Eine Mandelentzündung (Tonsillitis, Angina tonsillaris) zeichnet sich vor allem durch Schluckbeschwerden und Halsschmerzen aus. Häufig gehört auch Fieber zu den Symptomen. Bei einer bakteriellen Infektion als Ursache der Mandelentzündung werden Antibiotika verordnet. Schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente können hilfreich sein. Verschiedene bewährte Hausmittel können den Heilungsverlauf ebenfalls positiv beeinflussen.
Typische Medikamente, die bei einer Mandelentzündung zur Anwendung kommen können, sind:
Wenn Bakterien (meist handelt es sich um Streptokokken) die Mandelentzündung verursachen, verordnet der Arzt in der Regel Antibiotika. Diese müssen über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen eingenommen werden. Wichtig ist, dass die Einnahme nicht vor der vom Arzt verordneten Dauer abgebrochen wird. Da eine bakterielle Infektion sich über die Blutbahn im Körper ausbreiten kann (Sepsis) und an anderen Stellen zu weiteren Infektionen führen kann, ist eine frühzeitige Behandlung sehr wichtig. Außerdem kann sich durch eine bakterielle Mandelentzündung ein Abszess (abgekapselte Eiteransammlung) im Bereich der Mandeln bilden. Die Entstehung eines solchen Abszesses (Peritonsillarabszess) kann durch eine frühzeitige Therapie mit Antibiotika normalerweise verhindert werden.
Schmerzstillende und entzündungshemmende sowie fiebersenkende Medikamente wie Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac können helfen, die Symptome einer Mandelentzündung zu lindern. Dabei sollte auf Acetylsalicylsäure eher verzichtet werden. Das Mittel hat eine gerinnungshemmende („blutverdünnende“) Wirkung. Sollte eine Operation notwendig werden, müsste das Medikament erst einige Zeit abgesetzt sein, bevor bedenkenlos operiert werden kann. Kinder mit Mandelentzündung dürfen Acetylsalicylsäure ohnehin nicht einnehmen.
Zur Linderung von Halsschmerzen und Schluckbeschwerden können Lutschpastillen oder Rachensprays eingesetzt werden. Sie enthalten leicht betäubende, desinfizierende und entzündungshemmende Stoffe, die das Schlucken erleichtern.
In der Apotheke sind auch desinfizierende Gurgellösungen erhältlich, die zur schnelleren Heilung beitragen können. Sie werden in der Regel mehrmals täglich angewendet.
Neben den ärztlich verordneten oder nur in der Apotheke erhältlichen Präparaten gibt es einige Hausmittel, die bei einer Mandelentzündung ebenfalls zur Linderung der Symptome und zur Unterstützung der Heilung beitragen können. Hierzu zählen:
Zur Unterstützung der Heilung wird zu Bettruhe und körperlicher Schonung geraten, gerade zu Beginn der Erkrankung. Auf eine ausreichende Trinkmenge sollte geachtet werden. Dabei sind warme Getränke kalten vorzuziehen. Durch die Wärme wird die Durchblutung angeregt und damit die Heilung unterstützt. Kalte Getränke lindern kurzfristig die Schmerzen, vermindern die Durchblutung aber eher. Auf Säfte sollte wegen ihres Säuregehaltes während der Erkrankung ganz verzichtet werden. Bei fester Nahrung muss darauf geachtet werden, dass diese weich und gut zu schlucken ist. Für eine kurzfristige Schmerzlinderung ist der Verzehr von kühlem Joghurt oder Ähnlichem geeignet. Eis kann bei Kindern dazu beitragen, dass sie trotz Schluckbeschwerden und Schmerzen etwas zu sich nehmen.
HNO-Ärzte im Netz – Mandelentzündung – was kann ich selbst tun?: https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/mandelentzuendung/was-kann-ich-selbst-tun.html (online, letzter Abruf 18.01.2022)
Healthline, Ann Pietrangelo – Everything You Need to Know About Tonsillitis: https://www.healthline.com/health/tonsillitis (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
MayoClinic – Tonsillitis: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/tonsillitis/diagnosis-treatment/drc-20378483 (online, letzter Abruf: 18.01.2022)
aktualisiert am 18.01.2022