01.2021)
Ratgeber Rheuma – Finde einen Arzt, der auf Morbus Bechterew spezialisiert ist!: https://www.ratgeber-rheuma.de/du-kriegst-mich-nicht-krumm/arzt-finder (online, letzter Abruf: 11.01.2021)
abbvie care – Wie erkenne ich Morbus Bechterew?: https://www.abbvie-care.de/erkrankung/morbus-bechterew/wie-erkenne-ich-morbus-bechterew/ (online, letzter Abruf: 11.01.2021)
aktualisiert am 11.01.2021