Obwohl die Zahl der Magenkrebspatienten in den westlichen Industriestaaten stetig abnimmt, werden pro Jahr allein in Deutschland immer noch über 15.000 neue Diagnosen gestellt. Oftmals wird der bösartige Magenkrebs, der auch als Magenkarzinom bezeichnet wird, sehr spät entdeckt. Je weiter der Krebs bereits fortgeschritten ist, desto schwieriger gestaltet sich die Behandlung. Die Ursachen für Magenkrebs sind nicht eindeutig geklärt. Dennoch gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Tumorbildung begünstigen. Für eine erfolgreiche Magenkrebs-Vorsorge sollte man diese kennen und gezielt vermeiden.
Ernährungswissenschaftler und Mediziner sind sich einig, dass die eigenen Essgewohnheiten Einfluss auf die Entstehung eines Magenkarzinoms nehmen. So ist davon abzuraten, regelmäßig stark gesalzene Lebensmittel zu verzehren. Durch die Reizung der Magenschleimhaut wird die Entstehung von Entzündungen begünstigt und diese können wiederum das Risiko für ein Magenkarzinom erhöhen. Insbesondere erhöhen gepökelte oder gegrillte Lebensmittel die Wahrscheinlichkeit, an Magenkrebs zu erkranken. Genauso wie frittierte oder geräucherte Speisen enthalten diese Lebensmittel verschiedene Stoffe, die als krebserregend gelten und deswegen gemieden werden sollten. Zusätzlich enthalten gepökelte Nahrungsmittel Nitrate, die vom Körper in krebsfördernde Stoffe umgewandelt werden. Unabhängig davon ist es sinnvoll, den Verzehr von Fleisch und vor allem von Wurst und anderen verarbeiteten Fleischerzeugnissen niedrig zu halten.
Weiterhin sollte man darauf achten, Schimmelpilze in der Ernährung zu vermeiden. Diese bilden verschiedene Gifte aus, die ebenfalls krebserregend wirken.
Zusätzlich zu den Ernährungsgewohnheiten sollte man im Rahmen der Krebsvorsorge etwas über seinen Lebensstil nachdenken. So gilt das Rauchen als erheblicher Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs. Im Tabak beziehungsweise im Zigarettenrauch befinden sich verschiedene krebserregende Stoffe, die über den Speichel in den Organismus gelangen. Das Risiko für Magenkrebs liegt bei Rauchern rund dreimal höher als bei Nichtrauchern. Alkohol ist ein weiteres Genussmittel, welches das Entstehungsrisiko eines Magenkarzinoms erhöht und deshalb nicht in zu hohen Mengen aufgenommen werden sollte.
Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet und im Idealfall Tabakkonsum vermeidet oder zumindest gering hält, kann das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs selbstständig reduzieren. Wichtig ist ein abwechslungsreicher Ernährungsplan, bei dem die Aufnahme von ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen sicher gestellt ist. Besonders empfohlen wird ein reichlicher Verzehr von Obst und Gemüse, um einen besseren Schutz vor der Krebserkrankung zu erreichen.
Immer wieder haben Studien gezeigt, dass das Bakterium Helicobacter pylori das Risiko für Magenkrebs erhöht. Eine Infektion mit dem Bakterium verursacht nicht immer Beschwerden. Allerdings kommt es in einigen Fällen zu einer Magenschleimhautentzündung, die erst akut und später chronisch verläuft. Zusätzlich begünstigt Helicobacter pylori die Entstehung von Magengeschwüren. Beide Leiden erhöhen das Risiko für die Entstehung von Magenkrebs. Deswegen ist es wichtig, bei Beschwerden das Bakterium aus dem Organismus zu entfernen. Wer folgende Beschwerden bei sich feststellt, sollte sich beim Arzt auf eine Infektion mit dem Bakterium testen lassen:
Diagnostiziert der Arzt eine Infektion mit dem Bakterium, so wird er verschiedene Medikamente verschreiben. Antibiotika und weitere Präparate sorgen dafür, dass die Bakterien komplett entfernt werden (Eradikation). Allerdings dient die Antibiotika-Behandlung nur so lange der Krebs-Vorbeugung, wie sich keine entarteten Zellen in der Magenschleimhaut finden. Sollten sich bereits Tumorzellen gebildet haben, reicht eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr aus, um den Krebs erfolgreich zu bekämpfen.
Dennoch raten Experten davon ab, sich grundsätzlich auf eine Infektion mit dem Helicobacter pylori untersuchen zu lassen. Denn eine Infektion mit dem Bakterium muss nicht unbedingt zu Beschwerden führen. Circa 40 bis 50 Prozent der deutschen Bevölkerung ist mit dem Bakterium infiziert. Jedoch führen die Krankheitserreger nur bei einem Bruchteil dieser Personen zu verschiedenen Leiden.
Die eigenen Gene müssen ebenfalls für die Entstehung von Magenkrebs betrachtet werden. Studien zufolge ist das Risiko für Magenkrebs um ein Vielfaches erhöht, wenn bereits bekannte Fälle von Magenkarzinomen innerhalb der Familie bekannt sind. Zwar lässt sich an einer genetischen Vorbelastung nichts ändern, aber in diesem Fall raten Ärzte betroffenen Personen dazu, Symptome wie Übelkeit, häufiges Erbrechen oder Schmerzen im Oberbauch noch ernster zu nehmen.
aktualisiert am 21.04.2023