Verschiedene Techniken der Massage werden aller Wahrscheinlichkeit nach praktiziert, seitdem es Menschen gibt, da wohl jeder Mensch bemerkt haben dürfte, dass eine Massage eine wohltuende und schmerzlindernde Wirkung besitzt. Die ersten bekannten überlieferten Ansätze der Massage bei medizinischen Aufgabenstellungen stammen aus China und sind etwa 4600 Jahre alt, aber auch in Afrika und Persien gab es solche Methoden. In der Antike und später im sechzehnten Jahrhundert wurden Formen der Massage in Europa weiter ausgebaut, und zwar unter anderem durch den deutschen Arzt Paracelsus (1493-1541) und den französischen Arzt Ambroise Paré (1510-1590). Weitere Pioniere in der Entwicklung der klassischen Massage waren der Schwede Pehr Henrik Ling (1776-1836) und der Niederländer Johann Metzger (1839-1901). Besonders nach dieser Zeit wurden vielfältige Unterformen der Massage begründet.
Massage im Allgemeinen bewirkt durch verschiedene Berührungen, Handgriffe und Knettechniken eine Lösung von Muskelverspannungen, eine Durchblutungsförderung, eine Stimulation des vegetativen Nervensystems und eine Schmerzlinderung. Weiterhin besitzt die Massage einen positiven, beruhigenden Effekt auf die Psyche des Menschen und kann deshalb als ganzheitliche Behandlungsmethode angesehen werden. Massage bewirkt generell eine Harmonisierung des gesamten Organismus.
Bei jeder Massage gilt, dass der Massierte eine ruhige und entspannte Position einnimmt und äußere Störfaktoren möglichst ausgeschaltet sind. Es können entweder alle Körperbereiche massiert werden (Ganzkörpermassage), was besonders bei bewusst ganzheitlichen Behandlungsformen durchgeführt wird, oder auch nur einzelne Körperteile wie z.B. Rücken, Arme, Beine oder Gesicht.
Die in Europa am häufigsten angewendete Form stellt die klassische Massage dar, die nach ihrem Entwicklungsort auch Schwedische Massage genannt wird. Bei der klassischen Massage werden verschiedene Techniken angewendet, die in Streichungen, Walkungen, Knetungen, Reibe-, Klopf- und Schüttelgriffe unterteilt werden. Es werden dabei auch Hilfsmittel wie Bürsten und Massageöl verwendet. Das Einsatzgebiet der klassischen Massage umfasst Verspannungen und Schmerzen bis hin zu konkreten Erkrankungen von Muskeln, Knochen und Gelenken, so z.B. Rheuma, Arthrose, Bechterew- oder Scheuermann-Krankheit. Auch zur Entkrampfung und zur Entschlackung wird die klassische Massage häufig durchgeführt. Sportler lassen sich oftmals vor und nach der Ausübung ihrer Sportart massieren, um Muskelbeschwerden und Krämpfen vorzubeugen. Neben der klassischen Form gibt es eine Fülle von anderen Arten der Massage. Häufig vorgenommen wird beispielsweise die Fußreflexzonenmassage, bei der man sich die Verbindung zwischen den Fußnerven mit dem gesamten Nervensystem und den Organen zunutze macht. Die Tantra-Massage bezieht sogar sexuelle Energie und spirituelle Erfahrungen mit ein und ist ein Teil der aus Indien stammenden Tantra-Lehre. Bei der Akupressur beziehungsweise beim Shiatsu werden die aus der Akupunktur und der traditionellen chinesischen Medizin bekannten Körperpunkte stimuliert, um eine Wirkung auf bestimmte Organe, auf den gesamten Körper sowie Geist und Seele zu erzielen. Jede Unterform der Massage hier darzustellen, würde den Rahmen dieses Textes sprengen.
Eine Massage soll, je nach Bereich, nicht bei Bandscheibenvorfällen, Verletzungen, bestimmten Muskelerkrankungen, Fieber sowie Neuralgien vorgenommen werden. Speziell frische Blutergüsse, Narben, entzündete Stellen sowie auch Krampfadern sollten nicht massiert werden. Wichtig ist das Unterlassen der Massagepraktiken im Bereich von Krebserkrankungen aufgrund der möglichen Wachstumsförderung und der erhöhten Gefahr der Ausbildung von Tochtergeschwülsten.
Letzte Aktualisierung am 16.02.2022.