Bei der Mandelentfernung unterscheidet man zwei Arten: die vollständige Mandelentfernung (Tonsillektomie) und die Teilentfernung oder Verkleinerung der Mandeln (Tonsillotomie). Bei beiden Verfahren ist es prinzipiell möglich, die Entfernung des Mandelgewebes mit Hilfe eines Lasers durchzuführen. Deutlich häufiger wird diese Operationstechnik allerdings bei der Verkleinerung der Mandeln angewendet.
Eine Teilentfernung oder Verkleinerung der Mandeln kommt vor allem dann in Frage, wenn vergrößerte Mandeln zu Problemen führen. Das können Schluckbeschwerden, Atemprobleme, Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe-Syndrom) sein. Gerade bei Kindern zwischen vier und zehn Jahren kommen vergrößerte Mandeln häufig vor. Als Teil des Abwehrsystems im Mund- und Rachenraum sind sie in diesen Jahren besonders aktiv und vergrößern sich. Im Erwachsenenalter werden die Mandeln normalerweise wieder kleiner. Eine Teilentfernung oder Verkleinerung der Mandeln kommt nicht in Betracht, wenn die Mandeln in der Vergangenheit schon öfter entzündet waren (Tonsillitis). In diesen Fällen wird über eine vollständige Entfernung nachgedacht.
Eine vollständige Mandelentfernung inklusive der Kapseln wird in Betracht gezogen, wenn Kinder oder auch Erwachsene unter ständig wiederkehrenden Mandelentzündungen leiden. Wenn ein erneutes Auftreten in der Zukunft ausgeschlossen werden soll, hilft nur die vollständige Entfernung.
Bei der Laser-Tonsillotomie werden Teile des Gewebes der vergrößerten Mandeln mit dem Laser abgetragen. Dadurch bleibt noch Restgewebe zurück, dass weiterhin an der Immunabwehr mitwirken kann. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Bei dem Verfahren mit dem Laser treten während der Operation normalerweise keine starken Blutungen auf. Die Gefahr für Nachblutungen ist geringer als bei der vollständigen Mandelentfernung. Das gilt auch für die Schmerzen nach der Operation. Außerdem ist die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus normalerweise kürzer. Patienten nach einer Laser-Tonsillotomie können schon nach kurzer Zeit wieder feste Nahrung zu sich nehmen.
Die Tonsillektomie wird ebenfalls in Vollnarkose durchgeführt. Dabei werden die Mandeln in ihren Kapseln oft mit einem Skalpell oder einer Schlinge entfernt. Es entsteht eine größere Wundfläche als bei der Tonsillotomie. Das Risiko für Nachblutungen ist höher und die Schmerzen und Schluckbeschwerden nach der Operation sind ausgeprägter. Der Krankenhausaufenthalt dauert deshalb im Schnitt zwei bis drei Tage länger. Eine vollständige Mandelentfernung ist auch mit dem Laser möglich. Eine solche Laser-Tonsillektomie scheint jedoch keine eindeutigen Vorteile gegenüber den anderen Möglichkeiten der kompletten Entfernung zu bieten und wird daher selten vorgenommen.
Das Laserverfahren kommt vor allem bei der Teilentfernung der Mandeln zum Einsatz. Hier hat es einige Vorteile gegenüber der chirurgischen Technik mit Hilfe eines Skalpells oder einer Schlinge. Diese betreffen vor allem die Gefahr für Nachblutungen, die Stärke der Schmerzen und die Heilungsdauer.
Universitätsklinikum Jena – Lasertonsillotomie: https://www.uniklinikum-jena.de/hno/Schlagw%C3%B6rter/Lasertonsillotomie.html (online, letzter Abruf: 08.03.2022)
Deutsches Ärzteblatt – Laserchirurgie bei Mandel-OP senkt Nachblutungsrisiko: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/63532/Laserchirurgie-bei-Mandel-OP-senkt-Nachblutungsrisiko (online, letzter Abruf: 08.03.2022)
Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen – Tonsillektomie: https://www.gzbiwo.de/kliniken-abteilungen/klinik-fuer-hno/leistungsspektrum/tonsillektomie/ (online, letzter Abruf: 08.03.2022)
PubMed.gov,
– Laser versus dissection technique of tonsillectomy: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16250284/ (online, letzter Abruf: 08.03.2022)aktualisiert am 09.03.2022