Migräneattacken können durch zahlreiche Faktoren (Trigger) ausgelöst werden. Hierzu zählen Hormonschwankungen, Stress, fehlender Schlaf und auch Wetterwechsel. Beim Wetter wirken sich anscheinend vor allem Temperaturunterschiede und Veränderungen im Luftdruck auf die Entstehung von Migräneanfällen aus.
Verschiedene wissenschaftliche Studien konnten bislang Zusammenhänge zwischen Änderungen der Wetterlage und dem Auftreten von Migräneanfällen feststellen. Dabei spielten vor allem drei Parameter des Wetters eine Rolle:
Bei Föhnwetterlagen bildet sich an der Nordseite der Alpen ein trockener, warmer Fallwind. Viele Menschen reagieren auf dieses Wetter sensibel mit Kopfschmerzen oder Migräne. An anderen Gebirgen treten vergleichbare Phänomene auf, die bei diesen Personen Migräneanfälle auslösen können. Auch Temperaturanstiege von fünf Grad Celsius von einem auf den nächsten Tag und der Wechsel von einem Tiefdruck- zu einem Hochdruckgebiet scheinen das Auftreten einer Migräneattacke zu begünstigen. Manche Studien fanden auch Zusammenhänge zwischen der Luftfeuchtigkeit und Migräne.
Inwieweit diese Ergebnisse schon als verlässlich angesehen werden können, ist unklar. Es liegen auch Studienergebnisse vor, die keine eindeutigen Zusammenhänge zwischen dem Wetter und dem Einsetzen von Migräneanfällen belegen konnten. Da die Migräne oft durch mehr als einen Trigger hervorgerufen wird, ist die Interpretation von solchen Studienergebnissen nicht immer leicht. Außerdem scheinen nur ganz bestimmte Menschen mit Migräne bei den entsprechenden Wetterlagen häufiger Attacken zu bekommen. Bei anderen Patienten scheint das Auftreten der Migräne nichts mit dem Wetter zu tun zu haben.
Wetterdienste stellen oft sogenannte Migräne-Wetter- oder Bio-Wetter-Karten zur Verfügung. Hierauf werden Wetterlagen abgebildet, die mit einer vermehrten Kopfschmerz- oder Migränewahrscheinlichkeit einhergehen. So können sich Migräne-Betroffene im Vorfeld informieren und entsprechende Maßnahmen für sich ergreifen.
Das Wetter kann niemand beeinflussen. Einige Maßnahmen stehen dennoch zur Verfügung, die für wetterfühlige Menschen hilfreich sein können. Hierzu zählen:
Viele Migräne-Betroffene haben den Eindruck, dass das Wetter bei ihnen ein Auslöser von Migräneattacken ist. Wissenschaftliche Studien konnten immer wieder Zusammenhänge zwischen bestimmten Parametern des Wetters und Migräne aufzeigen. Endgültig und eindeutig belegt sind diese aber noch nicht. Hier ist weitere Forschung nötig. Eine individuell verschiedene Empfindlichkeit ist ebenfalls denkbar.
Deutsches Ärzteblatt – Witterung kann Migräne triggern: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/35750/Witterung-kann-Migraene-triggern (online, letzter Abruf: 21.09.2022)
NCBI, Jan Hoffmann; Tonio Schirra; Hendra Lo; Lars Neeb; Uwe Reuter; Peter Martus – The influence of weather on migraine – are migraine attacks predictable?: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4301671/ (online, letzter Abruf: 21.09.2022)
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft – Migräne: https://www.dmkg.de/files/dmkg.de/patienten/Download/migraeneinfo.pdf (online, letzter Abruf: 21.09.2022)
AWMF online – Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-057l_S1_Migraene-Therapie_2020-12.pdf (online, letzter Abruf: 21.09.2022)
Mayo Clinic – Migraines: Are they triggered by weather changes?: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/migraine-headache/expert-answers/migraine-headache/faq-20058505 (online, letzter Abruf: 21.09.2022)
aktualisiert am 21.09.2022