Die Mandelentfernung (Tonsillektomie) ist in Deutschland eine der häufigeren Operationen. Vor allem bei Kindern, die immer wieder an entzündeten Mandeln leiden (Tonsillitis), wird sie häufig durchgeführt. Aufgrund von Risiken und möglichen Schmerzen wird vor dem Eingriff genau beurteilt, ob er tatsächlich notwendig ist. Nach einer Mandelentfernung sind in den ersten Tagen oft starke Schmerzen zu erwarten. Diese machen sich in Ruhe, aber auch beim Schlucken bemerkbar. Deshalb sollte nach der Operation auf eine ausreichende Schmerzmittelgabe geachtet werden.
Nach einer Tonsillektomie sind Schmerzen normal. Gerade am ersten Tag nach der Operation sind sie meist besonders stark. Normalerweise geht die Schmerzintensität innerhalb von zwei bis drei Wochen mit zunehmender Heilung des Wundgebietes kontinuierlich zurück. Bei manchen Patienten werden die Schmerzen in den ersten Tagen nach der Operation allerdings auch stärker und bleiben auf einem konstant hohen Niveau. Warum die Schmerzen mitunter so stark werden können, ist noch nicht genau geklärt. Manche Personengruppen scheinen eher für starke Schmerzen nach einer Mandelentfernung anfällig zu sein als andere. Hierzu zählen Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, Frauen sowie Patienten unter 20 Jahren.
Aufgrund der Schmerzen fällt das Schlucken oft schwer oder wird vermieden. Es sollte dennoch darauf geachtet werden, dass genug getrunken wird. Dadurch wird das Operationsgebiet feucht gehalten und die Heilung unterstützt. Die Einnahme von Schmerzmitteln 15 bis 20 Minuten vor dem Essen kann die Nahrungsaufnahme erleichtern.
Von ärztlicher Seite her muss auf einen ausreichenden Einsatz von Schmerzmedikamenten geachtet werden. Es konnte bisher noch nicht ermittelt werden, dass eine bestimmte Schmerzmittelkombination die beste Wirkung erzielt. Meist ist eine Kombination von zwei verschiedenen gängigen Schmerzmitteln sinnvoll. Häufig wird Ibuprofen mit Paracetamol zusammen verordnet. In schwerwiegenden Fällen kann zusätzlich ein schwaches Opioid, beispielsweise Tilidin, gegeben werden. Medikamente mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure erhöhen das Risiko von Nachblutungen und sollten nicht eingenommen werden. Die Annahme, dass durch die Einnahme von Medikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac (nichtsteroidale Antirheumatika) das Nachblutungsrisiko erhöht werden könnte, konnte in mehreren Studien ausgeräumt werden.
Bei Kindern unter zwölf Jahren wird auf den Einsatz von stärkeren Opioiden wie Morphin oder Codein verzichtet. Diese Medikamente können im Schlaf negative Auswirkungen auf die Atmung haben. Eine Sauerstoffunterversorgung bis hin zum Tod kann auftreten.
Außerdem hilft Kühlung gegen die Schmerzen. Hierzu können Eis-Lutscher verwendet werden.
Es gibt einige Empfehlungen, deren Einhaltung die Heilung unterstützt. Hierzu zählen:
Schmerzen nach einer Mandelentfernung sind zu erwarten. Durch Schmerzmedikamente sind sie in der Regel gut zu dämpfen. Außerdem nehmen die Schmerzen bei einem normalen Heilungsverlauf innerhalb von zwei bis drei Wochen nach der Operation kontinuierlich ab und verschwinden dann ganz.
Doctors today, Magdalena Gostian; Antoniu-Oreste Gostian – Schmerzen nach Tonsillektomie: https://www.doctors.today/cme/a/schmerzen-nach-tonsillektomie-schwierig-zu-behandeln-2057238 (online, letzter Abruf: 31.01.2022)
Healthline, Erica Roth – Tonsillectomy: https://www.healthline.com/health/tonsillectomy (online, letzter Abruf: 31.01.2022)
PubMed.gov,
– Non-steroidal anti-inflammatory drugs and perioperative bleeding in paediatric tonsillectomy: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15846670/ (online, letzter Abruf: 31.01.2022)Deutsches Ärzteblatt – Tonsillektomie: Morphin postoperativ bei Kindern lebensgefährlich: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61588/Tonsillektomie-Morphin-postoperativ-bei-Kindern-lebensgefaehrlich (online, letzter Abruf: 31.01.2022)
aktualisiert am 31.01.2022